Sharjah, das drittgrößte der Vereinigten Arabischen Emirate, setzt auf sein kulturelles Erbe. Dafür stehen mehr als 20 Museen, eine historische Altstadt sowie Großveranstaltungen wie das Lichterfestival. Gleichzeitig locken Strände, Tauchreviere, Wüste und Mangroven. Bereits 1998 verlieh die UNESCO den Titel „Kulturhauptstadt der Arabischen Welt“, 2014 wird Sharjah Hauptstadt der islamischen Kultur sein. Herzstück ist die Altstadt mit unzähligen schattigen Gassen und prächtigen Residenzen aus der Zeit vor dem Ölboom. Die ältesten Stadtteile mit zahlreichen Kaufmannshäusern aus Korallenstein wurden restauriert. Wie das „Haus Naboodah“, das einst einer Familie aus dem 18. Jahrhundert gehörte, laden manche nun zur Besichtigung ein. Windtürme, die Vorläufer der modernen Klimaanlage, zieren die Dächer.
Bis 2025 wird das „Herz von Sharjah“ Stück für Stück weiter wachsen. Nach alten Unterlagen arbeitet ein internationales Architektenteam an der Rekonstruktion zahlreicher historischer Gebäude. Ebenso besitzt Sharjah eine Ausgehmeile. Der 1000 Meter lange Al-Qasba-Kanal, der zwei Lagunen verbindet, bildet das Zentrum eines berühmten Vergnügungsviertels mit Musikfontäne und zahlreichen Restaurants. Hauptattraktion des „Venedigs von Sharjah“ ist das „Eye of the Emirates“, ein 60 Meter hohes Riesenrad mit klimatisierten Aussichtskabinen.
Einmalig in den Vereinigten Arabischen Emiraten ist das Islamische Museum mit über 5.000 Exponaten, darunter seltene Kunstwerke aus der privaten Sammlung des Herrschers von Sharjah. Das Kalligrafie-Museum ist einziges seiner Art in der gesamten Golfregion. Als größtes Kulturereignis der arabischen Welt gilt die Internationale Sharjah-Biennale für zeitgenössische Kunst, die sich mit der Biennale für Kalligrafie abwechselt.
Alljährlich im Februar findet das Lichterfestival statt. Musikalisch untermalt, werden Sharjahs bedeutendsten Bauwerke und historischen Stätten in unterschiedlichen Farben beleuchtet und in Szene gesetzt.
Kennzeichnend ist ebenso eine große landschaftliche Vielfalt, beispielsweise beherbergt Sharjah den ältesten Mangrovenwald Arabiens, ein wichtiges Naturschutzgebiet für vom Aussterben bedrohte Tierarten. Als einziges der Emirate grenzt Sharjah an zwei Meere. Die Küstenabschnitte am Persischen Golf beziehungsweise Golf von Oman sind Paradiese für Strand- und Tauchurlauber.
Vor allem an der Ostküste, wo sich die drei Enklaven Dibba, Kalba und Khor Fakkan befinden, erstrecken sich goldene Sandstrände am Fuße des Hajargebirges, das sich bis zu 1500 Meter hoch aus der Wüste erhebt. Wer die Wüste entdecken möchte, hat die Wahl zwischen einer Fahrt durch die Dünen oder einer ‚Holpertour’ über Felsen und Felsbrocken, um versteckte, kleine Seen zu entdecken. Ein Quad kann bei den meisten Autofirmen gemietet werden.
Das Klima ist subtropisch. Von November bis März beträgt die Temperatur 26 Grad Celsius, nachts etwa 15 Grad Celsius, von Juni bis August erreicht sie bis zu 45 Grad Celsius bei hoher Luftfeuchtigkeit. So ist die angenehmste Reisezeit für Europäer November bis April. Weitere Informationen unter www.sharjahtourism.ae.
Karsten-Thilo Raab
berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführern sowie Bildbänden gemacht.