Die Karibik gilt vielen als Inbegriff des Paradieses: weiße Sandstrände, türkisblaues Meer, gutes Essen, freundliche Menschen und eine Sonne, die fast das ganze Jahr scheint. Gerade, wenn in Deutschland wieder Matsch, Schnee und Wind regieren, scheint ein Abstecher auf die Sonnenseite des Planeten umso verlockender. Die Karibik ist allerdings kein homogene zusammenhängende Landmasse, sondern eine Vielzahl an Inseln und den darauf befindlichen Staaten. Gerade diese Inseln-Landschaft macht die Karibik aber so interessant, kann man dadurch doch bei jedem Besuch etwas Neues erleben.
Die Inseln der Begierde
Die Karibik-Inseln sind in ihrer Größe, Flora und Fauna teilweise sehr unterschiedlich. Zudem haben sich die Inseln sehr unterschiedlich entwickelt, was wohl teilweise auch der Kolonialzeit und den unterschiedlichen Kolonialmächten, die die einzelnen Inseln beeinflusst haben, geschuldet ist. Die in Europa als Urlaubsziel bekannteste Insel ist die Dominikanische Republik, auch wenn dies eigentlich nur ein Teil der Insel Hispaniola ist, die andere Seite bildet Haiti. Aber auch die Bahamas, die amerikanischen Jungferninseln, die britischen Jungferninseln, Barbados, Kuba, Jamaika, Puerto Rico, die Kaymans oder Trinidad hat man in dem einen oder anderen Zusammenhang schon gehört. Zur den Karibik-Inseln zählen auch noch Dominica, Grenada, Guadeloupe, Montserrat, St. Martin, die Turks- und die Caicoinseln.
Eine respektable Liste, und wer gerne möglichst viele dieser Inseln kennen lernen möchte, für den gilt: machen Sie eine Seereise durch die Karibik! Mit dem Schiff gelangt man von Insel zu Insel, und kann sich von der Schönheit und dem exotischen Flair jeder einzelnen Insel gefangen nehmen lassen.
Haiti: die unbekannte kleine Schwester
Die Dominikanische Republik ist schon seit Jahrzehnten touristisch gut erschlossen, und wer die Karibik einmal ausprobieren möchte, bucht eine Reise in die „DomRep“. Vielen Touristen entgeht dabei, dass die dominikanische Republik nur ein Teil einer größeren Insel ist, deren dunkle Seite von Haiti gebildet wird. Haiti ist das einzige Land des amerikanischen Doppel-Kontinents, das zu den wenigsten entwickelten Ländern der Welt gezählt wird. Das war nicht immer so: nach der Kolonialzeit, in der Haiti französisch besetzt war, galt der Inselstaat als der reichste in Lateinamerika. Jedoch wurde die ohnehin schwache wirtschaftliche Entwicklung seitdem von politischen Unruhen und Naturkatastrophen noch weiter behindert. Zuletzt wurde Haiti 2010 von einem großen Erdbeben erschüttert, bei dem mehr als 300.000 Menschen ums Leben kamen.
Trotz dieser Umstände ist Haiti ein Land mit einer einmaligen Flora und Fauna, bedingt durch die Lage der Insel Hispaniola, welche eine vom Festland unabhängige Entwicklung von Tieren und Pflanzen ermöglichte. Durch die Besiedlung und die Abholzung des Regenwalds droht diese Einzigartigkeit allerdings verloren zu gehen. Wer sich diese Naturwunder selbst ansehen will, sollte sich vor seiner Reise ausführlich über die Einreisebestimmungen für Haiti informieren, um auch wohlbehalten zurück zu kehren.
Die Haitianer haben trotz ihres Entwicklungsstatus eines mit den Deutschen gemeinsam: sie sind verrückt nach Fußball. Anders als in Deutschland ist es in Haiti aber die Frauen-Nationalmannschaft, die ein ganzes Land motiviert. Mit dieser gemeinsam träumt ganz Haiti von einer Teilnahme an der Weltmeisterschaft, als ein kleines Wunder im Ausgleich zu den Naturkatastrophen der letzten Jahre.
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G. Schröder
ist seit Kindestagen mit dem Reisevirus infiziert und bringt sich seit Jahr und Tag mit großem Engagement als gute Seele hinter den Kulissen in das Mortimer Reisemagazin ein.