Lanzarote: Viel mehr als nur das Meer

Lanzarote-Liebhaber schwören auf den schroffen Charme der Vulkaninsel mit ihren zerklüfteten Küsten und den berühmten dunkelsandigen Stränden. Dabei ist die  „schwarze Perle“, wie die Kanareninsel häufig genannt wird, viel facettenreicher. Sportlern bieten sich Aktivitäten zu Lande und zu Wasser. Und wen die Landschaft nicht zu kreativer Betätigung inspiriert, der lässt sich von César Manriques Werk die Verbindung von Kunst und Natur näherbringen. Auch Mondlandschaft und Weinanbau sind auf Lanzarote kein Widerspruch.

Mehr als 60 Strände säumen die Küsten Lanzarotes: Die berühmten „schwarzen Strände“ befinden sich beispielsweise bei El Golfo im Südwesten der Insel. Die Gegend um den Urlaubsort Puerto del Carmen ist vor allem für ihre goldgelben Strände bekannt. Und am südlichen Zipfel der Insel – entlang der Playas de Papagayo – laden windgeschützte Buchten mit weißem Sand und kristallklarem Wasser zum Baden und Schnorcheln ein. Im Norden hingegen zeigt sich Lanzarote von seiner raueren Seite: Hier bricht sich die See streckenweise an hoch aufragenden Klippen. Das ursprüngliche Fischerhandwerk erleben Gäste im Küstenort Órzola: Traditionelle Kutter werden bei der Einfahrt in den kleinen Hafen von Möwen begleitet. Den Fang probiert man am besten in einem der Fisch-Restaurants an der Promenade.

Sportler sind auf der Atlantikinsel in ihrem Element – sowohl an Land als auch im, auf oder unter Wasser. Schließlich versteht sich die Insel als European Sports Destination. Von November bis März heißt es unter Surfern „Hang Loose“. Besonders der Norden und der Westen der Insel sind bei ihnen  beliebt. Die Playa de Famara und die Strände beim Küstenort El Golfo gelten als Hotspots der Szene. Aber auch unter Wasser wird einiges geboten: Taucher erkunden Vulkanschächte, schwarze Riffe, Felsenhöhlen und Schiffswracks. Wer festen Boden unter den Füßen bevorzugt, wandert zu Fuß oder mit Kamelen über die Feuerberge im Timanfaya-Nationalpark. Nur ein paar Kilometer östlich lässt sich die ebene und fast autofreie Region wunderbar mit dem Bike erkunden.

Die UNESCO ernannte Lanzarote 1993 zum Biosphären-Reservat. Das liegt nicht nur an den 13 Naturschutzgebieten, sondern auch an den endemischen Pflanzen und Tieren. Die  Kanaren-Margerite „Margarita de Famara“ oder die Haría-Eidechse „Lagarto de Haría“ kommen nur hier vor. Die Weite der Landschaft, die Nuancen der Erdtöne, die eigentümlichen Formen des Vulkangesteins und das Licht inspirierten zahlreiche Künstler. Der bekannteste Maler und Architekt der Insel, César Manrique, integrierte die Natur in seine abstrakte Kunst. Beispielsweise in den Höhlen Jameos del Agua: Von schwarzem Lava-Gestein umgeben, leuchtet der türkis schimmernde Pool, in der unterirdischen Felsengrotte befindet sich ein Konzertsaal. Als Denkmalschützer setzte er sich für den Erhalt der ursprünglichen Bauweise ein. So bestimmen auch weiterhin weiß getünchte Häuser mit nur wenigen Stockwerken das Bild der Insel. In Arrecife renovierte Manrique die Burg Castillo de San José: Hinter wehrhaften Mauern richtete er das Museum für zeitgenössische Kunst ein. Hier bewundern Besucher vor allem Werke kanarischer und spanischer Künstler, darunter auch Picasso und Miró.

Lanzarote ist geprägt von bizarrer Lava-Landschaft und zackigen Hügeln. Wer denkt da schon an Weinanbau? Die Landwirte in der Region La Geria zum Beispiel. Durch die einzigartige Anbaumethode wachsen dort selbst auf kargem Boden solch zarte Pflänzchen. Dabei werden die Reben in Mulden gepflanzt, in denen sich Feuchtigkeit sammelt. Um sie vor Wind zu schützen, errichten die Weinbauern kleine Mauern aus Stein. Die Winzer bieten ihre Erzeugnisse in etwa 20 Bodegas entlang der 15 Kilometer langen Weinstraße zur Verkostung an. Aufgrund des Kontrasts aus schwarzem Lava-Gestein und hellgrünen Rebstöcken zeichnete das New Yorker Museum of Modern Art die Landschaft als Naturkunstwerk aus.

Weitere Informationen unter www.turismolanzarote.com.

Mortimer

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