Luxemburg: Kleine Wundertüte mit großer Vielfalt

Luxemburg
Im Herzen von Luxemburg-Stadt liegt das großherzögliche Palais.

Mit einer Fläche von 2.587 Quadratkilometern ist Luxemburg eines der kleinsten Länder der Welt. Die Hauptstadt selben Namens genießt Bekanntheit, aber nur Insider kennen den übrigen Teil des Landes. Dabei findet man in den fünf touristischen Regionen wie in der multikulturellen Metropole Perlen der Freizeitgestaltung. Wandern oder Radeln ist nahezu überall möglich. Luxemburg bietet Aktivurlaubern jedoch abwechslungsreiche Landschaften auf kleinstem Raum. Mit 1.000jähriger Geschichte und vier Unesco-Welterbestätten trumpft das Großherzogtum mit einem Kulturprogramm, das selbst höchste Ansprüche zufriedenstellt. Wer einen Hang fürs leibliche Wohl hat, balsamiert die Kehle mit edlen Moseltropfen, verkostet heimische Biere und verwöhnt den Magen bei zahlreichen Meisterköchen. Für eine tüchtige Portion Lokalkolorit gibt es den Crash-Kurs in Luxemburgisch obendrauf.

Multikulti-Hauptstadt zwischen Moderne und Tradition

In Luxemburg-Stadt liegen Geschichte und Moderne eng beieinander. – Foto LFT/A. Schösser

Obwohl Luxemburg-Stadt nur rund 124.000 Einwohner zählt, tummeln sich dort rund 170 verschiedene Nationalitäten, die das Zusammenleben in der über tausendjährigen Festungsstadt zu schätzen wissen. Das spiegelt sich auch im harmonischen Miteinander von historischer und moderner Architektur. Die Altstadt, in unmittelbarer Nähe zum großherzoglichen Palais, gehört mit den imposanten Festungsanlagen sowie den 17 Kilometer langen Kasematten zum Weltkulturerbe der Unesco.

Das Europaviertel mit zeitgenössischen Bauten schafft den Kontrast. Die Philharmonie und das von I.M. Pei erbaute Museum für zeitgenössische Kunst MUDAM sind das architektonische Symbol für die Dynamik des Mini-Staates. Innovationsgeist zeigt Luxemburg auch in Sachen Nachhaltigkeit. Ein Drittel der Stadt besteht aus Grünanlagen und seit März 2020 ist der öffentliche Nahverkehr kostenlos. Wer sich zu Fuß oder per Rad fortbewegen möchte: Es gibt originelle, individuelle oder geführte Rundtouren.

Wandern in Luxemburg

Wunderbar wanderbar ist nicht nur das bezaubernde Mullerthal, – Foto LFT/A. Salgueiro

Aktivurlauber stoßen auf unglaublich verschiedene Charakterlandschaften in geringer Distanz. Wald und Schluchten in den Ardennen, bizarre Felsengebilde in der Region Mullerthal, steile Weinberge an der Mosel, weite Auen im Guttland sowie rote Kontraste und Industrieerbe im ehemaligen Eisenerzabbaugebiet im Süden des Landes. Das Großherzogtum hat eines der dichtesten, zertifizierten Wanderweg-Netze Europas. Der mit dem Label „Leading Quality Trails – Best of Europe” ausgezeichnete 112 km lange „Mullerthal Trail“ ist das Juwel der Region Mullerthal – die Kleine Luxemburger Schweiz.

Als grenzüberschreitender Wanderweg startet der „Escapardenne Eisleck Trail“ in den Ardennen im luxemburgischen Kautenbach und endet im belgischen La Roche-en-Ardenne. Dieser 106 km lange Weg gehört ebenso zu den „Leading Quality Trails – Best of Europe“. Die „Traumschleifen“ rund um die Moselstädtchen Schengen und Ahn verbinden Genuss mit paradiesischer Streckenführung. Märchenprinzen und -Prinzessinen sollten unbedingt durch das „Tal der sieben Schlösser“ im westlich gelegenen Guttland wandern. Im Süden bilden die ehemaligen Tagebaugebiete mit roter Erde eine eindrucksvolle Wanderkulisse. Der „Giele Botter“ im Naturschutzgebiet „Prënzebierg” ist wiederum eine Fundgrube für Fossilien.

Radstrecken für Familien und Sportcracks

Gut 700 Kilometer an Mountainbikestrecken finden sich im Großherzogtum. – Foto LFT/A. Schösser

In Luxemburg toben sich Radfans auf über 600 Kilometer gut ausgeschilderten Radwegen und 700 Kilometer Mountainbike-Strecken aus – und das Netz wird ständig erweitert. Ob auf den Lieblingsstrecken der Rennradprofis, auf ausgewiesenen Mountainbikepisten oder gemütlich über ehemalige Eisenbahntrassen und entlang der Flüsse: für jedes Niveau findet sich ein Ausflug. Abwechslung zeigt sich auch thematisch.

Internationale Strecken wie die Euro Velo 5 oder der Saar-Lor-Lux-Radweg heben die kulturelle Vielfalt der gesamten Grenzregion hervor, während Themenwege auf interessante lokale Begebenheiten eingehen. Eine doppelt mobile Art Luxemburg zu entdecken, sind die Touren von Bahnhof zu Bahnhof. Dabei folgt man meist dem nationalen Radwegnetz auf stillgelegten Bahntrassen und macht Rast an alten Bahnhöfen, die in Restaurants umfunktioniert wurden. Am Ende nimmt man den Zug zum Ausgangspunkt.

Kulturelle Vielfalt mit Entdeckungsspielraum

Auch prachtvolle Burgen und Schlösser finden sich im Großherzogtum. – Foto LFT

Unesco-Welterbe zeigt sich im Großherzogtum nicht nur in Burgen, Schlösser oder Festungsanlagen. Auch Brauchtum wie die Echternacher Springprozession oder die berühmte Fotokunst der Edward Steichen-Ausstellung „The Family of Man“ in Clervaux sind mit dem Label ausgezeichnet und bringen Kulturbegeisterte ins Staunen. Modernität halten Street-Art-Aktionen wie in der Ortschaft Koler auf Lager, wo der Illustrator Alain Welter nur eine Abschlussarbeit umsetzen wollte und dadurch ein Dorf auf neue Ideen brachte. D

as Land der roten Erde im Süden punktet hingegen mit Industriekultur, die 2022 mit der europäischen Kulturhauptstadt Esch gefeiert wird. Ein Ereignis, das jetzt schon von sich reden macht. Die Luxemburg Card ist die Einladung über 60 Kulturstätten und Sehenswürdigkeiten in Luxemburg-City und Großregion zu erkunden. Selbst wenn das Großherzogtum eines der kleinsten Staaten Europas ist, fasziniert es schon durch die eigenständige Kultur und das Brauchtum der Einheimischen, die sich in Form der Sprache, Lëtzebuergesch, am eindeutigsten offenbart.

Die luxemburgische Definition von Genuss

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Jeff Oberweis von der Pâtisserie Oberweis in der Grand Rue in Luxemburg präsentiert besondere Gaumenfreuden. – Foto Thomas Reinhardt LFT

Das Leben ist zu kurz für schlechten Wein und genussloses Essen. Beides gibt es in Luxemburg nicht! Der berühmte Mosel-Crémant gewinnt ständig Preise in internationalen Wettbewerben und die Weine ziehen natürlich gleich. Ob man den edlen Tropfen bei Wanderung, Radtour oder bei einem Weinfest auf die Spur kommt, ist dabei jedem selbst überlassen.

Um die Poesie aus der Flasche zu erleben, empfiehlt sich die Begleitung durch ein außergewöhnliches Mahl: Neben einer Vielzahl an Restaurants für jedes Portemonnaie gibt es in Luxemburg nicht weniger als 9 Sternerestaurants. Aber auch die einheimische Küche bringt das Gaumensegel in Schwingung. Schon die Namen der Gerichte wecken die Neugier: „Bouneschlupp“, „Gromperekichelcher“ oder „Kniddelen“ sind nur drei davon. Da hilft in jedem Fall nur probieren, den gastronomischen Horizont erweitern und in die Luxemburger Welt kulinarisch eintauchen. Weitere Informationen unter www.visitluxembourg.com und unter www.100thingstodo.lu.