Die Karibikinsel Aruba feiert dieses Jahr ihren 60. Karneval. Noch bunter, größer und eindrucksvoller soll das Jubiläum werden. Verglichen mit europäischen Faschingshochburgen mögen 60 Jahre nicht lang erscheinen, doch für die Arubaner steht der Karneval für ein Lebensgefühl. Ein ganzes Jahr bereiten sich die Gruppen auf annähernd 40 Veranstaltungen vor: Sie basteln Kostüme, verzieren Wagen und üben Choreographien. Wie in Deutschland bildet die Zeit vom Altweiberdonnerstag bis Aschermittwoch den Höhepunkt der fünften Jahreszeit. Doch auf Aruba ist der Karneval in Form von Vorveranstaltungen und Misswahlen bereits seit Mitte Januar im Gange. Enden wird er dieses Jahr am 4. März: Dann läutet eine verbrannte Puppe namens King Momo die Fastenzeit ein.
Mit nur knapp 120.000 Einwohnern hat sich auf Aruba mittlerweile einer der größten Karnevale der Karibik entwickelt. Geprägt wurde er vor allem durch Arbeiter aus Trinidad, die auf die Insel kamen, um in der mittlerweile stillgelegten Ölraffinerie zu arbeiten. So gilt auch ein Einwanderer aus Trinidad als Organisator der ersten Karnevalsparade durch die Straßen von San Nicolas, Arubas ehemaliger Hauptstadt. Auch südamerikanische Einflüsse schwappten auf das nur 40 Kilometer entfernte Aruba über: Die Symbolfigur King Momo hielt auf Aruba Einzug. In Form einer überdimensionalen Puppe wacht er stets über das bunte Treiben.
Seit den relativ bescheidenen Anfängen um die Mitte des 20. Jahrhunderts dehnte sich die Feier der fünften Jahreszeit immer mehr aus. Einen besonderen Augenschmaus bietet Aruba’s Tivoli Lighting Parade im Hauptort der Insel, Oranjestad, nach Einbruch der Dunkelheit am 22. Februar. Die farbenprächtigen Kostüme sind dabei mit Tausenden kleinen Lichten geschmückt; Wagen und Dekorationselemente leuchten in der Nacht. Den ganzen Tag dauern die Feiern rund um die Grand Parade am Faschingssonntag. Dieser Höhepunkt des arubanischen Karnevals fällt dieses Jahr auf den 2. März.
Ab dem Vormittag zieht der Zug durch Oranjestads Straßen vorbei an den Tausenden von Zuschauern. Arubaner und ihre Gäste erfreuen sich an mit Strasssteinen und Federn verzierten Fantasie-Kostümen, der mitreißenden Musik und den Tanzdarbietungen. Am 4. März verbrennen die Jecken in Oranjestad dann die Puppe des King Momo und mit dem letzten Glühen beginnt die Fastenzeit. Weitere Informationen zu Aruba unter www.aruba.de.
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Karsten-Thilo Raab
berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführern sowie Bildbänden gemacht.