Vulkanpark Mayen-Koblenz: heiße Vulkane und kühle Bergwerke mitten in der Eifel

Im Lava-Dome kann man einen Vulkanausbruch erleben, ohne in Gefahr zu geraten. (Foto: Klaus-Peter Kappest)
Im Lava-Dome kann man einen Vulkanausbruch erleben, ohne in Gefahr zu geraten. (Foto: Klaus-Peter Kappest)

Gewaltige Vulkanausbrüche schufen aus glühender Lava, Feuer und heißer Asche die jüngste Vulkanlandschaft Deutschlands: die Eifel. Vor nicht einmal 13.000 Jahren rasten Ascheströme und Glutlawinen aus dem Laacher See-Vulkan durch die Täler. Sie hinterließen eine karge Mondlandschaft und erstickten alles Leben. In den folgenden Jahrtausenden entstand in dieser Gegend jedoch eine heute reizvolle Region. Noch immer zeugen Maare, Schlackenkegel, meterdicke Bims- und Tuffwände sowie die erkalteten Lavaströme deutlich sichtbar von dieser Phase der Erdgeschichte.

Mit Rad oder Bahn in den Vulkanpark Mayen-Koblenz

Der gepflegte „Vulkanpark Radweg“ verläuft von Andernach bis Mayen und lädt zu einer familienfreundlichen Fahrradtour durch den Vulkanpark Mayen-Koblenz ein, die zu Vulkanparkprojekten führt. Parallel zum Radweg verläuft die Strecke der Pellenz-Eifel-Bahn. So können die Radler von Mayen oder von den anderen Bahnhöfen entlang der Route die Rückfahrt mit der Bahn antreten. Die Vulkanausbrüche der Vergangenheit prägten übrigens nicht nur die Landschaft, sondern auch den Alltag der Menschen in der Region. Historische Stollen, Steinbrüche und Bergwerke verschiedener Epochen zeigen eindrucksvoll, wie die Menschen mit und vom vulkanischen Erbe lebten.

Das Erlebniszentrum "Terra Vulcania" zeigt in einer modernen Mitmachausstellung die 7.000-jährige Bergbaugeschichte der Eifel. (Foto: Klaus-Peter Kappest)
Das Erlebniszentrum „Terra Vulcania“ zeigt in einer modernen Mitmachausstellung die 7.000-jährige Bergbaugeschichte der Eifel. (Foto: Klaus-Peter Kappest)

Nationaler Geopark Vulkanland Eifel

Der Vulkanpark im „Nationalen Geopark Vulkanland Eifel“ überrascht Besucher mit spannenden Info- und Erlebniszentren. Hervorzuheben sind das Vulkanpark Infozentrum und das Römerbergwerk Meurin. Einzigartige Geotope, verständlich präsentiert und verbunden mit modernen, musealen Erlebniszentren führten dazu, dass der Vulkanpark als „Nationaler Geopark“ ausgezeichnet wurde. Außerdem führt die Ferienstraße „Deutsche Vulkanstraße“ durch den Geopark. Sie verbindet auf ihren 260 Kilometern Länge rund 40 einmalige archäologische, geologische und vulkanologische Sehenswürdigkeiten in der Vulkaneifel.

Vulkanpark für Einsteiger

Einen ersten, aber intensiven Einblick in die Geheimnisse der Eifelvulkane ermöglicht das Vulkanpark Infozentrum in Plaidt/Saffig seinen Besuchern. Auf einer Zeitreise in die Welt der Eifelvulkane können sie den Vulkanismus erleben und verstehen, sehen und hören. Zwei Filme faszinieren zum einen mit der heißen vulkanischen Entstehungsgeschichte der Eifel, zum anderen mit der 7.000-jährigen Geschichte des Gesteinsabbaus durch den Menschen. Auch der Steinerlebnisgarten des Infozentrums lädt zum Verweilen ein. Hier kann man vulkanische Steine fühlen, bewegen – und sogar hören.

Ehemalige Steinbrüche mit alten Grubenkränen lassen das harte Leben der Bergleute erahnen. (Foto: Klaus-Peter Kappest)
Ehemalige Steinbrüche mit alten Grubenkränen lassen das harte Leben der Bergleute erahnen. (Foto: Klaus-Peter Kappest)

Römerbergwerk Meurin – 2.000 Jahre Geschichte

Folgen die Reisenden hinter dem Infozentrum dem wildromantischen Fluss Nette durch sein enges Tal, gelangen sie nach ungefähr anderthalb Stunden zum Römerbergwerk Meurin. Es ist das größte Untertage-Tuffsteinabbaugebiet aus römischer Zeit, das nördlich der Alpen zu finden ist. Die mehrere Meter dicke Tuffschicht, die hier seit über 2.000 Jahren abgebaut wird, stammt aus der gewaltigen Explosion des Laacher See-Vulkans vor rund 13.000 Jahren. An 29 Erzählstationen wird die vulkanische Entstehung erläutert. Mehr Informationen gibt es unter www.vulkanpark.com. (djd/pt).

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