Filigrane Kunst aus Schnee und Eis

Türme und Zinnen in allen Farben des Universums funkeln und glänzen um die Wette. Auch Kirchen und Tempel lassen einem weniger aus religiösen Gründen, sondern aufgrund ihrer vergänglichen Schönheit den Atem stocken. Ganz zu schweigen von der Vielzahl an prächtigen Skulpturen, kunstvollen Gebäuden und Brücken, die sich in der fast 600 Quadratmeter großen Fantasiewelt aus Schnee und Eis finden. Der Anblick der frostigen Kunstwerke im nordchinesischen Harbin lässt Jahr für Jahr weit mehr als eine Million Besucher vor Begeisterung förmlich dahin  schmelzen. So auch beim mittlerweile 28. Eis- und Schneefestival in der fernen Mandschurei, wo die eisigen Meisterwerk dank der langen der Winternächte mit Temperaturen von bis zu minus 40 Grad Celsius bis etwa Mitte Februar zu sehen sein werden.

Und so lassen sich in Harbin in der schneereichen Provinz Heilongjiang auch in 2012 wieder geschätzte 1,3 Millionen Besucher von den über 2.000 kunstvollen Skulpturen und Bauwerken aus Eis faszinieren. Dazu kommen Rutschen aus Eis, Eis-Bars und Eis-Restaurants. Für die Erschaffung des Eisparks wurde in diesem Jahr die Rekordmenge von 200.000 Kubikmeter Eis verwendet.

Märchenhafte und zugleich vergängliche Kunst aus gefrorenem Wasser. Die Objekte und Figuren funkeln dank indirekter Beleuchtung zauberhaft und geheimnisvoll zugleich in farbenfrohem Glanz und zeugen von der filigranen Handwerkskunst der Künstler aus der ganzen Welt. Dabei basiert das Eis-Schnitzen auf einer langen Tradition. Denn im hohen Norden Chinas benutzten die Fischer schon vor Urzeiten in den Wintermonaten ausgehöhlte Eisblöcke als Lampenschirme, die sie zum Schutz gegen den mitunter scharfen Wind rund um ihre Kerzen aufstellten. Aus diesem primitiven Vorgänger ist die heutige Kunstform entstanden. Mit Sägen, Hämmern und Stecheisen formten und formen Bildhauer in Harbin seit 1985 jährlich aus wuchtigen Eisblöcken immer neue bizarre, formvollendete Skulpturen, die nicht von ungefähr bereits mehrfach mit Einträgen ins Guinness Buch der Rekorde geadelt wurden. So etwa ein Nachbau der chinesischen Mauer, die mit 958 Metern die längste Eiskonstruktion der Welt darstellte.

Informationen: Fremdenverkehrsamt der VR China, Ilkenhansstraße 6, 60433 Frankfurt, Telefon 069-520135, www.china-tourism.de