Basler Fasnacht – 72 Stunden Ausnahmezustand

Der sogenannte Morgenstraich ist der Auftakt zur Basler Fasnacht. (Foto: Nigel Atkinson)

Der Hahn hat noch längst nicht gekräht – und doch sind am Montag nach Aschermittwoch schon zehntausende Menschen auf den Beinen. Um Schlag vier Uhr ist es in Basel vorbei mit der Stille, auf das Kommando des Tambourmajors ertönt in allen Gassen und Straßen die traditionelle Melodie des „Morgenstraichs“. Tausende bunt kostümierte und maskierte Pfeiffer und Trommler läuten die „drey scheenschte Dääg“ in der Schweizer Rheinmetropole ein und ziehen durch die Gassen, Straßen und Plätze der Innenstadt. Einzige Lichtquelle sind dabei die vielen Laternen der Teilnehmer – farbenfroh bemalt, oft mit Anspielungen auf aktuelle Ereignisse in Wirtschaft und Politik. Alle Informationen zur Basler Fasnacht gibt es unter www.basel.com sowie unter www.fasnacht.ch.

Auftakt zur größten Schweizerischen Fasnacht

Beim großen Cortège am Montag regnet es Konfetti in Basel. (Foto: djd)

Der stimmungsvolle Morgenstraich ist der Auftakt zur größten Schweizerischen und einzigen protestantischen Fasnacht der Welt, die alljährlich scharenweise Besucher aus aller Welt anzieht. 72 Stunden lang herrscht in der Stadt Ausnahmezustand. Dabei ist die Fasnacht in Basel zwar eine ernsthafte, aber keine ernste Angelegenheit. Nur die aktiven Fasnächtlerinnen und Fasnächtler, die sich das ganze Jahr über auf das Spektakel vorbereiten, tragen ein Kostüm, Zuschauer bleiben in Zivil.

Der Schein unzähliger, bunt bemalter Laternen taucht Basel in ein zauberhaft diffuses Licht. (Foto: djd)

An den Nachmittagen des Montags und des Mittwochs findet der sogenannte Cortège statt. Bei diesem riesigen Umzug ziehen alle gemeldeten Cliquen durch die Straßen von Groß- und Kleinbasel und sorgen mit Piccoloklängen und Trommelwirbel für eine unvergleichliche Atmosphäre. Alle rund 10.000 Fastnächtler sind kostümiert und tragen eine Maske vor dem Gesicht, die sogenannte Larve. Von den großen Motivwagen prasselt Konfetti auf die Zuschauer nieder, es gibt Blumen, Süßigkeiten und Orangen.

Ungebändigte Fasnachtsanarchie mit Guggemusik

Fantastisch kostümierte Narren-Cliquen ziehen zu Trommelrhythmen und den hohen Tönen der Piccoloflöten durch die Gassen der Altstadt. (Foto: djd)

Auch am Dienstag herrscht in der ganzen Innenstadt ein buntes Fasnachtstreiben. In unzähligen Grüppchen üben sich vor allem die Kinder in der Pflege der Traditionen. Ohrenbetäubend laut wird es dann am Dienstagabend, wenn die Formationen der Guggenmusiker auf drei großen Openair-Bühnen um die Wette spielen und das Publikum mit den schaurig-schönen Klängen ihrer Trompeten, Posaunen und Schlagwerken mitreißen. Zur Basler Fasnacht gehören ebenso die „Schnitzelbänggler“. Die Bänkelsänger ziehen von Lokal zu Lokal und tragen dort ihre Spottverse auf die Obrigkeit und über Ärgernisse des Alltags vor – im besonderen Dialekt des Baseldeutsch.

Basel – attraktive Kulturmetropole

Mit großem Ernst bereiten sich die Basler auf die Fasnacht vor – und verfeinern dafür beispielsweise ihr Piccoloflötenspiel. (Foto: djd)

Basel ist auch über die Fasnachtstage hinaus eine Reise wert. Die weltoffene Stadt präsentiert sich als attraktive Kulturmetropole mit einer beeindruckenden Dichte an Museen: Die Sammlungen und Sonderausstellungen im Kunstmuseum Basel, in der Fondation Beyeler, dem Museum Tinguely oder dem Schaulager gehören zu den Highlights europäischer Kunst. In den Museen, im Konzert- oder Theaterprogramm kommt Tradition ebenso zur Geltung wie Innovation und Avantgarde. So steht auch die schöne mittelalterliche Altstadt im spannenden Kontrast zu bedeutenden Zeugnissen zeitgenössischer Architektur. Die Nachbarschaft zum Elsass und zum gastlichen südbadischen Raum wiederum schlägt sich im ausgezeichneten gastronomischen Angebot nieder. Informationen unter www.basel.com (djd).

Die Basler Fasnacht beginnt jeweils am Montag nach Aschermittwoch mit dem „Morgenstraich“ und endet am Donnerstagmorgen um vier Uhr mit dem „Endstreich“. (Foto: djd)

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