Bauchklatscher und Arschbomben auf WM-Niveau

Sowohl im Einzel oder im Synchron-Springen wird in Sindelfingen der Arschbomben-Weltmeister gekürt.
Sowohl im Einzel oder im Synchron-Springen wird in Sindelfingen der Arschbomben-Weltmeister gekürt.

Die eher beschauliche 60.000 Seelen Gemeinde Sindelfingen wird Ende August für zwei Tage zum Mekka der Spaßsportler. Vom 29. bis 30. August steigt in der baden-württembergischen Kleinstadt die diesjährige Arschbomben-Weltmeisterschaft oder, wie es etwas eleganter im Englischen heißt, die „Splashdiving World Championchips“.

Mit einer bloßen Arschbombe wird niemand Weltmeister. Es müssen in den Sprung einige Freestyle-Elemente eingebaut werden.
Mit einer bloßen Arschbombe wird niemand Weltmeister. Es müssen in den Sprung einige Freestyle-Elemente eingebaut werden.

Ohne Frage hat wohl ein jeder schon mal im Schwimmbad eine Arschbombe hingelegt und damit nicht nur versucht, andere nass zu machen, sondern auch als vermeintlicher „Held vom Beckenrand“ ein wenig Eindruck zu schinden. Doch längst hat sich die Arschbombe vom bloßen Spaß der Jugendlichen zu einer ernst zu nehmenden sportlichen Disziplin gewandelt. Und so wird mittlerweile im zehnten Jahr der Weltmeister in diesem Wettbewerb ermittelt. Und so wird Sindelfingen Ende August zum Treff der besten „Arschbomber“ aus aller Herren der Welt und ganz sicher auch vieler, die sich bei den Sprüngen – und vor allem auch bei den Sprüngen, die anders als geplant verlaufen, kräftig zu amüsieren.

Seit der Gründung von Splashdiving im Jahre 2004 hat sich viel getan. Die Anzahl der Nationen, die bei der WM an den Start gehen, ist rasant gestiegen und das Leistungsniveau der Athleten steigt kontinuierlich. Beim Splashdiving geht es längst nicht mehr nur um simple Sprünge ins Wasser. Vielmehr sind akrobatische Freestyle Elemente gefragt.

Allein der Sprung vom Zehn-Meter-Brett erfordert schon einiges an Mut.
Allein der Sprung vom Zehn-Meter-Brett erfordert schon einiges an Mut.

Vom 29. bis 30. August findet im zweitgrößten Freibad Deutschlands in Sindelfingen die diesjährige Splashdiving Weltmeisterschaft statt. Mit Spannung blickt dabei nicht nur Thomas Steegmüller vom Badezentrum in Sindelfingen auf die WM: „Wir freuen uns, vor internationalem Publikum unser Freibad und unsere Stadt zu präsentieren.“

Neben den Athleten aus Indien haben sich bereits Sportler aus Russland, Jamaika, Österreich, Schweiz, Türkei, Polen,Dänemark, Finnland, Norwegen, Schweden, Tschechien, die Philippinen, Australien und England, den USA und natürlich Deutschland angemeldet.

Es wird wohl die spannendste Weltmeisterschaft in der Geschichte der Arschbombe werden, denn der amtierende Weltmeister Felix Hirt aus Bayreuth tritt in diesem Jahr nicht an, da er in dieser Saison in China bei der Sprungshow eines Freizeitparks unter Vertrag steht, der Zweitplatzierte des letzten Jahres, Darko Bunic aus Kroatien scheint verhindert zu sein und Malte Kruse als Drittplatzierter , kann verletzungsbedingt nicht teilnehmen. Damit ist der Wettkampf um den WM-Titel in diesem Jahr ganz neu eröffnet und alle haben plötzlich ihre Hand am Pokal. Für die Teilnehmer ist es eine seltene Chance und jeder Springer pokert hoch, wenn es um seine Kürsprünge in den vier Runden im großen Show-Down am Zehn-Meter-Turm geht.

In Sindelfingen gibt es auch einen Kettenwettbewerb, bei dem ein ganze Team nach einander ins Becken springt.
In Sindelfingen gibt es auch einen Kettenwettbewerb, bei dem ein ganze Team nach einander ins Becken springt.

Doch bleibt der Bundestrainer der deutschen Splashdiving Nationalmannschaft, Christian Guth aus Berlin, gelassen. „Unsere Nationalmannschaft kommt gerade von einer Drei-Länder-Tour zurück, bei der wir viele Vorbereitungen für die Weltmeisterschaft getroffen haben. Der WM-Plan steht fest und die Top Springer, die ich bei der WM bringe, zeigen völlig neue Freestyle Elemente. Wir werden natürlich versuchen, den Titel in Deutschland zu halten.“

Wissenswertes zur Splashdiving WM

Der Blick unter Wasser bleibt den meisten Zuschauern bei der WM verwährt. (Fotos Splashdiving.com)
Der Blick unter Wasser bleibt den meisten Zuschauern bei der WM verwährt. (Fotos Splashdiving.com)

Bei der Splashdiving WM gibt es verschiedene Disziplinen und Wettbewerbe bei den Damen und Herren. So werden Gold in den Kategorien „Best Trick“ vom Drei-Meter-Brett, im Einzel vom Fünf- und Zehn-Meter-Turm, im Synchronspringen vom Zehn-Meter-Turm, der „Team Kettenbombe“ vom Zehn-Meter-Turm und beim „Belly Flop“, dem Bauchklatscher Wettkampf am Ein-Meter-Sprungbrett vergeben. Zudem zeigen an beiden Tagen professionelle Klippenspringer eine atemberaubende Show vom 30-Meter-Kran. Weitere Informationen zur Arschbomben-WM unter www.splashdiving.com und unter www.badezentrum.de.

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