Chinesen feiern Chunjie – traditionelles Frühlingsfest im Reich der Mitte

Am 31. Januar steigt in China das traditionelle Neujahrsfest. (Foto Andre Engels)
Am 31. Januar steigt in China das traditionelle Neujahrsfest. (Foto Andre Engels)

Chinesen lieben es Feste zu feiern und sicherlich findet man fast an jedem Tag des Jahres die Möglichkeit, in China einem Fest beizuwohnen. Das wichtigste Fest in China ist allerdings das Frühlingsfest. Es findet am ersten Tag des ersten Monats nach dem chinesischen Mondkalender statt. Es ist also auch das chinesische Neujahrsfest. Im Jahr 2014 fällt das Frühlingsfest auf den 31. Januar und läutet das „Jahr des Pferdes“ ein.

Das Frühlingsfest ist, wie Weihnachten im Westen, ein Familienfest. Alle kommen zusammen um gemeinsam das alte Jahr zu verabschieden und das neue Jahr willkommen zu heißen. Da sich die meisten Chinesen aufmachen ihre Familien zu besuchen sind die öffentlichen Verkehrsmittel restlos ausgebucht. Für das Jahr 2014 werden bis zum 24. Februar 3,62 Milliarden Einzelreisen erwartet. Es ist jährlich die weltweit größte Völkerwanderung.

Streng genommen dauert das Frühlingsfest über einen Monat. Die wichtigsten Tage sind aber der Vorabend und die ersten drei Tage des neuen Jahrs. Diese sind auch gesetzliche Feiertage. Die meisten Chinesen nehmen sich jedoch für die gesamte erste Woche des neuen Jahres Urlaub.

Frabenfrohe Umzüge durch die Straßen sind in China Teil des Neujahrsfestes. ( Foto Georges Seguin)
Farbenfrohe Umzüge durch die Straßen sind in China Teil des Neujahrsfestes. ( Foto Georges Seguin)

Am Abend vor Neujahr ist es nicht nur wichtig, dass die gesamte Familie zusammenkommt, es wird auch ein besonders üppiges Essen zubereitet. Diese Mahlzeit muss nicht nur besser als die normalen Mahlzeiten sein, auch den Gerichten kommt eine wichtige Bedeutung zu. Hühner, Fisch und Bohnenkäse müssen enthalten sein, da sie ähnlich klingen wie das Wort Glück. Die Hauseingänge werden mit roten Spruchbändern geschmückt, auf die Glückwünsche für das neue Jahr geschrieben werden. Auch Glück bringende Neujahrsbilder werden aufgehängt. Bilder mit einem dicken Kind auf einem Fisch versprechen beispielsweise eine gute Ernte. Zudem werden die Häuser und Straßen mit roten Lampions geschmückt.

Am letzten Abend des Jahres werden auch noch Jiaozi, gefüllte Teigtaschen, für den Neujahrstag vorbereitet. Da Jiaozi von ihrer Form an Gold- oder Silberbarren erinnern, versprechen sie Wohlstand. Um Mitternacht wird das Jahresmonster „Nian“ mit viel Feuerwerk und der überall präsenten roten Farbe vertrieben. Einer Legende nach war Nian ein Monster, das einmal im Jahr auftauchte und die Menschen in Angst und Schrecken versetzte. Doch eines Tages fanden tapfere Bauern heraus, dass Nian sich vor Lärm und roter Farbe fürchtet und konnten es so für immer vertreiben.

Festlich gekleidet zeihen die Chinesen beim Neujahrsfest durch die Straßen. (Foto Georges Seguin)
Festlich gekleidet zeihen die Chinesen beim Neujahrsfest durch die Straßen. (Foto Georges Seguin)

Am Neujahrstag zieht man sich festlich und mit neuer Kleidung an. Von Bedeutung ist der Neujahrsgruß. Man gratuliert sich und tauscht Neujahrsglückwünsche aus. Zuerst grüßen die Jungen die Alten, als nächstes grüßen sich die gleich-alten Familienmitglieder. Im Laufe des Tages werden Freunde und Verwandte besucht. So kann man Beziehungen pflegen oder Freundschaften neu aufleben lassen.

Nicht nur alle Familien, sondern auch alle Straßen und Gassen stehen im Zeichen des Festes. In den Städten finden Märkte statt und es gibt laute, bunte Umzüge mit Löwentanz-Vorführungen. Das Frühlingsfest endet am 15. Tag des ersten Mondmonats mit dem Laternenfest. Weitere Informationen zum Frühlingsfest unter www.china-tourism.de.

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