2017 als das Jahr der Geschichte, Kultur und Archäologie in Schottland

Mystische und geschichsträchtige Orte gibt es in Schottland – wie hier auf der Isle of Skye – jede Menge.

Von Weltkulturerbestätten, historischen Bauwerken und denkmalgeschützten Gebäuden bis zu wichtigen Kriegsschauplätzen, von kulturellen Traditionen bis zu fesselnden Mythen, Geschichten und Legenden: 2017 zeigen sich die historischen Orte, Wahrzeichen und versteckten Juwelen Schottlands in bestem Licht.

Pikten. Römer und Clans

Schottland ist bekannt für seine faszinierenden Landschaften.

Die Geschichte Schottlands ist gleichermaßen faszinierend und komplex. Es gab keltische Stämme, Pikten mit bemalten Gesichtern, römische Eroberer und wagemutige rothaarige Wikinger, gefallene Monarchen und mächtige Kriegsherren, adlige Clanmitglieder, Entdecker, Philosophen und Erfinder. Und dazu all das, was sie mit sich brachten, sowie das Erbe, das sie hinterließen, einschließlich der erstaunlichen Zeichen ihrer Gegenwart und Weltgewandtheit.

Prächtige Castle und Herrenhäuser zeugen noch heute von längst vergangener Pracht. (Foto Visit Britain)

Uralte und mysteriöse Steinformationen, erhabene Burgen und elegante Herrenhäuser, atemberaubende Architektur und verfallene Festungen sind auch heute noch für Besucher erlebbare Relikte vergangener Epochen. Von der schottischen Grenze bis nach Orkney, von Fife bis zur Isle of Skye wurden erbitterte Schlachten, grausame Wettrennen und blutige Aufstände gewonnen und verloren, dauerhafte Vereinigungen geschmiedet, neue Entdeckungen und weltverändernde Erfindungen gemacht.

Grandiose Landschaftswunder

Die Standing Stones sind weniger berühmt, jedoch nicht minder faszinierend als Stonehenge.

Mit Hilfe der historischen Orte, die auf antike Zeiten zurückgehen, lässt sich die Entwicklung des Lebens in Schottland über die Jahrhunderte detailliert erkunden. Alte Standing Stones wie die Calanais auf der Isle of Lewis oder geschichtsträchtige Burgen wie Braemar Castle, erbaut vom Earl of Mar 1628, das seitdem Jagdschloss, Festung, Garnison und Wohnsitz war, sind Zeugen vergangener Zeiten und können besucht werden.

Die Eisenbahnbrücke über den Firth of Forth gilt als architektonisches Meisterwerk.

Viele Landschaften Schottlands gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe, was nur ein Hinweis auf ihre Besonderheit ist. Dazu zählt auch St Kilda, ein Inselarchipel mit den höchsten Klippen Großbritanniens und Heimat seltener Seevogelarten. Ein weitgehend erhaltenes, verlassenes Dorf vermittelt ein Bild des dortigen Lebens im letzten Jahrhundert.

Das malerische Eilean Donan Castle diente bereits mehrfach als Kulisse für Kinoblockbuster.

Ebenfalls zum Kulturerbe erklärt, zeigt das prähistorische Dorf Skara Brae in Orkney, wie vor 5000 Jahren gelebt wurde, noch vor dem Bau von Stonehenge. Archäologische Funde sowie eine Häusernachbildung erlauben Besuchern einen Blick ins Innere der Gebäude des am besten erhaltenen Dorfes aus der neolithischen Zeit. Ausgrabungen, Festivals und weitere archäologische Veranstaltungen finden 2017 im Rahmen der Veranstaltungsreihe Dig it! statt, eine Gelegenheit, Schottland tiefer zu ergründen.

Lebendige Geschichte(n)

Die Hauptstadt Edinburgh wird oft als das „Athen des Nordens“ tituliert.

Rob Roy gilt für viele als „schottischer Robin Hood“. Er wurde 1671 als Rob Roy MacGregor am Nordufer des Loch Katrine geboren und war während seines Lebens Soldat, Anführer eines Clans, Viehzüchter, Outlaw und letztendlich ein Volksheld. Sein Gewehr kann in der Waffenkammer von Abbotsford in den Scottish Borders bestaunt werden. Der berühmte Besitzer von Abbotsford, der Schriftsteller Sir Walter Scott, wurde von der Legende des Volkshelden inspiriert und schrieb im Jahr 1817 einen Roman namens Rob Roy, dessen Veröffentlichung 2017 den 200. Jahrestag feiert.

Schottischer Sportgeist mit Tradition

Nicht nur bei den Highland Games ertönen die Dudelsackklänge.

Die Highland Games zeigen schottischen Sportsgeist und Tradition pur: Mit Veranstaltungen wie Tauziehen und Baumstammwerfen, Wettbewerben für Highlandtänze und Dudelsackklänge sind die Spiele ein Event, das keinem anderen gleicht.

Whisky – die „Muttermilch“ der Schotten

Keine Reise in den Norden der britischen Insel wäre ohne eine Whisky-Probe perfekt. (Foto Visit Britain)

Whisky ist Schottlands Nationalgetränk, gehört in jede Bar und wird stolz in Verkaufsregalen in der ganzen Welt ausgestellt. Seltene Flaschen werden für mehrere Tausend Euro verkauft (wirklich seltene Flaschen sogar für Hundert-tausende). Die Whisky-Herstellung wurde seit Generationen in Schottland perfektioniert. Die meisten Whiskys warten Jahrzehnte, bis sie perfekt sind – ein langer Schlaf vor dem Zeitpunkt ihres glanzvollen Auftritts. Es stehen durch die fünf Whiskyregionen in Schottland unendlich viele Sorten zur Auswahl. Auf Touren durch eine Whiskybrennerei können Herstellung und Geschichte des Whisky erkundet werden.

Buchtipp: Ulrike Katrin Peters, Karsten-Thilo Raab: Oh, diese Schotten! (ISBN 978-3-86686-806-9). Erhältlich ist das ebenso lehrreiche wie augenzwinkernde Brevier über Schottland für 7,90 Euro im Buchhandel oder direkt beim Conrad Stein Verlag.