Vor 81 Jahren wurde in Louisville eine echte Legende geboren: Cassius Marcellus Clay Junior, der später unter dem Namen Muhammad Ali weltweite Berühmtheit erlangte, erblickte am 17. Januar 1942 in der größten Stadt Kentuckys das Licht der Welt. Im Alter von zwölf Jahren begann er mit dem Boxtraining und schaffte es, als einziger Boxer dreimal unumstritten den Titel als Schwergewichtsweltmeister zu erlangen. Bis heute inspirieren seine sportlichen Erfolge und sein politisches Engagement Menschen auf der ganzen Welt. In seiner Heimatstadt Louisville lässt sich noch heute auf den Spuren der 2016 verstorbenen Boxlegende wandeln.
Die Stadt, in der alles begann
Das mittlerweile restaurierte, hellrosa Haus mit dem so ordentlichen Vorgarten sieht wie in einem typisch amerikanischen Film aus und fällt zunächst nicht richtig auf. Nur eine Tafel im Vorgarten erinnert daran, dass hier ein echter Prominenter aufgewachsen ist. Damals war das Viertel im Westen Louisvilles ein Problembezirk, in dem die Kriminalitätsrate recht hoch war. So ist es kaum verwunderlich, dass Muhammad Alis Fahrrad geklaut wurde, als er zwölf Jahre alt war.
Er war so wütend, dass er den Dieb verprügeln wollte, doch der Polizist Joe Martin schlug stattdessen vor, dass er seinem Ärger beim Boxen Luft machen könne – es zahlte sich aus und „The Greatest“, wie Ali genannt wurde, gewann sämtliche nationale Amateurtitel. Im Jahr 1960 folgte dann die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Rom und der Start in der Profi-Liga. Das rosa Haus kann heute noch besichtigt werden. Es sieht genau so aus, wie in Alis Kindheit und nimmt seine Besucher mit auf eine spannende Reise in die Kindheit einer Legende, die geprägt von Rassismus, Ungerechtigkeit und dem Sport war.
Vom Fitnessstudio zum Grab
Auch das Fitnessstudio, in dem Ali damals trainierte, kann heute noch besucht werden: Es liegt in Louisville Old Town. Der Stadtteil ist für seine beeindruckenden Häuser im viktorianischen Stil bekannt. In einem eben solchen befindet sich das Columbia Gym, welches zur Spalding Universität gehört. Bis heute arbeiten fleißige Boxer hier an ihrer Beinarbeit, ihren Schlägen und ihrer Kondition – wie einst „The Greatest“ es tat.
Bei einer Louisville-Tour auf den Spuren Alis darf ein Halt zum Schluss nicht fehlen: Sein Grab auf dem viktorianischen Friedhof Cave Hill Cemetery. Auch, wenn der Profisportler in Scottsdale in Arizona verstarb, war es ihm dennoch wichtig, in seiner Heimatstadt beerdigt zu werden. Anlässlich seiner Beerdigung im Juni 2016 pilgerten Zehntausende nach Louisville, um Ali die letzte Ehre zu erweisen – darunter auch Bill Clinton, Billy Cristal, Mike Tyson und Will Smith.
Olympiagold im Fluss
Weitere sehenswerte Orte aus Muhammad Alis Leben sind beispielsweise die Central High School, an der er 1960 seinen Abschluss machte und die heute noch in Betrieb ist, die knallgelbe Second Street Bridge, von der aus er angeblich die olympische Goldmedaille in den Ohio River geworfen haben soll, nachdem er und ein Freund in einem Restaurant nicht bedient wurden und der Muhammad Ali Boulevard. Die Straße wurde im Jahr 1978 zu seinen Ehren umbenannt und führt durch die gesamte Innenstadt.
Das Muhammad Ali Center
Für alle, die sich für das Leben der Sportlegende Muhammad Ali interessieren, ist folgende Sehenswürdigkeit ein Muss: Das Muhammad Ali Center. Dabei handelt es sich um ein multikulturelles Zentrum mit einem preisgekrönten Museum, das dem Leben und dem Vermächtnis des Profiboxers gewidmet ist. Anhand beeindruckender Präsentationen, interaktiver Exponate, historischer Videos und unzähliger Bilder haben die Besucher die Möglichkeit, sich ausführlich über das Leben Alis zu informieren und in seine Welt einzutauchen.
Ziel des Museums ist es, Respekt zu fördern, sich für soziale Gerechtigkeit zu engagieren und nachfolgenden Generationen für die Themen Toleranz und Wertschätzung zu sensibilisieren. Zu diesen Zwecken werden verschiedene Veranstaltungen und Programme für Kinder und Jugendliche angeboten, die die umfangreiche Ausstellung ergänzen. Weitere Informationen unter www.gotolouisville.com.
Mortimer
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