Auf dem Ballyhoura Way durch Tipperary

Ballyhoura Way
Der Ballyhoura Way besticht durch moderate Steigungen und Familienfreundlichkeit. – Foto: Tourism Ireland

Eine neuer Fernwanderweg ist im County Tipperary in Irland entstanden: Der Ballyhoura Way ist Teil des O’Sullivan Beara Trails und erstreckt sich über 90 Kilometer von John’s Bridge im Norden von Cork bis Limerick Junction, mitten hinein in Irlands herzliche Mitte. Der Wanderweg ist moderat und bestens geeignet für Familien und Einzelwanderer, ob Naturfreunde oder Kulturinteressierte, ob allein oder in der Gruppe. Es ist eine attraktive und abwechslungsreiche Route durch das immergrüne Weideland des Golden Vale entstanden. Der Weg kreuzt vier Höhenrücken, einen langgestreckten über die Ballyhoura Mountains, deren höchster Punkt Seefin auf 510 Metern Höhe liegt. Zwei kürze Anstiege führen über Benyvoughella Hill und Slievereagh. Dann folgt eine lange Traverse an der Südflanke der Slievenamuck Ridge mit Aussicht auf das wunderschöne Glen of Aherlow. Die Steigung über die Gesamtstrecke liegt bei gut 1.700 Metern. Doch von ein paar wenigen steileren Passagen abgesehen gibt es keine signifikanten Anstiege.

Ballyhoura Way
Vom Ballyhoura Way öffnet sich der Blick auf die bisweilen schneebedeckten Höhen Galtees. – Foto: Tourism Ireland

Die stille Kulturlandschaft ist durchsetzt von schattigen Waldwegen, offenem Moorland und einsamen Feldwegen. Entlang des Trails warten interessante Plätze: große wie die Normannenburg bei Liscarroll und kleine wie die vielen netten Dörfchen, die so wohl klingende Namen haben wie Ballyorgan, Ballylanders und Galbally. Nicht zu vergessen die viel besungene Stadt Tipperary im Herzen von Irland. 46 Kilometer des Ballyhoura Way verlaufen auf öffentlichen Straßen, das ist immerhin gut die Hälfte. Doch es sind – von wenigen Strecken abgesehen überwiegend stille lokale und eher landwirtschaftlich genutzte Wege.

Auf historischen Pfaden

Sattes Grüne und sanfte Hügel prägen Teile des neuen Wanderweges. – Foto: Tourism Ireland

Im Dezember 1602, nach der Niederlage in der Schlacht von Kinsale, wurde der Clan Chief der O’Sullivans, Donal Cam O Suilleabhain, von Feinden umzingelt und von seinem Territorium in West Cork abgeschnitten und isoliert. Er musste fliehen und beschloss, bei seinem Verbündeten O’Rourke of Breifne im Norden Asyl zu suchen: ein Gewaltmarsch von 500 Kilometern durch feindliches Land lag vor ihm und seinen Gefolgsleuten. Von jenen Tausend, die mit ihm aufbrachen, kamen nach vielen Feindberührungen und widrigem Winterwetter der Legende zufolge ganze 15 in Leitrim an. Die schreckliche Flucht gehört zum großem epischen Bestand legendärer Dramen des alten Irlands.

Landschaftlich ist die Region überaus reizvoll. – Foto: Tourism Ireland

Der Ballyhoura Way ist ein Teil jener Route, die die O’Sullivans damals nahmen, des Beara-Breifne Way. Er ist Irlands längster markierter Trail, geschaffen von den vielen Gemeinden, die er quert: von der Beara Peninsula an der Südküste über sechs Bergrücken, am Ufer des River Shannon vorbei und durch die Seengebiet von Roscommon und Leitrim. Der Fernwanderweg ist für Fußgänger und Radwanderer geeignet und führt in die Stille und landschaftliche Schönheit der weniger bekannten Gebiete Irlands. Das Golden Vale (irisch: Machaire méith na Mumhan) ist eines von ihnen: ein weites Wiesen- und Weideland in der alten Provinz Munster im Südwesten. Es erstreckt sich über die drei Grafschaften Limerick, Tipperary und Cork von Irlands historischem Osten bis yu Irlands herylicher Mitte. Im Osten begrenzt durch die Galtee Mountains mit dem Glen of Aherlow. Weitere Informationen unter https://visitballyhoura.com/explore/the-ballyhoura-way