
Rund 100 Jahre nach dem ersten Dampfstoß der Parenzanaeisenbahn initiierte ein EU-gestütztes Projekt die Revitalisierung der Bahntrasse in Istrien, Slowenien und Italien als Erlebnisroute. Die abwechslungsreiche Bike- und Wanderstrecke verbindet heute wie damals die Hafenstädte Triest, Koper und Poreč und präsentiert sich als kaum bekanntes 3-Länder-Juwel.

Dieser multinationale Radwanderweg führt von der slowenischen Grenze über eine Strecke von 110 Kilometer, 61 davon in Istrien, großteils auf der einstigen Eisenbahntrasse (Mountainbike empfohlen) durch das romantische, hügelige Mirnatal mit seinen Trüffelwäldern, Weingütern und Olivenölproduzenten nach Vižinada. Am Wegesrand finden sich gemütliche Landgasthöfe (Konobas) und so manche kulturhistorische Kostbarkeit wie das Künstlerstädtchen Grožnjan oder das pittoreske Burgenstädtchen Motovun.
Weitere Highlights der Trasse sind die nahezu vollständig erhaltenen ehemaligen Bahnhöfe, die nun wieder passierbaren Tunnels bei Grožnjan und Motovun, die zwischenzeitlich zur Pilzzucht dienten, und die eindrucksvollen Viadukte zwischen Završje und Livade mit integrierten historischen Bauteilen. Eine Kuriosität birgt etwa die einstige Haltestelle nahe dem Bergdörfchen Završje: Beim Umbau zur Scheune wurden Kilo- und Hektometersteine mit Triest-Poreč-Canfanar-Gravur aus zum Teil weit entfernten Streckenabschnitten eingemauert.
Als besonders lohnenswert gelten die beiden Streckenabschnitte von Buje über Grožnjan bis Livade sowie von Brkač bei Motovun nach Vižinada. Mehr dazu unter www.istria-bike.com und unter www.istra.hr.

G. Schröder
ist seit Kindestagen mit dem Reisevirus infiziert und bringt sich seit Jahr und Tag mit großem Engagement als gute Seele hinter den Kulissen in das Mortimer Reisemagazin ein.