Via Dolorosa in Jerusalem nun barrierefrei

Via Dolorosa
Die Klagemauer gehört ebenso wie die Via Dolorosa zu den berühmten Stätten in Jerusalem.

Nach zehn Jahren Arbeit sind nunmehr rund sechs Kilometer der verwinkelten Altstadt-Gassen von Jerusalem für Rollstuhlfahrer und Sehbehinderte weiter erschlossen. Die pandemiebedingte Unterbrechung des Tourismus ermöglichte den Abschluss der Arbeiten an der letzten, sensibelsten Meile der historischen Steingassen der Via Dolorosa, des Kreuzweges Jesu Christi. Damit sind nun 95 Prozent der Stadt barrierefrei, darunter auch die Eingänge zur Klagemauer, zur Grabeskirche und zum Tempelberg. An dem Projekt „Barrierefreies Jerusalem – Altstadt“ („Accessible Jerusalem-Old City“) arbeiten viele Institutionen Hand in Hand wie das Tourismusministerium, das Ministerium für Jerusalem und Kulturerbe, die Jerusalemer Stadtverwaltung, die israelische Altertumsbehörde, die Jerusalemer Entwicklungsbehörde und die Ostjerusalemer Entwicklungsbehörde.

Sowohl die Altstadt als auch die Stadtmauer gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. „Zum ersten Mal in der Geschichte ist die Via Dolorosa barrierefrei zugänglich. Wir haben etwas Wichtiges geleistet, denn die Menschen kommen wirklich mit Ehrfurcht, Respekt und Hoffnung in die Heilige Stadt“, so Gura Berger, Sprecherin der East Jerusalem Development Co. die das Programm umgesetzt hat. „Wir haben Tag und Nacht daran gearbeitet.“

Interaktive Karte und hilfreiche App

Via Dolorosa
Straßenberühmtheit in Jerusalem: Die Via Dolorosa, der Kreuzweges Jesu Christi.

Die Gassen wurden durch Rampen für Rollstuhlfahrer und Eltern mit Kinderwagen zugänglich gemacht, die nun sicher die zahlreichen historischen und religiösen Stätten der Altstadt passieren können. Steile Abhänge wurden abgeflacht und Handläufe angebracht. Außerdem wurden 14 barrierefreie Toiletten mit Beschilderung eingerichtet. Mithilfe von Apps wird der Zugang zusätzlich erleichtert. Dazu gehört zum einen Accessible JLM, die eine interaktive Karte der barrierefreien Straßen in der Stadt sowie Informationen zu diesen bietet.

Neue Rampen machen die Altstadt von Jerusalem auch für Rollstuhlfahrer zugänglich. – Foto:  East Jerusalem Development LTD

Die App ist in neun Sprachen verfügbar. Zum anderen erleichtert Step-Hear sehbehinderten Personen den Zugang zu Jerusalems Altstadt. Hier installierten die Projektmitarbeiter insgesamt 60 Baken, die mit Bluetooth-Technologie arbeiten und Menschen mit Sehbehinderungen Orientierung bieten. Der Zugriff auf die hochmodernen Wegweiser erfolgt automatisch über die Step-Hear-App, die auf Hebräisch und Englisch verfügbar ist. Insgesamt ist die Installation von 200 dieser Baken geplant.

Historische Stätten für alle erreichbar

Eine der Landmarken ist der Felsendom.

„Wir haben die Altstadt von Jerusalem zu einer der am besten barrierefrei zugänglichen Städte der Welt gemacht. Das Ministerium für Jerusalem und Kulturerbe arbeitet intensiv daran, dass jeder die historischen Gassen Jerusalems erreichen und den kulturellen und religiösen Reichtum der Stadt genießen kann“, erklärt Ze’ev Elkin, Minister für Jerusalem und Kulturerbe.

Die Grabeskirche erhebt sich an der überlieferten Stelle der Kreuzigung von Jesus Christus.

Die Barrierefreiheit der Altstadt ist Teil eines umfassenderen Vorhabens, das Altstadtgebiet zu stärken und es zu einem Magneten für Besucher aus aller Welt zu machen. Die Organisation für die Entwicklung des jüdischen Viertels wurde kürzlich in die Verantwortung seines Ministeriums übertragen, das nun an einem umfassenden strategischen Plan für die Altstadt arbeitet, der die historischen Stätten erschließt und gleichzeitig ihren Charakter bewahrt. Weitere Informationen unter goisrael.com.