Christiania – Kopenhagens anderer Stadtteil

Die „Fristad Christiania“ ist seit den frühen 1970er Jahren ein Stück gelebter Hippiekultur in Kopenhagen. Eine alternative Wohnsiedlung, die längst zu einer Touristenattraktion geworden ist, auch wenn Christiania lange Zeit als ein Sinnbild für gelebten Widerstand gegen das Establishment und für Anarchie galt. Im Jahre 1971 besetzte eine Gruppe von Aussteigern das ehemalige Kasernengelände Bådsmandsstræde und trotzte seither erfolgreich allen Versuchen des Staates, das Areal frei zu ziehen. All dies ist inzwischen kein Thema mehr, denn im Frühjahr 2011 verständigten sich die Bewohner von Christiania darauf, das knapp 90.000 Quadratmeter große Areal für mehr als 76 Millionen Kronen, was umgerechnet etwa zehn Millionen Euro entspricht, käuflich zu erwerben. Gleichzeitig konnte die dänische Hauptstadt durchsetzen, dass einzelne Häuser auf als Naturschutzgebiet ausgewiesenen Flächen abgerissen werden.

Das Credo von Chrstinia ist seit der Gründung das „Erschaffen einer selbst regierenden Gesellschaft, bei der alle und jede Person selbst für das Wohlergehen der gesamten Gemeinschaft verantwortlich ist.“ Und so wurden in Christiania schnell eigene Regeln aufgestellt, die noch immer Gültigkeit haben. Dazu gehört das Verbot von Waffen und Gewalt sowie von harten Drogen. Die gut 1.000 Bewohner dürfen keine Autos oder Motorräder ihr Eigen nennen. Ansonsten bestimmen das Bemühen um Selbstverwirklichung und alternative Lebensformen den Tagesablauf in Christiania. Dies drückt sich auch in den selbst gebauten Häusern und Hütten aus, für die es keinerlei Bauvorschriften gibt. Längst verdienen einige Bewohner ihren Lebensunterhalt mit der Herstellung von Möbeln aus recycleten Materialien und von praktischen Fahrrädern, die längst weltweit Absatz finden. Weitere Informationen unter www.christiania.org.

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