Starke Töne beim beliebten „Kissinger Sommer“

Der Rathausplatz im bayerischen Staatsbad Bad Kissingen. (Foto: djd)
Der Rathausplatz im bayerischen Staatsbad Bad Kissingen. (Foto: djd)

Kurstädte wie Bad Kissingen können nicht von ungefähr besonders punkten, weil sie auf einen reichen geschichtlichen Hintergrund zurückblicken. Im Jahre 1882 wurde die Stadt südlich der Rhön durch König Ludwig II. von Bayern zum „Bad“ ernannt. Kaiserin Sisi und Fürst Otto von Bismarck gehörten zu den illustren Gästen, die auf die lindernde Wirkung der natürlichen Heilquellen schworen.

Das Wahrzeichen der Stadt ist der Regentenbau. Das 1913 fertig gestellte Verwaltungsgebäude beeindruckt schon von außen durch seine mächtigen Doppelsäulen. Innen überzeugt der prachtvolle Max-Littmann-Saal der über eine außergewöhnliche Akustik verfügt und während des internationalen Festivals zur Hauptbühne wird. Seit drei Jahrzehnten entführen die Konzerte mehrere tausend Besucher in die harmonische Welt der klassischen Musik.

Der Bad Kissinger Kurgarten wird ebenfalls für Open Airs zur Spielstätte. (Foto: djd)
Der Bad Kissinger Kurgarten wird ebenfalls für Open Airs zur Spielstätte. (Foto: djd)

Bereits schon im Mai gibt es ein Wiedersehen mit David Garrett. Die Primadonna assoluta des italienischen Belcanto Cecilia Bartoli lädt im Juli zum „Gala Abend“ ein. Die Bamberger Symphoniker unter Jakub Hruša bringen die Pianistin Khatia Buniatishvili und den Tenor Klaus Florian Vogt mit. Zu den Höhepunkten zählt ebenso das Eröffnungskonzert mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, mit Andrey Boreyko am Pult und Sol Gabetta, sowie das Orchester des Mariinsky Theaters St. Petersburg mit Valery Gergiev und Daniil Trifonov.

Wer sich für Zeitgenössisches interessiert, hat die einmalige Gelegenheit zwei Konzerte der Kissinger Lieder-Werkstatt zu besuchen. Während einer einwöchigen Probenphase erarbeiten sieben Komponisten (Rihm, Reimann, Trojahn, Redmann, Nemtsov, Schleiermacher und Brass) neue Lieder mit vier Sängern und drei Pianisten. Diesen Uraufführungen werden Lieder klassisch-romantischer Komponisten gegenübergestellt.

Der "Schmuckhof" im Arkadenbau in Bad Kissingen erinnert an italienische Gärten des Barock. (Foto: djd/)
Der „Schmuckhof“ im Arkadenbau in Bad Kissingen erinnert an italienische Gärten des Barock. (Foto: djd/)

Übrigens, vor 30 Jahren fand der „Kissinger Sommer“ erstmals statt. Das internationale Musikfestival sollte wegen der Nähe von Bad Kissingen zur damaligen DDR eine Brücke zwischen Ost und West schlagen. Inzwischen gehört die Veranstaltung zu einem der bedeutendsten Festivals von internationalem Ruf in der klassischen Musik. Prägend für den Erfolg ist vor allem die Mischung aus Solokünstlern und Orchestern von Weltrang mit hochtalentierten Nachwuchskünstlern. Eine Übersicht über alle 53 Konzerte, die vom 19. Juni bis 19. Juli 2015 stattfinden, gibt es unter www.kissingersommer.de. (djd/pt).

{google_map}Bad Kissingen{/google_map}