Heilbronner Land – urig einkehren im Weinländle

In den sogenannten Besen kann man in gemütlicher Atmosphäre ein Viertele "schlozen". (Foto: djd)
In den sogenannten Besen kann man in gemütlicher Atmosphäre ein Viertele „schlozen“. (Foto: djd)

Straußenwirtschaft, Besen, Kranzwirtschaft oder Hecken: Die Namen variieren je nach Region, doch gemeint ist immer das Gleiche. Ein saisonal geöffneter Gastbetrieb, in dem Weine aus eigener Erzeugung und einfache Speisen angeboten werden. Der Name geht auf einen Erlass Karls des Großen zurück. Dieser erlaubte den Bauern, selbst angebauten Wein im eigenen Haus auszuschenken. Zur Kennzeichnung sollten die Wengerter einen Kranz aus Tannenreisig oder Stroh am Haus befestigen.

Echtes Wengerter-Feeling kommt beim Übernachten im Holzfass auf. (Foto: djd)
Echtes Wengerter-Feeling kommt beim Übernachten im Holzfass auf. (Foto: djd)

Die Tradition ist bis heute geblieben, allerdings wurde aus dem Kranz der Besen. Besonders bekannt für ihre Besenvielfalt ist das Schwabenländle. So kann man sich etwa im Heilbronner Land auf eine weinselige Reise machen, die schöne Landschaft auf Ausflügen entdecken und in den Besenwirtschaften gemütlich ein Viertele schlozen.

Von urig bis modern

Ob auf Tagestouren entlang des Württemberger Weinradwegs und des Württembergischen Weinwanderwegs oder bei anderen Streifzügen: Die Besen sind an fast jedem Rad- und Wanderweg im HeilbronnerLand zu finden. (Foto: djd)
Ob auf Tagestouren entlang des Württemberger Weinradwegs und des Württembergischen Weinwanderwegs oder bei anderen Streifzügen: Die Besen sind an fast jedem Rad- und Wanderweg im Heilbronner Land zu finden. (Foto: djd)

Ob auf Tagestouren entlang des Württemberger Weinradwegs und des Württembergischen Weinwanderwegs oder auf anderen Streifzügen: Die Besen sind eigentlich an jedem Rad- und Wanderweg im Heilbronner Land zu finden, von traditionell urig – etwa in einer Scheune oder einem ehemaligen Kuhstall – bis modern interpretiert mit Designerarchitektur, viel Glas und Ausblicken auf die Weinberge. Doch immer unter dem Motto „Fremde werden schnell zu Freunden“.

In zahlreichen Vinotheken im HeilbronnerLand kann man regionale Weine kosten und kaufen. (Foto: djd)
In zahlreichen Vinotheken im HeilbronnerLand kann man regionale Weine kosten und kaufen. (Foto: djd)

Zum Speiseangebot gehören regionale Spezialitäten wie die schwäbischen Maultaschen, dabei handelt es sich um gefüllte Nudelteigtaschen. Entstanden sein soll das Gericht einer Legende nach bei den Zisterziensermönchen des Klosters Maulbronn, um in der Fastenzeit das Fleisch vor dem lieben Herrgott zu verstecken. So bekam die Spezialität auch ihren Beinamen „Herrgottsbescheisserle“.

Wengerter-Feeling im Schlaffass

Die Schlaffässer - etwa bei Müllers Weingut im Auerberg - sind gemütlich eingerichtet. (Foto: djd)
Die Schlaffässer – etwa bei Müllers Weingut im Auerberg – sind gemütlich eingerichtet. (Foto: djd)

Wer möchte, kann nach dem Weingenuss bei Winzern übernachten, das Angebot an Gästebetten oder auch Wohnmobilstellplätzen ist groß. Echtes Wengerter-Feeling kommt beim Übernachten im Holzfass auf. Die gemütlichen Schlaffässer stehen zum Teil direkt in den Weinbergen, unter anderem sind sie auf dem Fünf-Sterne-Campingplatz am Breitenauer See zu finden.

Spannende Weinerlebnisführungen im Heilbronner Land

Auf Rad- und Wandertouren lässt sich das Weinländle besonders gut kennenlernen. Zur Einkehr geht es dann in einen sogenannten Besen. (Foto: djd)
Auf Rad- und Wandertouren lässt sich das Weinländle besonders gut kennenlernen. Zur Einkehr geht es dann in einen sogenannten Besen. (Foto: djd)

Ein guter Weg, die Wein- und Kulturlandschaft im Heilbronner Land kennen zu lernen, ist eine Rad- oder Wandertour mit einem sogenannten WeinErlebnisFührer. Die Wein- und Genussbotschafter wissen manch spannende Geschichte zu erzählen. Viele Tipps und Routenvorschläge für den genussvollen Aktivurlaub halten auch die Themenhefte „Weinwandern“ und „Weinradeln“ bereit, die unter www.HeilbronnerLand.de/Wein bestellt werden können. Dort sind auch alle Rad- und Wandertouren digital mit interaktiver Übersichtskarte und zum GPS-Download verfügbar. (djd).

G. Schröder

ist seit Kindestagen mit dem Reisevirus infiziert und bringt sich seit Jahr und Tag mit großem Engagement als gute Seele hinter den Kulissen in das Mortimer Reisemagazin ein.