Alle zwei Jahre findet in Tramin einer der ältesten und gleichzeitig ungewöhnlichsten Fastnachtsbräuche in Südtirol statt. Beim Egetmann-Umzug am 28. Februar 2017 wird es auf den Straßen wieder laut und ausgelassen.
Während des traditionellen „Egetmann-Umzug“ am 28. Februar 2017 regieren 700 bis 800 Narren das kleine Weindorf Tramin an der Südtiroler Weinstraße. Dem närrischen Treiben gehen die Südtiroler bereits seit 1551 nach – aber nur in jedem ungeraden Jahr. Der Brauch hat bis heute überdauert und dabei nichts von seiner Faszination verloren. Auch 2017 werden wieder 1.000 Besucher erwartet, die das bunte Schauspiel beobachten und mit den Teilnehmern ausgelassen zusammen feiern.
In die wilden, lustigen und teils sonderbaren Gestalten, die sogenannten Egetmann-Figuren, dürfen sich für einen Tag nur männliche Einheimische verwandeln. Anders als bei herkömmlichen Faschingsbräuchen tragen sie keine Masken, sondern sind nur mit Ruß „maskiert“.
Startschuss zum närrischen Treiben gibt ein berittener Trompeter bereits am Vormittag. Angeführt wird der Umzug von der Hauptfigur, dem wohlhabenden Egetmann Hansl, der kurz vor seiner Hochzeit steht. Begleitet von Schnappviechern – überdimensionale Figuren mit krokodilsähnlichem Kopf und klappernden Zähnen,
Burgltreibern, Altweible und anderen phantasievollen Gestalten zieht er mit seiner Braut durch die Straßen und sagt dem Winter Adieu. Nicht weniger ungewöhnlich als die Figuren: In Tramin regnet es nicht „Kamelle“, sondern Heublumen, Sägespäne, Staub oder Konfetti. Insgesamt nehmen über 30 Gruppen an dem Spektakel teil.
Weitere Informationen unter www.egetmann.com und www.suedtirols-sueden.info.
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G. Schröder
ist seit Kindestagen mit dem Reisevirus infiziert und bringt sich seit Jahr und Tag mit großem Engagement als gute Seele hinter den Kulissen in das Mortimer Reisemagazin ein.