Erste Weltnaturerbestätte für Ruanda

Ruanda
Der Nyungwe Regenwald-Nationalpark in Ruanda ist nun Teil des Weltnaturerbes. – Foto: Marcus Westberg/African Parks

Mit fünf neuen Stätten hat der afrikanische Kontinent den symbolischen Meilenstein von 100 Welterbestätten auf der Liste der UNESCO erreicht. Ruanda freut sich über seine erste Weltnaturerbestätte, den Nyungwe Regenwald-Nationalpark an der Grenze zu Burundi. Während die Zahl der Welterbestätten auf dem afrikanischen Kontinent allmählich zunimmt, machen diese jedoch nur etwa neun Prozent der gesamten Weltnatur- und Kulturerbestätten aus. Mit dem Ziel, die Anzahl der afrikanischen Welterbestätten weiter zu erhöhen, hat die UNESCO eine gezielte Strategie verabschiedet, die den afrikanischen Staaten bessere Unterstützung bei der Durchführung lokaler Naturschutzprojekte und der Vorbereitung auf die Nominierung als Welterbe ermöglichen soll.

Ruanda
Dem Zauber des Nyungwe Nationalpark kann sich kaum jemand entziehen. – Foto: Visit Rwanda

„Nur ein Bruchteil der globalen Welterbestätten liegt in Afrika“, kritisiert Hanna Kleber von Voice4Africa. „Hier muss nachgebessert werden, denn der besondere Schutzstatus, der mit der Ernennung einhergeht, ist nicht nur bedeutend für den Erhalt der Natur und des Kulturguts, sondern er schafft auch ökonomische Perspektiven für die lokale Bevölkerung durch einen Anstieg des Tourismus.“

Naturwunder Nyungwe

Auch Schimpansen sind im Nyungwe Nationalpark anzutreffen. – Foto: Visit Rwanda

Die Aufnahme des Nyungwe Nationalparks in die Liste der UNESCO- Weltnaturerbestätten ist ein wichtiger Schritt zur langfristigen Erhaltung des bedeutenden Regenwald-Ökosystems sowie zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung benachbarter Gemeinden durch neue Einkommensmöglichkeiten im Natur- und Safari-Tourismus. Der Regenwald wurde im Jahre 1933 zum Naturschutzgebiet und 2005 zum Nationalpark erklärt.

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Auf geführten Touren lässt sich die Vielfalt des Regenwalds entdecken. – Foto: Scott Ramsay/African Parks

Das Ökosystem speist zwei der größten Flüsse der Welt, den Kongo und den Nil, und leistet einen wichtigen Beitrag zur Wasserversorgung Ruandas. Mit einer Fläche von über 100.000 Hektar ist der Nyungwe Nationalpark das größte zusammenhängende Urwaldgebiet der Region. Der Nationalpark verfügt über eine bemerkenswerte Artenvielfalt und beheimatet mehr als ein Dutzend Primatenarten, darunter die bedrohten Östlichen Schimpansen, sowie 322 Vogelarten, 200 identifizierte Orchideen und fast 300 Schmetterlingsarten. Viele Arten sind endemisch und an keinem anderen Ort der Welt zu finden. Weitere Informationen unter www.visitrwanda.com.

Mortimer

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