Montenegro: Wanderland ungezähmter Schönheit!

Montenegro
Hier küssen die Berge das Meer: Die Bucht von Kotor ist Teil des UNESCO-Welterbes und gehört zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Montenegro. (Fotos NTO Montenegro)

Das kleine, in Südosteuropa an der Adria gelegene Montenegro ist mit seiner unberührten Natur und traumhaften Landschaften ein Eldorado für Wanderer. In diesem „Land der Schwarzen Berge“ kann man, weit weg von den überfüllten Städten, die Sehnsucht nach unendlicher Ruhe stillen und noch wirklich authentische Erfahrungen erleben.

Wo lässt sich die wilde Schönheit Montenegros am besten genießen? Da gibt es keinen Zweifel: in den fünf Nationalparks Durmitor, Biogradska Gora, Skadarsee, Lovćen und Prokletije. In diesen unberührten Naturparadiesen sind zahlreiche beschilderte Wanderrouten zu finden, die nicht nur für Genusswanderer und Familien mit Kindern, sondern auch für geübte Bergwanderer und -steiger bestens geeignet sind.

Glasklare Gletscherseen, duftende Bergwiesen

Beim Wandern im Biogradska Gora Nationalpark – einem der letzten Urwälder Europas.

Insbesondere der Nationalpark Durmitor, mit seinen stolzen Gipfeln, glasklaren Gletscherseen und duftenden Bergwiesen, bietet dem Wanderfreund großartige Erlebnisse. Die meisten Wege starten am Ufer des mystischen Schwarzen Sees, Crno Jezero. Ein Spaziergang rund um den See, der von schroffen Felswänden und dichten Wäldern umgeben ist, ist ein Muss für alle Durmitor-Besucher. Entlang des Rundweges eröffnen sich wunderschöne Ausblicke auf den See, der im strahlenden Sonnenlicht so gar nicht schwarz, sondern eher türkis oder smaragdgrün erscheint.

Schlangensee ohne Schlangen

Abenteuerlustigere Wander- und Naturliebhaber schlagen auf halber Strecke um den Crno Jezero den Weg zum „Schlangensee“, dem Zminje Jezero, ein. Dieser See ist kleiner, stiller und dunkler als Crno Jezero und liegt tief im Wald verborgen. Schlangen gibt es zwar nicht, aber die Pflanzenwelt ist zauberhaft! Geübtere Wanderer folgen diesem Wanderweg durch den dichten Wald weiter aufwärts – zur wunderschönen, mit Gras und Wildblumen bewachsenen Hochebene Crepulj Poljana (1.650 Meter über dem Meeresspiegel), wo zwei verlassene Almhütten schon längst mit der Landschaft verwachsen sind. Hier laden die Schatten riesiger Bäume den müden Wanderer zu einer Pause ein.

Am Aussichtspunkt „Grlo sokolovo“ blickt man in die über eintausend Meter tiefe Cijevna-Schlucht hinab.

Ein Tipp für ausdauernde und geübte Bergwanderer: der steile Pfad führt weiter zum beliebten Wanderziel Škrčka Jezera, wo man in einer bequemen Berghütte übernachten kann. Eine unvergessliche Trekkingtour!

Bjelasicagebirge für Genusswanderer

Aber auch die vier anderen Nationalparks bieten spektakuläre Wandermöglichkeiten. Im Nationalpark Biogradska Gora lädt das Bjelasicagebirge mit seinen sanften Landschaften die Genußwanderer ein, die uralten Laubwälder, Bergbäche, Gletscherseen und Täler mit weit verstreut liegenden Almsiedlungen zu entdecken. Für Naturfreunde, die gerne einen kürzeren Rundgang machen möchten, ist der Wanderpfad rund um den Bergsee Biogradsko Jezero und mitten durch einen geheimnisvollen Urwald, ein eindrucksvolles Erlebnis.

Durch dichte Buchenwälder

An- und aussichtsreich ist die vielfältige Gebirgswelt der Nationalparks.

Die zahlreichen Wanderwege im Nationalpark Lovćen führen durch dichte Buchenwälder und über alte, noch bestens erhaltene österreichisch-ungarische Militärwege. Die Aussichtspunkte bieten fantastische Panoramablicke hinab zur Adria auf der einen und hinüber zu den spektakulären Berglandschaften im Hinterland von Montenegro auf der anderen Seite. Eingebettet in die Täler findet man hier auch noch schöne Beispiele der traditionellen Landesarchitektur.

Ursprüngliche Dörfer am Skardasee

Ganz anders dagegen sind die Wandertouren durch die Berge rund um den Skadarsee. Sie führen durch ursprüngliche Dörfer, wo die Bauern ihren Wein noch immer auf traditionelle Weise anbauen. Es scheint wie eine Reise zurück in der Zeit! Außerdem ist der Nationalpark Skadarsee ein bekanntes Vogelreservat von europäischer Bedeutung, wo man sogar noch recht häufig die seltenen Krauskopfpelikane beobachten kann. Ein richtiger Geheimtipp ist die Wanderung zum Dorf Poseljani, das mit seiner authentischen Architektur, alten Wassermühlen und typischen Steinbrücken einen unvergesslichen Eindruck bei jedem Wander- und Naturliebhaber hinterlässt.

Hochalpines Wandervergnügen

In den fünf montenegrinischen Nationalparks warten ursprüngliche Landschaften auf aktive Naturfreunde.

Und zum Schluss: der erst 2009 gegründete Nationalpark Prokletije, die „verfluchten“ Berge. Die Wanderinfrastruktur befindet sich hier noch im Aufbau. Trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, ist er ein Paradies für erfahrene Bergwanderer mit hochalpinen Ambitionen. Auf steilen und steinigen Bergpfaden schaut man hier hinauf zu zahllosen hohen, schroffen Gipfeln und hinab in die von den Eiszeiten tief eingekerbten Täler Grebaja und Ropojana. Stille, geheimnisvolle Gletscherseen, Schluchten, Wasserfälle und prähistorische Zeichnungen sind weitere Phänomene, die man in dieser Gegend entdecken und hautnah erleben kann.

Wandern in den Nationalparks Montenegros, wo auf jedem Wanderweg ein kleines, neues Abenteuer lauert. Wo man von Hirten eingeladen wird, ihren hausgebrannten Schnaps zu kosten. Wo man durch Mondlandschaften wandelt und stundenlang niemandem begegnet. Wo man sich fragen wird: bin ich hier in Europa oder in einer anderen Welt? Weitere Informationen unter www.montenegro.travel.