Keine Seltenheit: Wapitihirsche im Rocky Mountain Nationalpark.
Die Vergangenheit ehren, die Gegenwart feiern und die Zukunft inspirieren – unter diesem Motto feiert der Rocky Mountain Nationalpark 2015 seinen 100. Geburtstag. Zahlreiche Veranstaltungen widmen sich einem Jahrhundert der Erforschung, des Naturschutzes und der Erholung in dieser atemberaubenden Umgebung aus Bergen, Seen und einer erstaunlich artenreichen Tier- und Pflanzenwelt. Der über 1.000 Quadratkilometer große Nationalpark im Norden des US-Bundesstaates Colorado wurde kürzlich von Lonely Planet bei den Trendzielen 2015 zur zweitbesten Region der Welt gekürt. Er schützt die spektakuläre Bergregion der „Rockies“, in der schneebedeckte Gipfel von tiefblauem Himmel umrahmt werden. Dazu gehören über 100 Berge mit einer Höhe von mehr als 3.000 Metern, der Gipfel des majestätischen Longs Peak befindet sich sogar auf 4.345 Höhenmeter.
Auch im Winter eine Augenweide, der Sprague Lake im Rocky Mountain Nationalpark mit der Kontinentalscheide im Hintergrund.
Ein Großteil des Rocky Mountain Nationalparks zählt zur alpinen Tundra, eine Landschaft oberhalb der Baumgrenze, wo der Mensch auf unberührte Natur trifft und das Leben der Tiere noch nahezu uneingeschränkt verläuft. Besonders im Herbst lockt der Park mit großartigen Möglichkeiten für die Beobachtung von Wildtieren wie Elche, Hirsche und Dickhornschafe. Malerische Gebirgsseen, von denen manche fast das ganze Jahr über zugefroren sind, und der Klang rauschender Wasserfälle, die imposant zu Tal stürzen, sorgen zudem für eine einzigartige Stimmung. Auch der berühmte Colorado River entspringt hier oben als klarer Bergbach, bevor er sich später zum bedeutendsten Fluss im Südwesten der USA entwickelt.
Ein Fluss sucht sich seinen Weg durch den Rocky Mountain Nationalpark.
Auf den malerischen Panoramastraßen können die Parkbesucher das Naturspektakel ganz bequem vom Auto aus erleben. Highlight ist eine Fahrt auf der Trail Ridge Road, die als höchste Passstraße der USA gilt und von Ende Mai bis Oktober geöffnet ist. Die 77 Kilometer lange Hochgebirgsstraße, welche die Kontinentale Wasserscheide überquert und sich entlang eines Bergkamms bis auf eine Höhe von rund 3.700 Meter schlängelt, sorgt für herrliche Ausblicke auf Gletschermoränen und ewige Schneefelder.
Weites Land und hohe Berge im Rocky Mountain Nationalpark
Wer gerne in der Natur unterwegs ist, kann den Park auf einem über 560 Kilometer umfassenden Wegenetz zu Fuß, zu Pferde, per Mountainbike oder im Winter auch auf Langlaufski erkunden. Von kurzen Spaziergängen bis hin zu mehrtägigen Wanderungen, Bergtouren und Kletterabenteuern gibt es viele Möglichkeiten, die Natur hautnah zu erleben, wie zum Beispiel auf dem beliebten Ute Trail, der fast die gesamte Zeit oberhalb der Baumgrenze verläuft und einen freien Bergblick bietet. Einst wurde der Pfad vom Stamm der Ute- und Arapaho-Indianer auf dem Weg zu ihren Jagdgründen benutzt. Um mehr über das sensible Ökosystem des Parks zu erfahren, sollte man unbedingt an einer der von Rangern geführten Touren teilnehmen. Diese Experten bringen die Besucher zu jeder Jahreszeit an die schönsten Plätze des Parks, geben ihr umfangreiches Wissen weiter und vermitteln im Winter Techniken, wie man das Gelände am besten auf Schneeschuhen durchquert.
Allgemeine Informationen zum Rocky Mountain Nationalpark
Herbstanfang im Rocky Mountain Nationalpark mit dem Longs Peak im Hintergrund (Fotos Colorado Tourism Office)
Der Rocky Mountain Nationalpark ist ganzjährig geöffnet. Der Haupteingang liegt etwa 120 Kilometer nordöstlich von Colorados Hauptstadt Denver bei Estes Park. Dort findet man Hotels, Restaurants und Geschäfte, ebenso wie kostenlose Shuttlebusse, die von Mitte Mai bis Anfang Oktober in den Park fahren.Der zweite Eingang befindet sich auf der anderen Seite bei Grand Lake.
Im Inneren des Parks gibt es keine Hotels, es stehen aber sechs gut ausgestattete Campingplätze mit über 400 Stellplätzen zur Verfügung, die man zum Teil reservieren kann und teilweise nur nach dem „first come, first serve“ Prinzip vergeben werden. Camping im Hinterland ist nur mit einer besonderen Genehmigung erlaubt, die in den Backcountry Offices neben dem Beaver Meadows Besucherzentrum und neben dem Kawuneeche Besucherzentrum erhältlich ist.
Der Eintritt kostet 20 Dollar pro Pkw inklusive aller Insassen und gilt für sieben aufeinander folgende Tage. Für Einzelpersonen, die zu Fuß, per Fahrrad oder Motorrad den Park betreten, beträgt die Gebühr 10 Dollar und ist ebenso für bis zu sieben Tage gültig. Weitere Informationen unter www.rockymountainnationalpark.com sowie unter www.colorado.com.
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