Rügen zwischen Kreidefelsen und Baumgiganten

Ein Spaziergang auf dem Hochuferweg im Nationalpark Jasmund garantiert herrliche Ausblicke. (Foto: djd)
Ein Spaziergang auf dem Hochuferweg im Nationalpark Jasmund garantiert herrliche Ausblicke. (Foto: djd)

Kurz nach der Wende war Rügen noch ein Geheimtipp. Inzwischen kommen allein im Juli und August rund eine halbe Million Übernachtungsgäste auf die charmante Ostseeinsel, die auch immer mehr Touristen aus aller Welt in ihren Bann zieht. Kein Wunder, denn die abwechslungsreiche Landschaft aus Boddengewässern, sanften Hügelketten, Steilküsten und feinen Sandstränden hat für jeden etwas zu bieten.

Wer Rügen außerhalb der Saison besucht, lernt die Insel von einer ruhigeren, aber nicht minder spektakulären Seite kennen. Denn jetzt steigt der Nebel über den Wiesen auf, die Alleen-Bäume leuchten in kräftigem Gelb und der Wind treibt Schaumkronen über das Meer.

Ein Naturerlebnis der besonderen Art spielt sich von Ende August bis Ende Oktober auf der Insel ab, wenn sich Tausende Kraniche sammeln, um gemeinsam zu ihren Überwinterungsorten in Spanien und Portugal zu fliegen. Hierzu veranstaltet das Nationalpark-Zentrum Königsstuhl eine Exkursion in den Abendstunden.

Rügens Kreideküste ist zur jeder Jahreszeit ein  lohnendes Ziel für Naturliebhaber. (Foto djd)
Rügens Kreideküste ist zur jeder Jahreszeit ein  lohnendes Ziel für Naturliebhaber. (Foto djd)

Mit Ferngläsern ausgerüstet, können Hobbyornithologen und Naturliebhaber beobachten, wie die majestätischen Vögel an der Kreideküste einfliegen. Details zu dieser dreistündigen fachkundigen Exkursion gibt es unter www.koenigsstuhl.com.

Dort sind auch spannende Kurzführungen für Gruppen beschrieben, die das ganze Jahr hindurch angeboten werden. Speziell können Kinder bei verschiedenen Erlebnistouren auf Spurensuche im Nationalpark Jasmund gehen. Besonders interessant für junge Forscher sind auch die Angebote in den Werkstätten: hier lernen sie beispielsweise, wie sie sich in freier Natur orientieren oder wie sie ihren eigenen Ostsee-Schatz, den Bernstein, bearbeiten können.

Die "Alten Buchenwälder" auf Rügen sind eine imposante Erscheinung. (Foto: djd)
Die „Alten Buchenwälder“ auf Rügen sind eine imposante Erscheinung. (Foto: djd)

Im Herbst leuchten auf Rügen überall die orangefarbenen Beeren des Sanddornstrauches. Sie schmecken zwar ordentlich sauer, doch haben sie einen ausgesprochen hohen Vitamin-C-Gehalt. Zum Glück haben die Rüganer vielerlei Möglichkeiten gefunden, um die „Zitrone des Nordens“ nach ihrer frischen Kaltpressung zu köstlichen Leckereien zu verarbeiten. Eine große Auswahl an Likören, Bonbons, Konfitüren und Teeprodukten aus Sanddorn kann man zum Beispiel im Besucherzentrum des Nationalparks Jasmund erstehen.

Nicht versäumen sollte man einen Spaziergang durch die „Alten Buchenwälder“ auf Jasmund, die sich zu dieser Jahreszeit wie graue Riesen gegen den Himmel erheben. Sie gehören zu den letzten unversehrten Naturlandschaften Europas und wurden wegen ihrer Einzigartigkeit zum Unesco-Weltnaturerbe erklärt. Einst bedeckten diese naturnahen Tiefland-Buchenwälder ganz Europa, doch heute gedeihen sie nur noch an wenigen Orten, wie zum Beispiel auf Rügen. Hier, tief verborgen im Nationalpark, bleiben sie von menschlichen Einflüssen fast unberührt und konnten daher eine Vielfalt an Lebensräumen entwickeln. (djd)

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