McDonald & Dodds: Wohlfühlkrimi der Kontraste

McDonald & Dodds
Dodds wirkt ein wenig verwirrt und trotttelig. Doch schnell stell sich heraus, dass der erste Eindruck mehr als trügt. – Fotos Edel Motion/ITV

Gegensätze prägen die neue englische Krimiserie McDonald & Dodds, deren erste Staffel jetzt bei Edel Motion als DVD erschienen ist. Da ist das wunderbare Setting in Bath, einer der unumstritten schönsten Städte der britischen Insel. Ein Gegensatz zu der Schönheit des Weltkulturerbes am River Avon in der Grafschaft Somerset bilden dunkle Verbrechen, die ein absolut gegensätzliche Polizisten-Duo aufzuklären hat. Dabei scheint es, als ob der verschrobene Sergeant Dodds (Jason Watkins) Methoden anwendet, die fast so alt sind, wie Teile des Welterbes in Bath.

Statt moderner Technik bedient er sich Bleistift und Notizblock, stiefelt zur Recherche in die Bibliothek und verlässt sich ansonsten auf seine Beobachtungs- und Kombinationsgabe. Ein polizeiliches Fossil in eher spießigem Outfit, das im jähen Kontrast zu seiner neuen Vorgesetzen steht. DCI Lauren McDonald (Tala Gouveia) steht für moderne Polizeiarbeit und Ermittlungsmethoden, ist stets adrett gekleidet und wirkt weitgehend humorbefreit. Und wie so oft ziehen sich Gegensätze an – und dies auf augenzwinkernde Art. Die Ermittler entstammen nicht nur zwei völlig anderer Generationen, sondern sind in nahezu allen Dingen verschieden. Und doch ergänzen sie sich irgendwie perfekt.

Dodds
Im Schatten von Bath Abbey und dem Roman Bath beraten sich McDonald und Dodds.

Die ehrgeizige Lauren McDonald wurden aus dem hippen London nach Bath versetzt und sieht dies allenfalls als Zwischenstation auf ihrer Karriereleiter. Schon der Einstieg mit atemberaubenden Bildern der wohl schönsten Flecken in Bath lässt die Herzen aller England-Fans unweigerlich höher schlagen. Ob Royal Cresent, Bath Abbey oder das Roman Bath, alle magischen Fleckchen in Bath finden sich als Kulissen in den kurzweiligen, wie spannenden Kriminalfällen wieder.

McDonald & Dodds reiht sich dabei mühelos in die Riege der sogenannten „Cosy Crime“-Serien wie Inspector Barnaby oder Lewis ein. Keine hektischen Schnitte, keine brutalen Szenen, dafür famose Kulissen und raffiniert konstruierte Fälle gepaart mit augenzwinkernden Dialogen, die McDonald & Dodds zu einem überaus empfehlenswerten Stück Krimiunterhaltung avancieren lassen.

„Ich wüsste es zu schätzen, wenn sie ihm einen Schubs Richtung Frührente geben“, macht beispielsweise Chief Superintendent John Houseman (James Murray) keinen Hehl daraus, dass er Dodds lieber heute als morgen loswerden möchte. Ein Anliegen, mit dem er zunächst bei McDonald auf offene Ohren zu treffen scheint. Doch je mehr die Ermittlungsarbeiten nicht zuletzt der Entdeckungen von Dodds voranschreiten, je mehr scheint sich das Verhältnis zwischen Dodds und McDonald zu verbessern. Gegensätze in Perfektion.