Während eingefleischte Bond-Fans seit dem Jahre 2021, als Keine Zeit zu sterben mit Daniel Craig in der Hauptrolle über die Kinoleinwände flimmerte, sehnsüchtig auf das 26. Abenteuer des berühmten Geheimagenten ihrer Majestät warten, bietet sich zumindest noch bis zum 31. Dezember 2024 ganz stilvolle Zerstreuung im Herzen von London an: In der mondänen Burlington Arcade, die seit dem Jahre 1819 als Innbegriffe für Luxus, Eleganz und Stil schlichthin gilt, eröffnete jüngst mit „The 007“ die weltweite erst lizenzierte James Bond Bar mit dazugehörigem Flagship Store.
Seither bilden sich in der ansonsten eher ruhigen wie eleganten, 196 Meter langen Einkaufspassage im Londoner Stadtteil Mayfair, in der Laufen und Pfeifen strengstens verboten sind, immer wieder kleine Menschenaufläufe. Und sie alle wollen für einen Moment in die Welt des smarten Geheimagenten eintauchen. Doch die beiden Bars des 007-Popup-Stores verfügen nur über ein paar Dutzend Plätze. So dass hier ähnlicher Langmut wie beim Warten auf die Verkündung des nächsten Bond-Darsteller und die Ankündigung des nächsten Bond-Films gefordert ist.
James-Bond-Film-Requisiten
Dass die Burlington Arcade parallel zur Bond Street verläuft ist dabei nur eine kleine, augenzwinkernde Randnotiz. Das Hauptaugenmerk in den beiden Bars im Erdgeschoss und im Keller liegt insbesondere dem 1964 erschienenen Klassiker „Goldfinger“ mit Sean Connery und Gert Fröbe, der von vielen Cineasten als vermeintlich bester Bond-Streifen aller Zeiten eingestuft wird.
Zahlreiche Erinnerungsstücke rund um den Film, der im Jahre 1965 sogar mit einem Oscar für die besonderen Toneffekte geadelt wurde, wie etwa der ikonische Zylinder von Oddjob, verschiedene sündhaft teure Bond-Armbanduhren oder die goldene Weste von Pussy Galore sind zu sehen. Hinzu kommen Requisiten wie ein Goldbarren aus (dem filmischen) Fort Knox, Goldfingers Golfschuhe und die legendäre die Guckloch-Uhr aus Goldfingers Flugzeug.
Wodka-Martini geschüttelt
Ausgeschenkt werden in den beiden von Goldtönen dominierten und Filmplakaten dekorierten Bars spezielle Cocktails in Zusammenarbeit mit Getränkemarken Belvedere, Blackwell, Bollinger und Macallan, die auch in den 007-Abenteuer immer eine gewisse Rolle spielen. Und natürlich gibt es auch einen Wodka-Martini, geschüttelt, nicht gerührt. Mit 24 Pfund (rund 29 Euro) befindet sich der Kultdrink preislich durchaus in der, in den Leinwandabenteuern präsentierten Welt der Schönen und Reichen.
Aus dieser scheint auch die Toilette zu stammen. Sowohl die Fliesen an Wand und Boden als auch die Toilettenschüssel selber sind quasi als besondere Hommage an „Goldfinger“ ganz in Gold gehalten. Auf dem Weg zum stillen Örtchen duckt sich noch eine James-Bond-Wachsfigur mit Pistole in der Hand in einer Ecke und sorgt mehr für Schmunzeln als für Schrecken.
Bond als Christbaumschmuck
Im Obergeschoss des 007 in der Burlington Arcade findet sich ein exklusiver Laden. Hier werden hochwertige Produkte rund um den ewig jungen Filmhelden mit der Lizenz zu Töten angeboten. Der Bogen spannt sich von Büchern, Schokolade, Socken und Kappen über limitierte Whisky- und Champagner-Editionen bis hin zu hochwertigen Uhren und Weihnachtsbaumschmuck im Bond-Design.
Informationen: The 007, 12-13 Burlington Arcade, 51 Piccadilly, Mayfair, London, W1J 0QJ, England, www.007.com
Öffnungszeiten: Bis zum 31. Dezember 2024 sind die Bars und der Store montags bis samstags von 10 bis 21 Uhr sowie sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Buchtipp: Time for tea, sex and fun
Obwohl der Titel von Time for tea, sex and fun auf Englisch ist, wirft das amüsante wie lehrreiche Buch auf Deutsch mit viel Esprit einen liebenswerten Blick auf unsere englischen, schottischen und walisischen Freunde.
Demnach ist klar, dass es alle Arten von Briten gibt – große und kleine, hübsche und hässliche, dicke und dünne, freundliche und aggressive. Einige haben blonde Haare, einige braune, einige schwarze oder graue. Einige gar keine. Besonders in sonnigen Gefilden ist der ansonsten eher nordisch-blasse Brite daran zu erkennen, dass er nach einem Sonnenband wie ein abgebrühter Hummer aussieht, sich aber nichtsdestotrotz lustig weiter Tag für Tag in die pralle Sonne legt.
Doch der Brite ist nicht nur gegen Hitze resistent, auch jegliches Kälteempfinden scheint ihm fremd. Wer diese stereotypen Ansichten teilt oder Bestätigung für diese sucht, wird in Time for tea, sex and fun von Mortimer Reisemagazin Redakteur Karsten-Thilo Raab ebenso fündig werden, wie derjenige, der seine alten, verkrusteten Ansichten über die Briten endlich ins rechte Licht rücken möchte. Auf jeden Fall dürfte in dem Buch viel Interessantes, Kurioses, Unterhaltsames und Wissenswertes über die Briten und ihre Lebensgewohnheiten zu entdecken sein.
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Karsten-Thilo Raab
berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführern sowie Bildbänden gemacht.