75 Jahre Erstdurchstieg an der Eigernordwand

Mythos in den Alpen: Die Eger-Nordwand. (Foto Dirk Beyer)
Mythos in den Alpen: Die Eger-Nordwand. (Foto Dirk Beyer)

„Wenn die Wand zu machen ist, machen wir sie – oder bleiben drin!“ Diese Aussage von Edi Rainer und Willy Angerer 1936 über die Eiger Nordwand bewahrheitete sich für die beiden – sie blieben drin. Das hielt die vier deutsch/österreichischen Alpinisten Anderl Heckmair und Ludwig Vörg, Fritz Kasparek und Heinrich Harrer jedoch nicht von ihren Plänen ab: Am 24. Juli 1938 erreichten Sie den Gipfel der Eigernordwand.

Pionier Harrer beim Aufstieg an der Eigernordwand.
Pionier Heinrich Harrer beim Aufstieg an der Eigernordwand. (Foto: Jungfrau Region Marketing AG)

Vor 75 Jahren brachen die vier Alpinisten auf, um als erste Menschen die Eigernordwand zu erklimmen. Zu diesem Zeitpunkt wussten Sie nicht, ob sie es schaffen würden: zuvor hatten neben Edi Rainer und Willy Angerer bereits weitere sieben Alpinisten ihr Leben gelassen und die Worte des Totengräbers in Grindelwald „Euch sehe ich an – ihr seid Eigerkandidaten, ich grabe euch schon das Loch“, wie Heinrich Harrer in einem Exklusivinterview mit dem „Berner Oberländer“* erzählte, waren nicht gerade aufmunternd.

Die Alpinisten liessen sich jedoch nicht beunruhigen und trotzten allen Gefahren der unberechenbaren Eigernordwand. Nach vier Tagen war es dann soweit: erschöpft und voller Stolz erreichten sie den Gipfel. Das Bild vom Eiger änderte sich im Auge von Heinrich Harrer nicht, wohl aber sein eigenes Leben: „Der Eiger war für mich das entscheidende Sprungbrett während des Krieges von Europa wegzukommen“.

Der Mythos der Eigernordwand blieb bis heute bestehen: „Sie können heutzutage die Besteigung eines Achttausenders bereits als Abenteuer ‚buchen‘, am Jubiläumstag der Nordwand wird jedoch kein Bergführer zu Ihnen sagen ‚ich gehe mit Ihnen durch die Wand‘“. Mit dieser Aussage hat Heinrich Harrer Recht behalten.

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