Hotelcheck: Das Posthotel in Achenkirch

Herzliche Begrüßung im Posthotel in Achkirch. – Foto: Andreas Thiemann

Die geschwungene Auffahrt zum Posthotel Achenkirch, nur wenig vom Tiroler Achensee entfernt, hat durchaus etwas Herrschaftliches. Doch schon an der Rezeption wechselt vermeintlich Erhabenes in ein unmittelbar herzliches Willkommen. „Wohlfühligkeit“ nennt es einer der 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses, und sein offenes Lächeln gibt der ungewohnten Wortwahl sogleich ein angenehm heimeliges Gefühl.

Willkommen in der „Wohlfühligkeit“

Auf Entdeckungsreise in der 7.000 Quadratmeter großen Sauna-Landschaft. – Foto: Andreas Thiemann

Ein Glas Sekt (auf Wunsch gern auch Saft oder Weizenbier) sorgt für erste Entspannung des Ankommenden, und der aufmerksam ein- und aufatmende Gast nimmt dabei einen leisen Raum-Duft wahr, der sich, kaum merklich und doch vorhanden, durch das ganze Hotel zieht.
Der ersten fürsorglichen Begleitung auf das Zimmer oder die Suite folgt eine umfassende Hotel-Besichtigung, die dennoch später die eigene „Entdeckungsreise“ durch das Posthotel nicht ersetzen kann und an einem Tag auch kaum zu bewältigen ist.

Golfen mit traumhaften Ausblicken. – Foto: Andreas Thiemann

Hotel-Chef Karl C. Reiter betont nicht so gern die fünf Sterne seines Hauses; er spricht lieber von einem „Refugium“, das er hier in vierter Generation umsichtig als Familienbetrieb leitet und das seit ein paar Jahren als „Erwachsenen-Hotel“ (Urlauber ab 18 Jahren) ausgeflaggt ist. Den Gästen in den 143 Zimmern steht ein 7000 Quadratmeter großer Wellness-Bereich mit sechs verschiedenen Pools und diversen Saunen zur Verfügung. Massage-, Kosmetik- und andere Entspannungsannehmlichkeiten ergänzen das Angebot ebenso wie eine eigene Lippizaner-Zucht, der zum Hotel gehörende Golfplatz sowie Tennis- und Squash-Hallen.

Ein Refugium fürs Gut-gehen-lassen

Dinieren in einem der sechs Restaurants. – Foto: Andreas Thiemann

Geführte oder natürlich auch individuelle Wanderungen in die umliegenden Berge, Kutschfahrten, Mountainbike-Touren und professionell geleitete Stunden für Seele, Körper und Geist in fernöstlicher Tradition vervollständigen die umfangreiche Wellness-Palette. Überhaupt sei das Posthotel Achenkirch ja so etwas wie das Urgestein der europäischen Wellness-Bewegung, merkt Hotel-Chef Reiter nicht Stolz an und verweist in diesem besonderen Wohlfühl-Hotel-Segment auf eine mehr als 40-jährige Tradition seiner Luxus-Herberge. Wobei übrigens schon am 14. August 1881 kein Geringerer als Kaiser Franz Joseph I. ein Wiener Schnitzel in der Achenkirchener Posthalterei-Stube serviert bekam und somit zu den berühmtesten und ältesten Gästen dieses vormaligen Rast-Ortes zählt.

Hochgenuss, der am Tisch servierte Menügang. – Foto: Andreas Thiemann

Der Refugium-Gedanke, also dieses sanfte Zur-Ruhe-Kommen, zieht sich heute wie ein roter Faden durch das Posthotel und schließt dabei auch die Kulinarik auf Hauben-Niveau mit ein. Mehrere, unterschiedlich eingerichtete Restauranträume stehen mit vorwiegend regionalen Produkten zur Auswahl, darunter aber auch das TENZO-Restaurant, in dem abends nach den Vorgaben der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) gekocht wird. Im hervorragend sortierten Weinkeller lagern dazu gut 60.000 Flaschen internationaler Herkunft, aber zum Essen wird ebenso selbstverständlich ein gezapftes Bier oder eine kostenlose Karaffe mit Quellwasser serviert.

Entspannender Luxus

Genießen an der Saft- und Erfrischungsbar im Spa-Bereich. – Foto: Andreas Thiemann

„Der Luxus, den man sonst mit fünf Sternen assoziiert, ist bei uns mehr ein Luxus aus gelebter Gastfreundschaft, Echtheit, Nachhaltigkeit und vor allem gesundem Lebensstil. Bei uns soll für den Gast die Reise zum Ich und zur eigenen Kraft neu beginnen. Man kann alles machen, muss aber nichts tun“, umschreibt Karl C. Reiter die über Jahrzehnte sorgfältig herausgebildete Hotel-Philosophie.

Den Abend regional, lecker ausklingen lassen. – Foto: Andreas Thiemann

Die breite Zimmerauswahl bietet alpenländische Gemütlichkeit aber auch japanische Ästhetik-Konzepte zwischen 30 und 102 Quadratmetern. Wer den antiken Bauernschrank liebt, wird hier ebenso fündig wie der architektonische Purist, der dabei nicht auf seinen begehbaren Kleiderschrank, Flatscreen, Soundsystem, modernste Deckenheizung und Wandputz aus Heilerde verzichten mag.

Urlaub für alle Sinne

Entspannung am Indoor-Pool. – Foto: Andreas Thiemann

Es ist eben dieses allgegenwärtige Mit- und Nebeneinander der unterschiedlichen Vorstellungen von einem gelungenen, jederzeit umsorgten Urlaub, dem im Posthotel überall Rechnung getragen wird. Eine stets offene, freundschaftlich anmutende Atmosphäre „auf Augenhöhe“ zwischen den Gästen und dem Haus-Personal kennzeichnet jene „Wohlfühligkeit“, die das Posthotel in seiner Gänze ausstrahlt, und die vielleicht sogar mit sein größter Schatz ist.

Die Sonnenhalle lädt zum Träumen ein. – Foto: Andreas Thiemann

Die Weitläufigkeit der Anlage von 40.000 Quadratmetern lässt weder an den Pools noch in den sechs Restaurants und Stuben je Gedränge oder gefühlte Enge aufkommen. Ungezwungen und leger pflegen die Gäste eine jeweils selbst gewählte Form des Müßiggangs oder auch der sportlichen Betätigung: Der eine relaxt in der clubartigen Cigar Lounge, während sich der andere nach Herzenslust im geräte-intensiven Kraftraum oder draußen an der Boulderwand austobt – das häufig beschworene „Carpe Diem“, der Genuss des Tages, des Augenblicks, erhält im Posthotel Achenkirch am Achensee in praktisch allen Belangen eine wirklich sehr intensive und anregende Bedeutung.

Weitere Informationen: Posthotel Achenkirch, 6215 Achenkirch am Achensee, Tirol, Österreich. E-Mail: info@posthotel.at, Tel. 0043 5246 6522, www.posthotel.at

Bewertung des Mortimer Reisemagazins

Impressionen rund ums Posthotel. – Foto: Andreas Thiemann

In jeder Kategorie werden maximal fünf Sterne vergeben:

Lage: ****
Ausstattung: ****
Sauberkeit: ****
Essen und Trinken: ****
Service: ****

Fazit: Das 5-Sterne-Hotel ist ein außergewöhnlich inspirierender Kraft- und Ruheraum für Erwachsene, die den Begriff „Luxus“ in einem ganzheitlichen Sinne begreifen wollen und können.