Musikalische Sternstunden – Ottobeuren im Allgäu kann sich hören und sehen lassen

In Ottobeuren kommen Kulturfreunde das ganze Jahr über auf ihre Kosten. (Foto: djd)
In Ottobeuren kommen Kulturfreunde das ganze Jahr über auf ihre Kosten. (Foto: djd)

Es gibt Orte, an denen Kunst besonders vielfältige Blüten treibt. Ottobeuren im Allgäu etwa scheint auf Künstler und Kunstliebhaber eine ganz besondere Anziehung auszuüben. Den Anfang machten Benediktinermönche, die sich im Tal der westlichen Günz bereits vor 1.250 Jahren niederließen. Sie gründeten ein spirituelles Zentrum, das bis heute besteht. Die Abtei, die ihr gegenwärtiges Gesicht im Spätbarock erhielt, gehört zu den hochkarätigen Bauwerken dieser Epoche in Deutschland. Die prunkvoll ausgestattete Basilika und der barocke Kaisersaal der Abtei sind Schauplatz großer Klangerlebnisse. Die „Ottobeurer Konzerte“, zu denen Jahr für Jahr international bekannte Orchester und Klassikensembles anreisen, stellen den Besuchern auch 2015 musikalische Sternstunden in Aussicht.

Am 28. Juni spielen beispielsweise die Bamberger Symphoniker unter Leitung von Jonathan Nott „Die Unvollendete“ von Franz Schubert sowie Anton Bruckners „Symphonie Nr. 9“. Zwei Werke Beethovens kommen am 26. Juli durch die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen und die Gächinger Kantorei Stuttgart (Leitung Hans-Christoph Rademann) zur Aufführung. In der Klosterkirche dirigierten schon Legenden wie Herbert von Karajan und Leonard Bernstein.

Benediktinerabtei Ottobeuren: spirituelles Zentrum, barockes Juwel und Schauplatz hochkarätiger Konzerte. (Foto: djd)
Benediktinerabtei Ottobeuren: spirituelles Zentrum, barockes Juwel und Schauplatz hochkarätiger Konzerte. (Foto: djd)

In ihrer Nachfolge kommt am 20. September auch Hansjörg Albrecht nach Ottobeuren. Er leitet das Münchener Bach-Orchester und den Münchener Bach-Chor bei Georg Friedrich Händels „Der Messias“. Das „große Halleluja“ aus diesem Werk gilt als Höhepunkt in der Geschichte des Oratoriums. Der Vorverkauf für die Ottobeurer Konzerte beginnt am 2. Februar 2015, Bestellungen werden unter Telefon 08332-9219-50 oder per E-Mail unter konzerte@ottobeuren.de entgegengenommen.

In Ottobeuren kommen Musikfreunde das ganze Jahr über auf ihre Kosten: ob bei den Kammerkonzerten im barocken Kaisersaal vom 14. Mai bis 19. September 2015 oder bei samstäglichen Orgelkonzerten in der Basilika und in der evangelischen Erlöserkirche von Februar bis Oktober jeweils um 16 Uhr.

Die farbenfrohen Werke vom Ottobeurer Künstler Diether Kunerth sind im neu eröffneten Museum zu sehen. (Foto: djd)
Die farbenfrohen Werke vom Ottobeurer Künstler Diether Kunerth sind im neu eröffneten Museum zu sehen. (Foto: djd)

Wer nicht nur hören, sondern auch sehen möchte, lässt sich im neu eröffneten „Museum für zeitgenössische Kunst – Diether Kunerth“ in farbenfrohe Bilderwelten entführen, die von einer kritischen künstlerischen Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Veränderungen zeugen. Der Maler und Bildhauer wurde einmal als „Vorbote der späteren ‚Neue Wilden'“ bezeichnet. Schon der moderne Museumsbau, gleichzeitig ein reizvoller Gegensatz zur nahe gelegenen Barockanlage, ist sehenswert.

Kunst- und Naturgenuss lassen sich in der Heimat von Wasserdoktor Sebastian Kneipp gut verbinden – etwa bei einem Besuch der Erich-Schickling-Stiftung, die von April bis Oktober geöffnet ist. Über den Kneipp-Wanderweg gelangen bewegungshungrige Kulturliebhaber von der Ottobeurer Basilika in rund 30 Minuten zum Weiler Eggisried. Dort sind nicht nur Werke des Ottobeurer Künstlers Erich Schickling (1924 bis 2012) zu sehen. Das abwechslungsreiche Jahresprogramm beinhaltet zudem Führungen zu christlichen und mythischen Bildthemen, Lesungen, Vorträge und Konzerte. Unter www.ottobeuren.de gibt es weitere Informationen zur Region. (djd/pt).

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