Fürstlicher Kulturgenuss: Das Festival dell’Arte

Im Schlosshotel in Wojanów (Schildau) steigt im August das
Im Schlosshotel in Wojanów (Schildau) steigt im August das Festival dell’Arte

Im Tal bei Jelenia Góra (Hirschberg) hatten im 19. Jahrhundert die Mitglieder der preußischen Königsfamilie ihre Residenzen. Dort traf sich der europäische Hochadel auch zu erlesenen Kulturveranstaltungen. An diese Tradition knüpft das Festival dell’Arte an. Vom 15. bis 24. August finden rund um das Schlosshotel von Wojanów (Schildau) Konzerte, Ausstellungen und Performances polnischer und internationaler Künstler statt.

Das Hirschberger Tal, eine der schlösserreichsten Regionen Europas, wurde in den vergangenen Jahren aus dem Dornröschenschlaf gerissen. Mehrere einst verfallene Schlösser wurden aufwendig saniert und dienen heute als noble Hotels. Auch die Kultur kehrte in das Tal zurück. Das Festival dell’Arte wird in diesem Jahr bereits zum dritten Mal in mehreren Schlössern und anderen repräsentativen Gebäuden veranstaltet.

Das Herz des Festivals schlägt im Schlosshotel von Wojanów (Schildau), einem märchenhaften Palast, der einst der preußischen Königstochter Luise gehörte. Dort kann man während des Festivals klassische Musik, Jazz und Klezmer erleben. Erwartet werden dort unter anderem der Kontrabassist Edicson Ruiz aus dem Ensemble der Berliner Philharmoniker, die norwegische Klezmersängerin Bente Kahan sowie der bekannte polnische Jazz-Pianist Włodek Pawlik mit seinem Trio. Am 17. August werden in Wojanów mehrere Ausstellungen eröffnet, unter anderem mit Kunstwerken des weltbekannten polnischen Grafikers und Plakatkünstlers Rafał Olbiński, des Bildhauers Rafał Boettner-Lubowski und des Architekten Tomasz Urbanowicz. Ein Teil der Werke wird am letzten Festivaltag versteigert.

Das Schlosshotel Wojanow liegt etwa eine  Autostunde vom Grenzübergang Görlitz entfernt am Fuße der Śnieżka (Schneekoppe). (Foto: Klaus Köppel)
Das Schlosshotel Wojanow liegt etwa eine Autostunde vom Grenzübergang Görlitz entfernt am Fuße der Śnieżka (Schneekoppe). (Foto: Klaus Köppel)

Der Festivalauftakt ist gleichzeitig eines der Highlights der Veranstaltung. In der von dem preußischen Baumeister Karl-Friedrich Schinkel entworfenen Herz-Jesu-Kirche in Mysłakowice (Zillerthal-Erdmannsdorf) geben sich Mitglieder des Ensembles der Wiener Philharmoniker die Ehre. Sie werden ihre Gäste mit einem Klavierquintett von Antonín Dvořák verzaubern. Erstmals wird in diesem Jahr auch die „Stodoła Artystyczna“, die Kunstscheune des Schloss- und Parkensembles Bukowiec (Buchwald) als Spielort dienen. Freunde japanischer Musik können dort am 16. August den tragenden Klängen des Shakuhashi-Konzertes von Dozan Fujiwara lauschen.

Das Abschlusskonzert findet erstmals im Schlosshotel von Pakoszów (Wernersdorf) statt. Am 24. August ist dort das Janoska-Ensemble zu erleben. Gegründet wurde es von den vier gleichnamigen Brüdern Janoska, die als Solisten und Ensemblemitglieder bereits auf den großen Bühnen der Welt gastierten und deren Repertoire von Klassik über Gipsy-Musik bis Jazz reicht.

Das Festival wird von der Stiftung der Schlösser und Gärten im Hirschberger Tal gemeinsam mit dem Schlosshotel Wojanów organisiert. Informationen zum Programm unter www.festivaldellarte.eu. Allgemeine Informationen unter www.polen.travel.

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