Der Eröffnungstermin in Plauen steht fest: Am 12. November 2023 eröffnet im Weisbachschen Haus die „Fabrik der Fäden“. Die ehemalige Kattundruckerei wird zu einem einmaligen Museumserlebnis. Auf 1.200 Quadratmetern Ausstellungsfläche können die Besucher Wissenswertes zur Geschichte der Textilindustrie im Vogtland in Sachsen erfahren.
Neue Blicke auf eine alte Tradition
Den Besucher erwartet hinter der denkmalgeschützten Fassade der Bleichstraße 1 eine innovative und interaktive Ausstellung. Im Erdgeschoss sind Kassenbereich und Garderobe passend zur Ausstellung eingerichtet. Die filigranen Muster der Plauener Spitze ziehen sich als Gestaltungselement durch alle Räume. Das große Forum im Erdgeschoss stimmt die Besucher auf die Textilindustrie ein. Neben verschiedenen Näh- und Stickmaschinen, die die Technologie der Textilproduktion charakterisieren, soll das Herzstück des Raumes ein LED-Fußboden werden, dessen Lichter von den Besuchern selbst beeinflusst werden können.
Auf drei Ebenen können die Besucher die vielfältigen Facetten der vogtländischen Textilindustrie mit all ihren Glanzpunkten, aber auch ihren Schattenseiten erleben. Im Fokus stehen die interessantesten Exponate aus den reichen Sammlungsbeständen des Museums. Daneben wird die thematische Vielfalt aber auch durch zahlreiche interaktive Stationen dargestellt. Spielerische Elemente und effektvolle Rauminszenierungen runden das museale Bild ab. Die weltbekannte Plauener Spitze erhält einen eigenen großen Raum, der die Entwicklung dieser wandelbaren textilen Kunst aufzeigt. Natürlich werden auch die dazugehörigen Technologien erläutert, die sowohl mechanische wie handwerkliches Raffinesse der Textilindustrie deutlichwerden lassen.
Die Region steht im Vordergrund
Obgleich die „Fabrik der Fäden“ ein Museum von nationaler Tragweite wird, versprechen die Macher den regionalen Bezug herauszustellen und auch die Personen und Geschichten hinter den Exponaten zu würdigen. Schließlich war es der künstlerische, technologische oder organisatorische Einfallsreichtum der Vogtländer, der den weltweiten Erfolg der heimischen Produkte auch in Krisenzeiten ermöglichte. Hierfür stehen Exponate wie der VOMAG-Zahnautomat, der die Automatisierung der Stickmaschinen erst ermöglichte. Hierfür stehen auch die modernen Lehrpläne der Kunstschule für Textilindustrie oder die Vertreterkoffer der international aktiven Verkäufer.
Die Textilindustrie hatte erhebliche Auswirkungen auf den städtischen und ländlichen Raum. Ersichtlich wird das am großen Plauener Stadtmodell von 1928 beziehungsweise 1935, welches bis Anfang des Jahres im Vogtlandmuseum zu sehen war und sich aktuell in der Restaurierung befindet.
Ein Ort der Begegnung für alle
Die „Fabrik der Fäden“ soll nach ihrer Eröffnung nicht nur positiv zur Tourismuswirtschaft in der Spitzenstadt beitragen und ein Forum für Fachbesucher darstellen, sondern auch als Ort dienen, in dem Menschen aus Plauen und Umgebung erleben können, wie eng die Region von der Textilindustrie geprägt wurde. Hierzu wird es auch Ausblicke auf die aktuellen Entwicklungen der Branche geben. Der Besuch der „Fabrik der Fäden“ wird ein museales Erlebnis für Groß und Klein, das Historie mit Moderne verknüpft. Weitere Informationen unter www.plauen.de
Mortimer
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