Den Schnaps-Brennern über die Schulter geschaut

Die Schnapsbrennereien in der Frtänkischen Schweiz präsentieren zum zwölften Mal ihre Vielfalt an Obstbränden.
Die Schnapsbrennereien in der Frtänkischen Schweiz präsentieren zum zwölften Mal ihre Vielfalt an Obstbränden.

Am 19. Oktober ist es wieder so weit: Insgesamt vierzehn Brennereien und drei Brauereien laden zum „12. Tag der offenen Brennereien und Brauereien“ rund ums Walberla ein. Besucher können dann die verschiedenen Brauerei- und Brennereieinrichtungen besichtigen und sich über die edlen Destillate informieren. Zum Abschluss wird natürlich auch verkostet.

Am Tag der offenen Tür können leckere Obstler getestet werden.
Am Tag der offenen Tür können leckere Obstler getestet werden.

Die Landschaft der Fränkischen Schweiz wird durch die vielen Streuobstwiesen geprägt. Ein Großteil der Früchte – darunter Kirschen, Äpfel, Birnen, Mirabellen, Zwetschgen und vieles mehr – wird direkt vor Ort verarbeitet und vermarktet. Nicht umsonst gibt es in der Region zwischen Nürnberg, Bamberg und Bayreuth eine der größten Dichten an Brennereien und Brauereien in Deutschland. Heimische Produkte und regionales Brau- und Brennhandwerk, das von einer Generation zur nächsten weitergegeben wird, machen sich natürlich in der Qualität von Schnaps und Co. bemerkbar.

Die etwa 300 Traditionsdestillerien bauen ihr Obst meist selbst an, haben ihren eigenen Hofladen oder gehören direkt zu einer Gaststätte, in der die Erzeugnisse zum Verzehr und Verkauf angeboten werden. Neben den verschiedenen Obstbränden ist beispielweise ein feiner Nussgeist oder ein Kirschenbrand besonders beliebt. Was genau einen Brand von einem Geist, Schnaps oder Likör unterscheidet, erfahren Interessierte bei der Brennereibesichtigung. So wird bei einem Brand nur der fruchteigene Alkohol genutzt, während ein Geist dadurch entsteht, dass ein Neutralalkohol den Früchten den Geschmack entzogen hat. Eins steht fest: Das ist höchste Handwerkskunst!

Interessierte erhalten auch einen genauen Einblick in die Herstellung der Schnäpse. (Fotos: Tourismuszentrale Fränkische Schweiz)
Interessierte erhalten auch einen genauen Einblick in die Herstellung der Schnäpse. (Fotos: Tourismuszentrale Fränkische Schweiz)

Am „Tag der offenen Brennereien und Brauereien“ können Besucher die Erzeugnisse von insgesamt siebzehn Betrieben in den Ortschaften Dietzhof, Dobenreuth, Gosberg, Kirchehrenbach, Leutenbach, Mittelehrenbach, Ortspitz, Pretzfeld, Schlaifhausen, Thuisbrunn und Weingarts verkosten. Weitere Informationen zu den teilnehmenden Brennereien und Brauereien gibt es unter www.schnaps-brennerei.com.

Von 10 bis 17. Uhr dürfen sich Interessierte sowohl im Einmaischen als auch im Schaubrennen in den Brennereien oder im Pressen von Apfelsaft versuchen. Außerdem werden verschiedene Obstsorten ausgestellt und Führungen durch die Obstanlagen angeboten. In den einzelnen Betrieben genießen Besucher natürlich auch frische Tagesgerichte mit regionalen Produkten – von Schäuferla über Krenfleisch bis hin zu hausgemachten Küchla ist alles dabei.

Kleiner Tipp: Die Unterschiede zwischen den Selbstgebrannten kommen besonders gut zur Geltung, wenn man in jeder Brennerei die gleiche Sorte verköstigt. Wo ist der Birnenlikör würziger, aromatischer oder milder?

Das Auto bleibt an diesem dritten Sonntag im Oktober deshalb am besten zuhause in der Garage. Ein eigens eingerichteter Bus-Sonderverkehr fährt alle Ortschaften vom Bahnhof Forchheim aus im Stundentakt an. Wer lieber eine Station nach der anderen erwandern oder mit dem Fahrrad erkunden will, kann einen der fünf Genießerwege wählen, die zu den einzelnen Brennereien und Brauereien rund ums Walberla führen. Weiterführende Informationen gibt es unter www.schnaps-brennerei.com/uploads/File/Geniesserwege.

{google_map}Schlaifhausen{/google_map}