Kaunertal mit zahlreichen Winter-Neuerungen

Kaunertal
Die neue Falginjochbahn auf dem Gletscher eröffnet Freeridern einen weiteren Einstieg für Routen wie zum Beispiel nach Langtaufers in Südtirol. – Foto TVB Kaunertal/Moritz Waas

Im Kaunertal steht ein Winter voller Neuerungen an: Allen voran wird die neue Falginjochbahn auf dem Gletscher Skifahrer und Fußgänger erfreuen, umweltbewusste Romantiker spazieren über den nachhaltigen Weihnachtsmarkt, Vitamin-D-Jäger schätzen das neue Sonnenabo für Fußgänger und Nachtschwärmer die Schneeschuhwanderung in der Dunkelheit. Zu all dem kommt die winterliche Ruhe, die das Kaunertal so attraktiv machen. Ein Winter wie früher, aber mit den Annehmlichkeiten der Gegenwart.

Falginjochbahn – barrierefreu bis auf 3.113 Meter

Am Kaunertaler Gletscher startet der Winter mit der Eröffnung der neuen Falginjochbahn. Im kurzen Gletschersommer wurden die alten Schlepplifte komplett ab- und die beiden neuen Stationsgebäude aufgebaut. Ab Dezember können Skifahrer, Snowboarder, Monoskibobfahrer und Fußgänger ganz einfach mit der neuen Gondelbahn in nur drei Minuten bis auf 3.113 Meter fahren. Dank der mit 4,66 Meter extrem breiten Seilspur ist die erste Bahn des Typs „Funifor“ vom Seilbahnbauer Doppelmayr besonders windstabil. Aber die Bahn ist noch weit mehr: nämlich nachhaltig und barrierefrei. Die Elektroleitungen verlaufen in den Tragseilen, so dass keine Kabel durch das Gletschereis verlegt werden mussten.

Mit der neuen Falginjochbahn kommt man ab MItte Dezember auf dem Kaunertaler Gletscher sogar barrierefrei bis auf 3.113 Meter. – Foto TVB Kaunertal/Kaunertaler Gletscher/natdesign

Die beiden Stützen für die Bahn berühren ebenfalls nicht den Gletscher, sie wurden auf Felsgestein errichtet. Die Bremsenergie der Bahn wird als Strom zurückgewonnen und die Abwärme der Anlagen wird zum Heizen der Stationsgebäude genutzt. Neben der Nachhaltigkeit spielt aber auch die Barrierefreiheit eine große Rolle: Wie auch die anderen Bahnen auf dem Gletscher und viele Hotels und Einrichtungen im Tal ist auch die neue Falginjochbahn komplett barrierefrei. Dank eines ebenerdigen Zu- und Ausstiegs und einem speziellen Bodenbelag im eigenen Zutrittsbereich können Monoskibobfahrer die neue Bahn problemlos alleine und ohne ab- und umsteigen nutzen. Das macht den Kaunertaler Gletscher zu 100 Prozent barrierefrei.

Freeride-Events und ein Snowhow-Workshop

Auf dem Kaunertaler Gletscher gibt es so gut wie keine Wartezeiten an den Liften und die Pisten sind auch nicht überfüllt. – Foto Kaunertaler Gletscherbahnen/Daniel Zangerl

Mit dem Bau der neuen Bahn wurde auch das Pistenangebot erweitert. Für Freerider ermöglicht die neue Bahn einen weiteren Einstieg für Routen nach Langtaufers in Südtirol und für Bergführer und ihre Kunden wird es ein idealer neuer Zubringer für Skitouren auf die Weißseespitze und über den Gepatschferner. Dank des „check your line“-Konzepts und der vielen Routen und Variantenabfahrten ist der Kaunertaler Gletscher ein ideales Terrain für Freerider. Unterstützt wird das durch zahlreiche Events wie etwa dem „risk’n fun“ vom 2. bis 6. Januar 2020, bei dem man lernt, die richtigen Entscheidungen beim Freeriden zu treffen. Beim „Snowhow Workshop“ vom 29.2. bis 1.3.2020 geht es zur Lawinenkunde mit einem Skiführer ins Gelände. Dieser Workshop ist Teil der „my wild side“-Wochen, die vom 29. Februar bis 29. März 2020 stattfinden. Dazu gehören auch die „Freeride Days by Scott“ am 14. und 15. März, das „Freeride Testival presented by BMW xDrive“ vom 21. bis 23. März und das „Choice Company Split Board“ vom 27. bis 29. März.

Weihnachtsmarkt „Winterwundertal“ wird nachhaltig

Der Christkindlmarkt ‚Winterwundertal‘ in Feichten im Kaunertal wird nachhaltig: Man verzichtet weitestgehend auf Plastik und versucht, Müll zu vermeiden. – Foto TVB Kaunertal/Daniel Zangerl

Nachhaltigkeit spielt auch im Tal beim Kaunertaler Weihnachtsmarkt eine wichtige Rolle. „Winterwundertal“ lautet das Motto auf dem Markt am Dorfplatz im Feichten. An den Verkaufsständen aus Holz werden Produkte traditioneller Handwerkskunst und regionale Schmankerl angeboten, dazu gibt es Punsch und Glühwein, heiße Kastanien und natürlich ein weihnachtliches Rahmenprogramm mit einem Streichelzoo, Schattentheater, Ponyreiten oder einem Christkindl-Postamt. Ein Höhepunkt ist das Weihnachtskonzert der Pfundser-Kerle am zweiten Adventswochenende (14.12.2019). Erstmals versuchen die Kaunertaler ihren Winterwundertal-Weihnachtsmarkt so nachhaltig und regional wie möglich zu gestalten und sind damit Vorreiter in Tirol. An den Ständen wird es kein Einweg-Geschirr mehr geben, nicht aus Plastik, aber eben auch nicht aus Bambus. Die Gäste bekommen die kulinarischen Spezialitäten in richtigem Geschirr und mit echtem Besteck serviert. Insgesamt soll so wenig Müll wie nur möglich produziert werden.

Mit Sonnenabo auf die Sonnen-Terrassen am Berg

Einfach nur sitzen und die Sonne genießen. Am besten geht das auf dem Berg vor einer Hütte sitzend. Das Sonnenabo bringt einen hinauf. Nur Sonnenbrille und Sonnencreme muss man selbst mitbringen. – Foto TVB Kaunertal/Daniel Zangerl

Oben sonnig, unten Nebel. Im Winter tritt dieses Wetterphänomen in den Bergen häufig auf. Profitieren können davon meist nur die Skifahrer. Wer unten bleibt, hat dann trübe Aussichten. Doch im Kaunertal können in diesem Winter nun auch Fußgänger am Berg die Sonnenbrille auspacken. Mit dem Sonnenabo gibt es nämlich ganz viel Sonne für alle  – und dazu noch einen Liegestuhl in der ersten Reihe. Nur die Sonnencreme muss man noch selber mitbringen. Das praktische Sonnenabo gibt es am Kaunertaler Gletscher und am Winterberg Fendels.

Nachts auf Schneeschuhen durch den Tiefschnee

Auf dem Weihnachtsmarkt im Kaunertal gibt es auch einen Streichelzoo. Hier können Kinder zum Beispiel mit Schafen und Ziegen kuscheln. – Foto TVB Kaunertal/Daniel Zangerl

Wer tagsüber dank Sonnen-Abo genügend Sonne getankt hat, kann den Winter zur Abwechslung dann auch bei einer neuen, nächtlichen Schneeschuhwanderung genießen. Es ist nämlich ein ganz besonderes Erlebnis, wenn die Schneekristalle im Schein von Mond und Sternen funkeln, während man durch den tiefen Schnee stapft. In absoluter Stille geht es in diesem Winter, ausgestattet mit Schneeschuhen, Stöcken und eventuell einer Stirnlampe, zusammen mit einem ausgebildeten Guide jeden Donnerstagabend von Fendels auf der rund einstündigen Tour durch die winterliche Waldlandschaft zur Fendleralm. In der gemütlichen Truyenstube wartet zum Ende der Tour für jeden Teilnehmer eine Tasse heißer Glühwein zum Aufwärmen. Preis: 10 Euro pro Person inklusive Leihmaterial und Glühwein. Weitere Informationen unter www.kaunertal.com.