Vergnüglich mit der Fähre nach England

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Eine Minikreuzfahrt mit DFDS ist immer ein spannender Zeitvertreib. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Was für eine schöne Idee, mit einer Fähre von DFDS eine Minikreuzfahrt vom wunderschönen Amsterdam ins ebenso großartige Newcastle-upon-Tyne zu unternehmen. Zwei Fähren der dänischen Reederei DFDS, die Princess Seaways und King Seaways machen das möglich. Täglich überqueren die Fährschiffe in rund 16 bis 17 Stunden den Ärmelkanal, um die Gäste auf die britische Insel zu schippern, im wahrsten Sinne des Wortes.

Der Fokus liegt zwar auf dem Überqueren des Ärmelkanals, allerdings kommt das Vergnügen auch nicht zu kurz. Restaurants und weitere Angebote sorgen für einen abwechslungsreichen Aufenthalt.

Anfahrt zum Amsterdamer Vorort Ijmuiden

Die Busse in Richtung der Fähre sind leicht zu finden am Amsterdamer Bahnhof. – Foto: Susanne Timmann

Wer nicht mit dem Auto anreist, kann den in den Minikreuzfahrten inkludierten Bus-Shuttleservice ab Amsterdam Hauptbahnhof in Anspruch nehmen. Die Busse fahren am Pier der Viking Cruises, das hinter dem Bahnhof liegt, ab. Wer noch Zeit hat, nutzt diese um einen Bummel durch Amsterdam zu genießen. Denn die Attraktionen der Grachtenmetropole sind zumeist nur einen Steinwurf von Amsterdam Central, wie der Bahnhalt offiziell heißt, entfernt.

Am Check-in erhalten die Passagiere bereits die ersten Informationen. – Foto: Susanne Timmann

Ab der in der Reservierung angegeben Zeit fahren ein paar Busse ab. Somit muss niemand Sorge haben, dass er bei der, je nach Verkehrslage 30- bis 40-minütigen Fahrt stehen muss. Am Terminal angekommen, spazieren die Gäste direkt zum Check-in. Dort werden die Bordkarten, die auch als Kabinenschlüssel dienen, übergeben. Wer ein Extra-Paket gebucht hat, erhält auch hier entsprechend die Unterlagen.

Beeindruckende Ausmaße

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Die Princess Seaways beeindruckt mit einer Länge von 163 Metern und Breite von 28 Metern. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Die beeindruckende Princess Seaways wurde 1986 gebaut und kann in den 478 Kabinen bis zu 1.250 Passagiere ein kleines Zuhause auf Zeit bieten. Mit 522 Kabinen bietet die King Seaways, die aus dem Jahre 1987 stammt, etwas mehr Gästen Unterkunft. Insgesamt 1.325 Passagiere befinden sich an Bord, wenn die King Seaways ganz ausgebucht ist. 

Bezaubernde Stimmung auf der King Seaways. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Beide Fähren haben eine Länge von 163 Metern und Breite von 28 Metern und schaffen es damit bis zu 600 Fahrzeuge unterbringen zu können. Die Reisegeschwindigkeit beträgt im Durchschnitt 21 Knoten. Beide Fähren wurden zuletzt 2024 renoviert.

Leinen los

Auf Deck ergeben sich immer wieder fantastische Aussichten. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Die Möwen kreischen und es liegt die frische Seebriese in der Luft. Es soll endlich los gehen. Doch bei der großen Anzahl an Personen muss schon mit Wartezeiten zum Beispiel an der Grenzkontrolle gerechnet werden. Es geht nach England, somit ist ein gültiger Reisepass unabdingbar. Doch irgendwann ist die Warteschlange geschafft und die Fähre betreten. Freundliche Herren und Damen stehen an jeder Ecke des schwimmenden Hotels, um die erwartungsvollen, neuen Gäste in die richtige Richtung und die korrekte Etage zu verteilen.

Endlich geht es los. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Das Gewusel entwirrt sich so irgendwie von selbst. Sind alle an Bord, heißt es Schotten dicht und Leinen los. Der Part, in dem die Autos und auch LKWs stehen, kann während der Fahrt nicht mehr betreten werden. Das Ablegen ist sicherlich nicht so enthusiastisch wie auf Kreuzfahrtschiffen, aber es steht doch eine große Anzahl an Passagieren an der Reling und beobachtet interessiert das Schauspiel.

Die Kabinen, das Zuhause für eine Nacht

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Platz für eine Nacht. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Spätestens bei den Kabinen wird es deutlich, dass es sich um eine Fähre und nicht um ein luxuriöses Kreuzfahrtschiff handelt. So kommen die Kabinen der normalen Klassen eher klein und einfach daher. Und das eine oder andere Geräusch von der Nebenkabine ist durch die eher dünnen Wände gegebenenfalls zu hören.

Blick auf das zweckmäßige, kleine Bad. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Für jeden Bedarf stehen verschiedene Kategorien zur Auswahl bereit. Kleine Gruppen oder Familien buchen gerne die fünf Zimmer Kabinen, die es sogar mit Meerblick gibt. Meerblick heißt hier eine nicht zu öffnende Lucke. Doch der Blick aufs blaue Meer lohnt allemal. Auch die Doppelkabinen werden mit Meerblick angeboten oder sind als Innenkabinen buchbar. Sowie die Economy Kabinen, die auch ohne Fenster eine kostengünstigere Überfahrt ermöglichen. Selbst Haustierliebhaber kommen auf ihre Kosten. Denn es gibt speziell für Haustiere geeignete Kabinen in denen bis zu vier Personen und zwei mittelgroße Hunde Platz finden.

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Die oberen Betten lassen sich aufklappen bei Bedarf. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Wer etwas mehr möchte, entscheidet sich für die Premiumkabinen. Die Commodore Kabinen sind hochwertiger ausgestattet und die Commodore de Luxe Kabinen warten neben einer luxuriöseren Ausstattung mit dem exklusiven Lounge Zugang, mit Erfrischungen, Wein, Bier und Snacks, auf. Auch liegen Zeitungen und Zeitschriften aus und es wird ein kostenloser Internetzugang angeboten. Der traumhafte Ausblick aufs Meer ist ebenfalls inklusive. Mit zwei Betten bieten die Commodore de Luxe Kabinen bis zu drei Personen entspannt Platz. Was alle Kabinen gemeinsam haben, ist das separate Badezimmer.

Genuss steht hoch im Kurs

Am großzügigen Explorer´s Kitchen Büffetrestaurant findet wirklich jeder etwas Leckeres. – Foto: Susanne Timmann

Jeder gute Tag startet mit einem guten Frühstück. Dieses kann in Büffetform im Explorer´s Kitchen dazu gebucht werden. Filterkaffee wird in Thermoskannen frisch serviert. Das Büffet bietet alles an klassischen Frühstücksschmankerln, jeder wird hier etwas finden. Für den kleinen Hunger können auch Snacks und Heißgetränke am Café Coffee Crew käuflich erworben werden.

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Ebenfalls lecker speisen im North Sea Bistro. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Für das Abendessen gibt es auch verschiedene Möglichkeiten. Beliebt ist ebenfalls das Explorer’s Kitchen Büffetrestaurant. Von Suppen, diversen Vorspeisen und Hauptgerichten, auch vegetarische Varianten, bis zum süßen Abschluss genießt sich jeder durch wie und mit was er mag. Für Gäste, die gerne eine ruhigere Atmosphäre wünschen, steht auch ein a la Carte Restaurant, das North Sea Bistro zur Verfügung. Bei der Reservierung wird mit den Gästen die Tischzeit vereinbart.

Abendliches Vergnügen auf hoher See

Tolle Live-Musik lädt zum Tanzen und Entspannen ein. – Foto: Susanne Timmann

Um sich die Überfahrt so schön wie möglich zu machen, stehen den Gästen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. So spaziert der eine oder andere in eines der Bordkinos, zockt an den bereitstehenden Spielautomaten oder shoppt in den großen Duty-free Läden. Aber tatsächlich sind die großzügigen Bars erst mal der beliebteste Treffpunk und es wird auf eine gute Überfahrt angestoßen.

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Entspannter Beginn des unterhaltsamen Abendprogramms. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Je später der Abend, desto mehr Gäste finden sich in den Nightclubs ein. Gemütliche Sitzecken laden zu entspannten Stunden ein. Neben einem obligatorischen Bingo, in dem ein mancher Gast sein Glück versucht, spielt eine Liveband auf, die zum Mittanzen animiert. Auch in den Pausen und am späten Abend versorgt ein DJ die Fährenfahrenden mit einer gut gelungenen Musikmischung. So schwankt der eine oder andere nicht nur aufgrund des Wellengangs beschwingt in seine Kabine zurück. Und trotz der kleinen Betten werden die Ärmelkanalüberquerer irgendwann sanft in den Schlaf geschaukelt.

Newcastle-upon-Tyne

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Die Shuttle-Busse fahren die Gäste ins Zentrum von Newcastle-upon-Tyne. – Foto: Susanne Timmann

Dann früh morgens legt die Fähre in Newcastle-upon-Tyne an. Wie erwartet, knuddeln sich die vielen Passagiere in den Gängen Richtung Ausgang. Nach weiteren Knuddelschlangen bei der obligatorischen Passkontrolle nach England sind endlich alle bereit, sich nach Newcastle-upon-Tyne aufzumachen. Bucher der Minikreuzfahrten müssen sich keine Gedanken machen, wie sie ins Stadtzentrum kommen. Die für England ins Stadtbild gehörenden Doppeldeckerbusse stehen bereit und in weiteren 30 bis 40 Minuten ist mit Ankunft am Hauptbahnhof Newcastle-upon-Tyne das Zentrum erreicht.

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Die unterschiedlichsten Brücken über dem Tyne sind beeindruckend. – Foto: Kasten-Thilo Raab

Eine perfekte Ausgangsbasis, um die nördlichste Großstadt Englands zu erkunden, ist die Grenze zu Schottland doch nur wenige Kilometer entfernt. Unzählige Pubs für einen kühlen Drink, eine riesige, gut besuchte Shopping Mall, der Eldon Square, und natürlich die berühmten Brücken am Tyne. Weitere beeindruckende Blickfänge wie das futuristische Konzerthaus The Sage und vieles mehr versprechen einen unterhaltsamen Aufenthalt.

Spezielle Packages

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Sehr beliebt sich auch die Minikreuzfahren mit Besuch des Traditionsclub AFC Sunderland. – Foto: Kasten-Thilo Raab

Einen besonderen Touch bekommen die Minikreuzfahrten in Kombination mit einem speziellen Event wie zum Beispiel den Besuch eines echten englischen Fußballspiels etwa beim Traditionsclub AFC Sunderland mit seinem modernen Stadium of Light. Hier werden verschiedene Spiele zur Auswahl angeboten. Die Anfahrt mit der grünen Linie der Metro Richtung Sunderland ist einfach. Für die Fahrt sollten ca. 30 Minuten eingerechnet werden.

Zur Weihnachtszeit wird Newcastle-upon-Tyne fein festlich herausgeputzt. – Foto: Karsten-Thilo Raab

In der Winterzeit bietet DFDS eine Minikreuzfahrt mit Besuch des berühmten Weihnachtsmarktes in Newcastle-upon-Tyne rund um dem Old Eldon Square und um das Grey’s Monument. Stimmungsvolle Stände laden zu weihnachtlichen Einkäufen und Leckereien ein. Auch für Kinder wird einiges geboten. Das ist einmal eine ganz besondere Erfahrung zur besinnlichen Weihnachtszeit. Weitere Informationen unter www.dfds.com


Die Recherche fand auf Einladung / mit Unterstützung von DFDS sowie Griffel & Co statt.

Buchtipp für England-Liebhaber

TimeObwohl der Titel von Time for tea, sex and fun auf Englisch ist, wirft das amüsante wie lehrreiche Buch auf Deutsch mit viel Esprit einen liebenswerten Blick auf unsere englischen, schottischen und walisischen Freunde.

Demnach ist klar, dass es alle Arten von Briten gibt – große und kleine, hübsche und hässliche, dicke und dünne, freundliche und aggressive. Einige haben blonde Haare, einige braune, einige schwarze oder graue. Einige gar keine. Besonders in sonnigen Gefilden ist der ansonsten eher nordisch-blasse Brite daran zu erkennen, dass er nach einem Sonnenband wie ein abgebrühter Hummer aussieht, sich aber nichtsdestotrotz lustig weiter Tag für Tag in die pralle Sonne legt.

Doch der Brite ist nicht nur gegen Hitze resistent, auch jegliches Kälteempfinden scheint ihm fremd. Wer diese stereotypen Ansichten teilt oder Bestätigung für diese sucht, wird in Time for tea, sex and fun von Mortimer Reisemagazin Redakteur Karsten-Thilo Raab ebenso fündig werden, wie derjenige, der seine alten, verkrusteten Ansichten über die Briten endlich ins rechte Licht rücken möchte. Auf jeden Fall dürfte in dem Buch viel Interessantes, Kurioses, Unterhaltsames und Wissenswertes über die Briten und ihre Lebensgewohnheiten zu entdecken sein.

Erhältlich ist Time for tea, sex and fun (ISBN 978-3711527257) von Karsten-Thilo Raab für 18 Euro im Buchhandel oder online bei allen gängigen Versandbuchhändlern wie Thalia, JPC oder Amazon.

Susanne Timmann

lebt im Rheinland, ist aber in der Welt zuhause. Seit 2022 fungiert sie als stellvertretende Chefredakteurin des Mortimer Reisemagazins, für das sie Beiträge in Wort und (Bewegt-) Bild über Destinationen weltweit verfasst.