Üblicherweise sind Betten eher ruhig; geben keine Töne von sich. Allenfalls mal ein Knarren oder Knacken. Nicht so das überaus komfortable King-Size-Bett aus „Zimmer 183“ in einem Fünf-Sterne-Superior-Hotel. Die Nobelschlafstatt hat durchaus ein großes Mitteilungsbedürfnis und dies nicht nur, weil auf ihm nahezu alles von Liebes- bis hin zu Mordlüsten ausgelebt wird.
Die selbst aufgelegte Diskretion will dem Zimmer 183 jedoch nicht ganz gelingen, wenn es behauptet: „Obwohl ich als King-Size-Bett in punkto Liebesleben wohl eher einem Klosterbruder oder Eremiten gleiche, habe ich diesbezüglich viel erlebt. Normalerweise kommt nichts über derartigen Schweinkram über meine Lippen. Aber da wir ja hier quasi unter uns sind, denke ich, kann ich zumindest ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern. Wobei ich mich natürlich absolut darauf verlassen können muss, dass alles, wovon ich hier berichte, streng vertraulich behandelt wird. Schließlich will ich meinen Job nicht verlieren und irgendwo als Schlafunterlage für eine sabbernde Dogge enden.“
Augenzwinkernde Hommage an die Hotels dieser Welt
Unabhängig davon hat das durchaus charmante wie eloquente Bett seine nächtlichen Besucher stets fest im Blick, verrät dezent ihre kuriosen Vorlieben und Abneigungen, erzählt von den unterschiedlichsten Gestalten, die sich hier für eine Nacht betten, sowie von deren bisweilen absurden Schlafgewohnheiten und Dingen, die die zahlende Kundschaft im und mit dem Zimmer sowie dem Bett anstellen.
Kurzum, „Zimmer 183“ ist eine augenzwinkernde Hommage an die Hotels dieser Welt, bei der sich ein jeder, der schon mal in einem mehr oder weniger luxuriösen Hotel übernachtet hat, ein wenig ertappt fühlen dürfte.
Erhältlich ist Zimmer 183: Geheimnisse unter der Bettdecke (ISBN 978-3-939408-51-2) von Karsten-Thilo Raab als Hardback für 22 Euro im stationären wie im Online-Buchhandel oder versandkostenfrei direkt beim Westflügel Verlag.

G. Schröder
ist seit Kindestagen mit dem Reisevirus infiziert und bringt sich seit Jahr und Tag mit großem Engagement als gute Seele hinter den Kulissen in das Mortimer Reisemagazin ein.