Korallenwachstum am Great Barrier Reef

Great Barrier Reef
Grandioser Blick auf die Korallen beim Great Barrier Reef. – Foto: Dreamtime Dive & Snorkel

Ab sofort können Interessierte einmal in der Woche beim „Reef Recovery Day“ am Great Barrier Reef bei der Installation von speziellen Stahlkonstruktionen, den MARRS Reef Stars, mithelfen. Dank der neuen Initiative von Dreamtime Dive & Snorkel, bei der Touristen Hand in Hand mit erfahrenen Wissenschaftlern und der indigenen Bevölkerung zusammenarbeiten, sollen beschädigte Riffabschnitte repariert werden.

Mars Assisted Reef Restoration System

Blick auf die Arbeit: Mars Assisted Reef Restoration System. – Foto: Claudia Fischer

Dreamtime Dive & Snorkel verwendet das Mars Assisted Reef Restoration System (MARRS), um Korallenschutt zu stabilisieren, der durch Zyklon-Schäden entstanden ist. Zunächst befestigten Meeresbiologen und Traditional Owners gemeinsam mit den Interesierten abgebrochene intakte Korallenfragmente an den Reef Stars. Die sechseckigen Stahlkonstruktionen sind mit Granulat und grobem Sand beschichtet. Das schützt nicht nur die Stahlstruktur, sondern bietet auch eine raue Oberfläche, an der Korallenfragmente gut haften können.

Die Reef Stars, die dann am Meeresgrund miteinander verbunden werden, dienen als stabiler Untergrund und beschleunigen das Korallenwachstum. Mit der Zeit verschmelzen die befestigten Korallenfragmente mit der Stahlstruktur und wachsen wie ein natürliches Riff nach oben. Ohne einen festen Boden hätten abgebrochene Korallenfragmente nur eine geringe Überlebenschance, da die Korallen durch Strömungen ständig in Bewegung wären.

Der Erfolg gibt Recht

Great Barrier Reef
Immer wieder überwältigend: der Blick auf die Korallen des Great Barrier Reefs. – Foto: TTNQ

Nach der ersten Installation von Reef Stars am Great Barrier Reef im Jahr 2020 haben Wissenschaftler innerhalb von 18 Monaten eine Zunahme der Korallenbedeckung um 50 Prozent festgestellt. Das Team von Dreamtime Dive & Snorkel war bereits an der Installation von über 1.000 Reef Stars an verschiedenen Riffstandorten in Queensland beteiligt – Freiwillige waren hier allerdings noch nicht involviert.

Die Reef Star-Methode wurde vom Schokoriegelhersteller Mars Incorporated entwickelt und zehn Jahre lang im indonesischen Sulawesi erforscht. Das Projekt am Great Barrier Reef wird von MARS Sustainable Solutions, GBR Biology, Reef Cooperative, Citizens of the GBR und der Cotton On Foundation unterstützt.

Interessierte sind fünf Stunden am Outer Reef im Einsatz

Eine Arbeit, die sich definitiv lohnt. – Foto: Claudia Fischer

Während des „Reef Recovery Day“ verbringen Gäste rund fünf Stunden am Hastings Reef oder am Norman Reef. Beide Riffstandorte am Outer Reef gehören zum Yirrganydji Sea Country. Traditional Owners, die hier seit über 60.000 Jahren ökologisches Riffmanagement betreiben, begleiten jeden Ausflug und geben dabei tiefe Einblicke in ihre Kultur.

Fasziniert auch von oben, das Great Barrier Reef. – Foto: Davey Houlton

Die ganztägigen „Reef Recovery Day“-Touren starten jeden Mittwoch um 9 Uhr ab Cairns. Erwachsene zahlen für den Ganztagestrip 219 Australische Dollar (umgerechnet rund 131 Euro), Kinder zwischen 4 und 14 Jahren 139 Australische Dollar (83 Euro). Die Schnorchelausrüstung, eine Tour im Glasboden-Boot und das Mittagessen sind inklusive. Mehr Details zum Projekt und zu den Touren unter www.dreamtimedive.com und unter www.tropicalnorthqueensland.org.

Mortimer

Seit dem Jahr 2011 berichtet das Mortimer Reisemagazin tagtäglich in Wort, Bild und teilweise mit Videos aus der Welt des Reisens. Mehr als 8.000 Beiträge über Destinationen aus allen Teilen der Erde stehen für Interessierte mittlerweile kostenfei bereit.