Ein Ozean aus Sand: die Great Sand Dunes

Die Dünen im Great Sand Dunes Nationalpark mit dem Cleveland Peak im Hintergrund ( Foto National Park Service)
Die Dünen im Great Sand Dunes Nationalpark mit dem Cleveland Peak im Hintergrund ( Foto National Park Service)

Nomen est omen – die Sanddünen des Great Sand Dunes National Park and Preserve im US-Bundesstaat Colorado sind mit einer Höhe von rund 230 Metern nicht nur die höchsten Dünen Nordamerikas, sondern auch ein großartiges Naturschauspiel, das aus der Ferne an ein Meer mit Wellen aus Sand erinnert. Die einzigartige Hochgebirgswüste liegt vor den Sangre de Cristo Mountains, einer zu den Rocky Mountains gehörenden Bergkette, die sich bis auf über 4.000 Meter erhebt.

Auf einer Fläche von rund 340 Quadratkilometern erstreckt sich neben der Dünenlandschaft eine abwechslungsreiche Wildnis aus weitläufiger Steppe, Sumpf, Wäldern und Bergseen. Die ältesten Zeugnisse von Menschen in dieser Gegend sind etwa 11.000 Jahre alt und stammen von Nomaden aus der Steinzeit, die mit Speeren Mammuts und Bisons jagten. In den 1920er Jahren schlugen Bürger vor, die Dünen vor einer Zerstörung durch Menschenhand zu bewahren, und baten den Kongress, sie als nationales Denkmal zu schützen. 1932 trat diese Eingabe per Gesetz in Kraft, 2004 wurde das Gebiet darüber hinaus zu einem Nationalpark erklärt.

Zwei Wanderer im Great Sand Dunes Nationalpark (Foto National Park Service)
Zwei Wanderer im Great Sand Dunes Nationalpark (Foto National Park Service)

Pflichtprogramm für die meisten Besucher ist natürlich der Aufstieg auf einen der imposanten Sandberge, von denen fünf über 200 Meter hoch sind. Mit einer Höhe von „nur“ etwa 198 Metern ist die High Dune das beliebteste Besucherziel im Park, da sie einen herrlichen Blick auf das Dünenfeld bietet. Um zu ihrer Spitze und wieder zurück zu wandern, benötigt man etwa 2 Stunden. Westlich von ihr liegt die Star Dune, die mit rund 230 Metern höchste Düne Nordamerikas.

Die Wanderzeit zu ihr hin und zurück beträgt rund fünf Stunden. Auch Snowboarder haben die Dünen längst als Spielwiese für sommerliche Rutschpartien entdeckt. Das so genannte Sandboarding, bei dem sportlich ambitionierte Besucher über den Sand hinab gleiten, ist überall auf dem Dünenfeld erlaubt. Schlitten und Sandboards können direkt am Parkeingang bei einem Outfitter ausgeliehen werden.

Sandboarding von der High Dune im Great Sand Dunes Nationalpark (Foto National Park Service)
Sandboarding von der High Dune im Great Sand Dunes Nationalpark (Foto National Park Service)

Die Wildnis des Schutzgebietes lässt sich hervorragend bei Tageswanderungen und mehrtägigen Rucksacktouren erkunden. Vom höchsten Punkt des Montville Nature Trail hat man einen herrlichen Panoramablick, der Mosca Pass Trail hingegen folgt den Spuren der Ureinwohner und Siedler. Wer die Gebirgsregion intensiv erkunden möchte, sollte sich vom Medona Pass aus zum Medona Lake aufmachen. Die Strecke verläuft erst durch üppige Wiesen und Wälder, und endet an diesem Gebirgssee in Höhe der Baumgrenze. Für fortgeschrittene Wanderer geht es von dort noch weiter auf den Gipfel des über 4.000 Meter hohen Mount Herard, wo man einen atemberaubenden Blick auf die Dünen hat.

Der ganzjährig geöffnete Great Sand Dunes Nationalpark liegt fünf Autostunden (390 Kilometer) südlich von Denver. Motels und Lodges befinden sich außerhalb des Parks. Der Piñon Flats Campingplatz im Park bietet von April bis Oktober über 90 Plätze. Für authentisches Wüstenfeeling sollte man direkt in den Dünen zelten, was außerhalb des Tagesbesuchern vorbehaltenen Bereichs möglich ist. Hierzu benötigt man eine kostenlose Genehmigung, die im Besucherzentrum erhältlich ist. Weitere Infos zum Great Sand Dunes Nationalpark unter www.nps.gov/grsa/index.htm.

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