Trier zwischen Porta Nigra und Palastaula

Das 30 Meter hohe Wahrzeichen von Trier: Die Porta Nigra. (Foto: Rudek)
Das 30 Meter hohe Wahrzeichen von Trier: Die Porta Nigra. (Foto: Rudek)

Ubi bene, ibi patria…. „Wo es einem gut geht, da ist das Vaterland.“, sagten die Römer und meinten es durchaus ernst. Zumindest an der Mosel, wohin sie nicht nur kamen, sondern wo sie auch blieben. Denn die ersten fünf Jahrhunderte nach Christi Geburt beherrschten die Römer das Land an der Mosel und prägten dauerhaft Sitten, Rechtsnormen und Wirtschaft. So wurde das heutige Trier Hauptstadt des Weströmischen Reiches und Residenz des Kaisers. Sie ist wie keine andere deutsche Stadt von der römischen Kultur geprägt. Und wenn heute die Trierer mit etwas Selbstironie ihre Stadt als „erste Weltstadt Deutschlands“ bezeichnen, so ist das für die Epoche des „römischen Trier“ durchaus berechtigt.

Blickfang in Triers Innenstadt: Das Dreikönigenhaus. (Foto Berthold Werner)
Blickfang in Triers Innenstadt: Das Dreikönigenhaus. (Foto Berthold Werner)

Zu Recht sind die meisten prachtvollen Bauten heute Bestandteil des UNESCO-Weltkulturerbes: Der wahrhaft gigantische Bauwille, mit dem die Römer das Bild dieser Stadt gegen Ende des 2. Jahrhunderts geprägt haben, zeigt sich beim Anblick der Porta Nigra, dem kolossalen Schwarzen Tor und heutigen Wahrzeichen der Stadt. Dieser Wehr- und zugleich Repräsentationsbau, 30 Meter hoch, 36 Meter breit, 22 Meter tief, mit zwei sieben Meter hohen und 4,5 Meter breiten Doppeltorbögen und 144 Rundbogenfenstern in den oberen Geschossen zählt zu den am besten erhaltenen Stadttoren der antiken Welt.

Auch der heutige Dom besteht zu großen Teilen noch aus römischem Mauerwerk, den Resten eines Vorgängerbaus, der zu Zeiten Kaiser Konstantins im 4. Jahrhundert n. Chr. errichtet wurde. Die römische Palastaula (Basilika) und heutige evangelische Kirche wurde in der Zeit um 305 und 311 n. Chr. errichtet und diente Kaiser Konstantin als Versammlungs- und Repräsentationsbau. Mit 67 Metern Länge, 27 Metern Breite und 33 Metern Höhe handelt es sich dabei um den weltweit größten Einzelraum, der aus der Antike erhalten blieb.

Einen weiteren Höhepunkt bilden die Kaiserthermen aus dem 4. Jahrhundert. Dieser prachtvolle Badepalast gehörte zu den größten Thermen des römischen Reiches. Noch heute sind die unterschiedlichen Badesäle und ein Großteil des unterirdischen Bedienungssystems zu besichtigen. Von den Barbarathermen aus dem 2. Jahrhundert sind dagegen nur noch die Grundmauern und die Kellerräume zu sehen. Diese lassen jedoch auf eine aufwendige Architektur schließen.

Eine der vielen Landmarken in Trier: Das Kürfürstliche Palais. (Foto: Stefan Kühn)
Eine der vielen Landmarken in Trier: Das Kürfürstliche Palais. (Foto: Stefan Kühn)

Etwas außerhalb des Stadtkerns befindet sich das Amphitheater, welches um 100 n. Chr. erbaut wurde. Das 75 Meter lange und 50 Meter breite Oval wurde von drei Rängen für etwa 20.000 Zuschauer konzipiert. Bis zum 4. Jahrhundert n.Chr. fanden hier die blutigen Gladiatorenkämpfe statt. Eine Führung mit dem Gladiator Valerius gewährt den heutigen Besuchern einen Einblick in das damalige Leben.

Von der im 2. Jh. erbauten Römerbrücke stammen fünf der sieben verbliebenen Pfeiler noch aus römischer Zeit. Heute noch wird sie als wichtige Verbindungstrecke zu den westlichen Stadtteilen Triers genutzt. Diese Brücke führt sie auch zu dem Stadtteil Trier-Igel, wo sich die Igeler Säule befindet. Sie stellt ein Grabmonument einer Tuchhändlerfamilie der Secundinier um 250 n. Chr. dar. Mit einer Höhe von 23 Metern handelt es sich um das größte römische Pfeilergrab nördlich der Alpen.

Bei dem einzig nicht-römischen Bau, der zu den UNESCO Weltkulturgütern in Trier zählt, handelt es sich um die Liebfrauenkirche. Sie wurde im 13. Jhd. erbaut und gilt damit als früheste gotische Kirche. Weitere Informationen unter www.trier-info.de und unter www.welterbe-trier.de.

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