Bautzen – Saurier, Irrgarten und trutzige Türme

Bis zu 15 Meter hohe Dinosaurier recken ihre Hälse nach den Kindern und fletschen die Zähne. Und was tun die Kleinen? Zutraulich stecken sie ihre Köpfe in die aufgerissenen Mäuler der Riesenechsen. Passieren kann ja nichts – die Urzeitechsen sind nicht echt, sondern befinden sich im Saurierpark Kleinwelka, einem Stadtteil von Bautzen. Mehr als 200 Dinos, detailgetreu nachgebaut aus Eisen und Beton, scheinen dort durch den Wald zu streifen wie vor 65 bis 130 Millionen Jahren.

Deutlich kleiner geht es im nebenan gelegenen Miniaturenpark zu. Hier gibt es mehr als 600 gedrechselte Figuren und ein „Klein Ossi Land“ zu bestaunen. Die nächste Herausforderung vor den Toren Bautzens ist dann Deutschlands größter immergrüner Irrgarten mit mehr als 30.000 möglichen Wegvarianten. Dort gibt es auch eine Brücke, von der aus man beobachten kann, wie sich die Besucher ihren Weg durch das Labyrinth bahnen. Aber nicht nur rund um Bautzen, sondern auch in der trutzigen „Stadt der Türme“ selbst ist alles geboten für einen rundum gelungenen Familienurlaub.

Das 1.000-jährige Bautzen ist reich an Geschichte und Legenden – ideal für entdeckungsfreudige Kinder. Die Stadt liegt spektakulär auf einem Granitfelsen oberhalb der Spree. Ihre Festungsmauern sind fast vollständig erhalten. In einem der Bollwerke, der Gerberbastei, gibt es sogar eine Jugendherberge. Hoch über den Dächern von Bautzen heißt der „Lauentürmer“ Neugierige willkommen. Außerdem zeigt ein Kinder-Stadtführer in Broschürenform die schönsten und aufregendsten Orte in der 41.000-Einwohner-Stadt und erzählt zum Beispiel vom legendären Räuberhauptmann Karasek. Dieser machte mit seinen Mannen viele Jahre lang die Oberlausitz und Nordböhmen unsicher. 1800 wurde er verhaftet und nach Bautzen gebracht. Es heißt, man könne in einem Verließ immer noch den Eisenring sehen, an dem Karasek angekettet war.

In der Stadt mit ihren mehr als 1.000 Baudenkmälern kann man seinen Wissensdurst nicht zuletzt im frisch sanierten, interaktiven Museum Bautzen stillen. 2011 erhielt es den Sächsischen Museumspreis für seine neu gestaltete Ausstellung zu den Themen Region, Stadt und Kunst. Kinder können in ein Hügelgrab klettern oder ein Oberlausitzer Umgebindehaus zusammensetzen.

In den Haftanstalten „Bautzen I“ und „Bautzen II“ waren während der NS-Zeit und des SED-Regimes politische Gefangene inhaftiert. An deren Schicksal erinnert heute die Gedenkstätte Bautzen. Sie ist nicht nur für Schüler ein interessantes Besuchsziel.

Für Abkühlung an heißen Tagen sorgen Bautzens Spreebad und ein großer Stausee im Norden der Stadt. Dort kann man Tretboot fahren, Segeln oder Surfen. Im Minigolfpark am See heißt das Motto „Spiel dich durch die Oberlausitz“. Bei schlechtem Wetter erobern Kinder gern das Café Valentin mit seiner großen Spiel-, Rutsch- und Kletterlandschaft. Bei jedem Wetter für gute Unterhaltung sorgt das traditionsreiche Puppentheater in einem eindrucksvollen Neubau auf der Ortenburg. Im Hof dieser Burg wird im Juli und August der „Bautzener Theatersommer“ gegeben. Bei der Tourist-Information Bautze, Telefon 03591-42016 oder www.bautzen.de, gibt es weitere Informationen. (djd/pt)


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