Vogesen-Erlebnisse – Schritt für Schritt

Vogesen
Wanderung auf dem Donon. – Foto Infra/ADT/Massif des Vosges

Das Vogesenmassiv erstreckt sich mit seiner erhaltenen Natur hoch über den elsässischen Weinlagen. Die Berglandschaft mit ihrer reichen Fauna und Flora ist zu jeder Jahreszeit eine herrliche Kulisse für erlebnisreiche Wanderungen. Dabei gilt die gekennzeichnete Vogesenüberquerung seit über 150 Jahren als der Königsweg von Nord nach Süd. Mit rund 20.000 Kilometern Wanderstrecken sind die Vogesen ein absolutes Wanderparadies. Großartige Zeugen der Geschichte säumen die Wege. Auf Berghöhen leuchten die Sandsteinmauern mittelalterlicher Burgen. Kirchen und Abteien sind, wie auch die Erinnerungsstätten aus der jüngeren Vergangenheit, eine Besichtigung wert. In diesem ursprünglich gebliebenen Bergmassiv wird eine überlieferte Weidewirtschaft gepflegt und in den Bauerngasthöfen auf den Hochweiden ist bei hausgemachten Gerichten aus den Produkten vom Hof gut rasten. Doch wo auch immer, die Vogesen sind bei jedem Schritt ein Erlebnis.

Vogesenüberquerung – immer dem roten Rechteck nach

Vogesen
Wegweiser mit dem roten Quadrat der Vogesenüberquerung. Foto Infra/Massif des Vosges

Seit der Gründung der Wanderroute „La Traversée du Massif des Vosges“ im Jahre 1897 ist die insgesamt über 430 km lange Wanderung quer durch das Vogesenmassiv ein Renner. Von Wissembourg bis Belfort führt die Strecke durch eine großartige Landschaftsvielfalt beginnend mit dem regionalen Naturpark der Nordvogesen. Die Panorama-Blicke weit über das Rheintal, stille Wälder, verschwiegene Weiher und historische Sehenswürdigkeiten machen jeden Wandertag erlebnisreich. Seit nunmehr 154 Jahren wird der Weg von Freiwilligen des bekannten Vogesenclubs mit dem roten Rechteck gekennzeichnet. Heute ist diese ebenso anspruchsvolle wie grandiose Wanderroute, die in Frankreich die Fernwanderwege GR®53 und GR®5 kombiniert, Teil des europäischen E2, der die Nordsee mit dem Mittelmeer verbindet. In den 19 Etappenzielen besteht die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel, die auch 3- bis 5-tägige Touren ermöglicht, um die Tour der eigenen Kondition anzupassen. Aufgrund der hervorragenden Infrastruktur und der Attraktivität der Strecke wurde die Vogesen-Überquerung von der Europäischen Wandervereinigung (EWV) als „Leading Quality Trails – Best of Europe“ ausgezeichnet und ist damit der längste europäische Wanderweg mit diesem Gütezeichen.

Von einem Belchen zum anderen

Das Denkmal „Diables Bleus“ auf dem Grand Ballon. – Foto Thomas Studer/ADT

Es heißt die „Ballons d’Alsace“, die Elsässer Belchen, dienten den Kelten einst zur Bestimmung ihrer Jahresfeste „Samain“ und „Beltaine“. Heute sind die Wandertouren zu den Vogesenbelchen von Mai bis September perfekt, um Fauna und Flora, sowie die grandiosen Aussichten hautnah zu erleben. Es werden zwei siebentägige Pauschaltouren für den nördlichen oder den südlichen Teil mit Begleitung geboten, der Gepäcktransport zu den Etappenzielen ist möglich. Die Tagesetappen sind auf rund 15 bis 20 km ausgelegt und die Übernachtung erfolgt in Gasthöfen oder Hotels. Zu den Highlights dieser Wanderungen gehören die Besteigungen von Petit Ballon, Markstein, Grand Ballon (1424 m), Hohneck und Ballon d’Alsace. Neben der landschaftlichen und geologischen Vielfalt bilden Geschichte und archäologische Fundstätten weitere Attraktionen dieser begleiteten Wanderungen. Wer lieber auf eigene Faust wandert oder nur eine der Etappen der Tour der Vogesenbelchen laufen möchte, kann die GPS-Daten zu jeder Strecke herunterladen. Mehr Infos

Roter Sandstein für Burgen und Abteien

Aussichtsreiche Pause an der Spesburg. – Foto Infra

In den Vogesen wirken manche der während der Eiszeit gebildeten Felsformationen aus rotem Sandstein wie verwunschene Festungen. Diese Kunstwerke der Natur, in Urzeiten oft Kultstätten der Bewohner, erwecken noch immer Erstaunen. Leuchtender Sandstein, der in vielen Bereichen des Massivs vorhanden ist, war das ideale Baumaterial für Festungen und Abteien, deren bemerkenswerte Architektur entlang der elsässischen Burgenstraße und der Abteien-Route zu bewundern sind. Allen voran die mächtige Hohkönigsburg, die 757 m hoch die Rheinebene und die elsässischen Weinlagen überragt. Von manchen Burgen erzählen nur noch die Ruinen von ihrer wechselhaften Vergangenheit, wie die Burg Nideck, die in einem Märchen der Gebrüder Grimm eine Rolle spielt. Ebenso wie die teilweise erhaltene Burg Fleckenstein bei Lemberg oder das über dem Dorf thronende Schloss Lichtenberg mit einem Kulturzentrum sind es lohnende Ziele beim Wandern, bei Rad- oder Autotouren. Das gilt auch für die Abteien-Route entlang eines Radweges, der die Abteien von Moyenmoutier, Etival-Clairefontaine und Senones miteinander verbindet. Informationstafeln erklären an der Strecke die Bedeutung dieser historischen Sakralbauten für das gesamte Gebiet. Mehr Infos

Wandern und Schlemmen

Schlemmen nach dem Wandern in den Vogesen. – Foto  Thomas Devard/Massif des Vosges

Die Bauerngasthöfe, „Fermes Auberges“ im Vogesen-Massiv sind genau der rechte Ort, um das Leben der Landwirte und die hervorragende regionale Gastronomie kennen zu lernen. Rund um die Höfe erstrecken sich Wanderwege zwischen drei bis act Kilometern, um die reizvolle Natur mit den Bergweiden zu durchstreifen. Danach ist eine deftige, aus den Hofprodukten zubereitete Mahlzeit die perfekte Stärkung in gemütlichen Gaststuben, wo man schnell ins Gespräch kommt. Gerne erklären die Gastwirte ihre Arbeit und die Weidewirtschaft auf den Vogesenhöhen. Für jeden der angeschlossenen Bauernhöfe gibt es einen Wandervorschlag mit Karte und Höhenangaben auf der Webseite. Die kleinen Wanderungen über Hochweiden, durch Buchenwälder oder zu malerischen Bergseen dauern eine bis viereinhalb Stunden. Das Wanderniveau leicht bis mittel eignet sich auch für Familien mit Kindern. Ob beim traditionellen „Siesskas“, hausgemachten „Knepfle“ oder einem deftigen „Melkeressen“, gastronomische Entdeckungen an den Tischen der „Fermes-Auberges“ sind ebenfalls stets ein Erlebnis. Weitere Informationen unter www.massif-des-vosges.com/de.