Der Kaiserkanal, oder in China auch oft auch der Große Kanal genannt, ist die längste und die älteste von Menschen geschaffene Wasserstraße der Welt. Er ist stellenweise 2.500 Jahre alt und erstreckt sich über 1.794 Kilometer. Der Kanal verbindet Peking und den Norden Chinas mit dem fruchtbaren Mündungsgebiet des Jangtse.
Der chinesische Kaiserkanal ist in seinen ältesten Abschnitten 2.500 Jahre alt und erstreckt sich von Peking nach Hangzhou. Er ist die längste künstliche Wasserstraße der Welt und die älteste, die auf langen Strecken immer noch befahren wird. Neben der Chinesischen Mauer gilt der Kanal als bedeutendstes Bauwerk des alten China. In seinem Wasser spiegeln sich die wechselvolle Geschichte der Kaiserdynastien und der dramatische Wandel des heutigen China. Der Große Kanal passiert 30 Städte mit mehr als drei Millionen Bewohnern. Er führt mitten durch das boomende Ostchina. Schon im 5. Jahrhundert v. Chr. verband er den Yangzi mit den Flüssen und Städten im mittleren China. Da es keine natürliche Nord-Süd Verbindung über Flüsse gab, musste ein Kanal gebaut werden.
Der Kaiserkanal und der auf ihm abgewickelte Handel trug in nicht zu unterschätzenden Weise zur Einheit des chinesischen Riesen-Reiches bei. So konnten Kriegsmaterial und Nachschub für Armeen schnell in die Provinzen verlagert werden. Die schnelle Erreichbarkeit sicherte die Macht der Zentralregierung in den Provinzen. Im 13. Jahrhundert führten die Mongolenkaiser ihn ins Herz ihrer neuen Hauptstadt Peking. Von da an war der Kanal das Rückgrat Chinas. Auf ihm wurde der Reis aus dem Süden herangeführt und Peking am Leben gehalten. Umgekehrt fungierte der Kanal als „langer Arm“ der kaiserlichen Autorität und stellte die Ordnung in den weit abgelegenen südlicheren Provinzen des Reichs her.
Karsten-Thilo Raab
berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführern sowie Bildbänden gemacht.