Gefängnisinsel Alcatraz in Feierstimmung

Alcatraz
Alcatraz, die wohl berühmteste Gefängnis-Insel der Welt, begeht gleich zwei Jubiläen.

Vor San Francisco ragt ein etwa 500 Meter langer und bis zu 41 Meter hoher Felsen aus dem Meer – Alcatraz Island. Die berühmte Insel feiert in diesem Jahr gleich zwei Jubiläen. So ist es am 21. März  genau 60 Jahre her, dass Alcatraz als Gefängnis geschlossen wurde. 29 Jahre lang war es eine Hochsicherheits-Haftanstalt, in der berüchtigte Personen wie Al Capone und George „Machine Gun“ Kelly einsaßen. Zehn Jahre später, am 25. Oktober 1973, eröffnete die knapp neun Hektar große Insel in der Bucht von San Francisco dann als Nationalpark – das liegt in diesem Jahr genau 50 Jahre zurück.

Geschichte der Insel Alcatraz

Auf der Gefängnis-Insel werden spannende Einblicke in das Leben hinter Gittern gewährt.

Im Jahr 1854 – es war die Zeit des kalifornischen Goldrausches – nahm man auf der felsigen Insel den ersten Leuchtturm an der Westküste der USA in Betrieb. Etwa fünf Jahr später baute das Militär ein Fort, in dem während des amerikanischen Bürgerkrieges Kriegsgefangene einquartiert waren. Im Jahr 1934 wurde Alcatraz zum Bundesgefängnis umfunktioniert. Die ersten Gefangenen zogen am 11. August 1934 ein. Bis zur Schließung im Jahr 1963 waren hier mehr als 1.500 Häftlinge inhaftiert. Das Hochsicherheits-Gefängnis galt als besonders ausbruchsicher.

Alcatraz
Alcatraz übt eine kuriose Faszination des Schreckens aus.

Die Gefängnismauern sind mit der Zeit durch das Salz des Pazifiks porös geworden. Die Betriebskosten stiegen immer weiter und die dauerhafte Instandhaltung wäre zu teuer gewesen. Daher ordnete Justizminister Robert F. Kennedy, jüngerer Bruder des ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy, Anfang 1963 die Schließung des Gefängnisses an.

Paradies für Ornithologen

Auf der Gefängnis-Insel vor San Francisco scheint die Zeit still zu stehen.

Ein Ausflug auf die Insel ist nicht nur ein Besuch des ehemaligen Gefängnisses. Auf Alcatraz kommen auch (Hobby-) Ornithologen auf ihre Kosten. Es ist wenig bekannt, dass die historische Insel in der Bucht von San Francisco eine bedeutende Brutkolonie für einige Arten von Seevögeln ist. Schon vor der Ankunft auf Alcatraz wird der aufmerksame Besucher die große Anzahl von Möwen und Kormoranen bemerken, die in den Gewässern rund um die Insel aktiv sind. Auf der Insel angekommen, kann man den markanten Ruf der dominanten Westmöwe (Western Gull) nicht überhören.

Die Gefängnistrakte sind deprimierend und spannend zugleich.

Auch der Nachtreiher (Black-Crowned Night-Heron), Schmuckreiher (Snowy Egret), Klippen-Austernfischer (Black Oystercatcher) sowie die Taubenteiste (Pigeon Guillemot) und Pinselscharbe (Brandt’s cormorant) sind auf Alcatraz Island zu beobachten. Die meisten Vögel nisten auf den steilen Klippen, andere in Sträuchern. Um die Vögel während der Brutzeit nicht zu stören, werden Teile der Insel von Februar bis September für die Öffentlichkeit gesperrt. Am einfachsten erkunden Besucher die Insel auf dem Agave Trail. Weitere Informationen unter www.nps.gov und www.sftravel.com.

Abstecher nach Alcatraz

Das Gros der Gebäöude ist noch immer gut erhalten.

The Rock (der Felsen) wie Alcatraz auch genannt wird, liegt nur 2,4 Kilometer vor der Küste der Stadt und ist eines der bekanntesten Wahrzeichen von San Francisco mit über einer Million Besuchern pro Jahr. Zwischen 8.40 und 15.50 Uhr (letzte Hinfahrt) pendeln in den Sommermonaten täglich 15 Fähren zwischen Pier 33 und der ehemaligen Gefängnisinsel. Die Überfahrt dauert nur eine Viertelstunde. Informationen unter www.cityexperiences.com.