Colorado feiert: 20 Jahre Black Canyon Nationalpark

Black Canyon of the Gunnison
Grandiose Aussichten auf den Black Canyon of the Gunnison. – Foto Colorado Tourism Office

Über Jahrmillionen ist er entstanden, feiert dieses Jahr aber erst seinen 20. Geburtstag als Nationalpark – der Black Canyon of the Gunnison im Westen Colorados. Hier hat sich der Gunnison River durch ein Hochplateau gequält und auf rund 80 Kilometern Länge eine schmale und hohe Schlucht erschaffen. Der Park, der auf keiner Rundreise durch die Region fehlen sollte, erhielt seinen Namen, weil das Sonnenlicht aufgrund der Enge – zwölf Meter an der schmalsten Stelle – selten bis auf den Grund des Canyons fällt und ihn so schwarz erscheinen lässt.

Geschichte des Black Canyon

In Millionen von Jahren hat sich der Gunnison River einen über 800 Meter tiefen Canyon in den harten und meist schwarz wirkenden Fels gegraben, der oft von feinen weißen Linien durchzogen ist. Mit Hilfe von Geröll bahnt sich der Fluss seinen Weg durch rund zwei Milliarden Jahre altes Gestein aus dem Präkambrium, weshalb der Canyon nicht wie andere in der Region, die zumeist aus dem viel weicheren Sandstein bestehen, in verschiedenen Schichten verläuft sondern steil und fast senkrecht in die Tiefe geht.

Auf einer Wandertour durch den Nationalpark wird immer wieder auch der Blick auf den Gunnison River frei. – Foto Colorado Tourism Office

Hier befindet sich mit der 685 Meter hohen Painted Wall die höchste Felswand in Colorado. Bereits seit 1933 war der Park als Nationalmonument geschützt, am 21. Oktober 1999 wurde er dann vom damaligen Präsidenten Bill Clinton zum Nationalpark ausgerufen. Der Park ist einer von vier Nationalparks in Colorado, jünger ist nur Great Sand Dunes, der im Jahr 2000 zum Nationalpark erhoben wurde.

Spektakuläre Aussichtspunkte

Der Black Canyon verfügt über einen Nord- und einen Südrand, die beide erschlossen sind und an denen es zahlreiche Aussichtspunkte gibt. Der South Rim Drive ist rund elf km lang, zwölf Haltebuchten erlauben einen grandiosen Blick in die Schlucht. Manche der Aussichtspunkte liegen direkt an der Straße, manche werden durch einen kurzen Spaziergang erreicht, wo Picknickplätze zu einer kleinen Pause einladen.

Grandios muten auch die Sonnenuntergänge am Black Canyon an. – Foto Colorado Tourism Office

Am Südeingang befindet sich auch das Besucherzentrum, in dem man sich weitere Informationen und Kartenmaterial einholen kann. Den North Rim Drive mit sechs Aussichtspunkten, wo an manchen Stellen die Canyonwände senkrecht in die Tiefe gehen, erreicht man über eine ungeteerte Straße. Am Nordeingang gibt es nur ein Rangerstation.

Aussichtsreich Wandern

Der Canyon bietet zumeist leichte Wanderungen entlang des Rands oder mitten durch die für die Region typischen niedrigen und oft bizarr verdrehten Pinyon-Kiefern und Wacholderbüsche. Wer ein Gefühl für den Canyon bekommen möchte, dem empfiehlt sich der Oak Flat Trail, auf dem man rund 120 Meter am Rand entlang seicht hinabläuft. Dass man sich im höchsten Bundesstaat der USA befindet, merkt man aber, wenn man den Weg wieder sanft nach oben zurückgeht – man befindet sich nicht auf Meereshöhe sondern auf rund 2.500 Metern.

Wie bei „Wünsch-dir-was“: Ein Regenbogen am Black Canyon. – Foto NPS

Der Weg hinab zum Fluss ist zwar möglich aber anstrengend und man muss gut vorbereitet sein, denn es gibt keine markierten Wege. Zudem benötigt man eine Erlaubnis, die man sich am Visitor Center kostenlos einholen kann; diese sind jedoch limitiert und werden nach dem Prinzip „wer zuerst kommt, mahlt zuerst“ vergeben.

Auch wenn man am Canyon unbedingt auf den Weg achten sollte, muss man seinen Blick auch mal in die Ferne schweifen lassen, um zwischendurch die dramatische San Juan Bergkette bei Telluride zu erblicken sowie die zahlreichen Vogelarten, die die hervorragende Thermik des Canyons nutzen. Auch den Wanderfalken, der hier gerne nistet, sieht man schonmal, wenn er sich auf der Jagd nach kleineren Vögeln mit bis zu 400 km/h in die Tiefe stürzt.

Camping im Nationalpark

Marmorierte Felsen dominieren das Landschaftsbild im Black Canyon. – Foto Colorado Tourism Office

Im Park selber gibt es drei Campingplätze, jeweils einen am Süd- und Nordrand sowie im Osten des Parks, dem East Portal. Am besten ausgebaut und über eine geteerte Straße zu erreichen ist der Campingplatz am Südrand, der ganzjährig geöffnet ist und im Sommer auch über Stromanschlüsse verfügt. Die nächsten Hotels und Restaurants findet man im rund 20 min entfernten Montrose im Westen oder im ca. eine Stunde entfernten Gunnison im Osten.

Dark Sky Park

Der Nationalpark gehört zu den „International Dark Sky Places“, den Lichtschutzgebieten, in denen man aufgrund der geringen Lichtverschmutzung besonders gut die Sterne beobachten kann. Von Mai bis September geben Ranger und ortsansässige Astronomen bei klarem Wetter jeden Mittwoch, Freitag und Samstag abendliche Einführungen. Weitere  Informationen unter www.nps.gov/blca; weitere Informationen zu Colorado unter www.colorado.com.