Nicht nur für harte Männer: Das schottische „Wasser des Lebens“ in Glasgow entdecken

Nicht von ungefähr steht schottischer Whisky bei Genießern weltweit hoch im Kurs. Quantität und Qualität sind einmalig. (Foto: Karsten-Thilo Raab)
Nicht von ungefähr steht schottischer Whisky bei Genießern weltweit hoch im Kurs. Quantität und Qualität sind einmalig. (Foto: Karsten-Thilo Raab)

Keine Frage, Glasgow ist ein idealer Ausgangspunkt für eine Reise rund um das „Wasser des Lebens“, wie die Schotten ihren Whisky gerne nennen. Kurz hinter den Stadtgrenzen befinden sich zwei der ältesten Brennereien Schottlands, in Glasgow selbst bieten Whisky-Bars und -Stores die besten Scotch-Whiskys des Landes an und neben zahlreichen Verkostungs-Veranstaltungen gibt es in der schottischen Metropole noch vieles mehr zu entdecken. Beispielsweise, dass Whisky nicht nur ein Getränk für harte Männer, sondern durchaus auch für genießerische Frauen ist. Kein Wunder, denn wenn einem ein Hauch von Marzipan, etwas Honig und eine leichte Prise Vanillearomen um die Nase weht, es im Glas goldgelb schimmert und auf der Zunge eine weiche, warme Süße liegt, bevor der Whisky langsam die Kehle hinunterrinnt, dann erlebet man Geschlechterunabhängig, was genau Whiskygenuss pur eigentlich bedeutet.

Ein Blick ins Herzstück der Whisky-Herstellung in der Auchentoshan Distillery.
Ein Blick ins Herzstück der Whisky-Herstellung in der Auchentoshan Distillery.

Bis heute rätseln die Wissenschaftler, ob Irland oder Schottland das Ursprungsland des Whiskys ist. Fakt ist jedoch, dass das Wort Whisky erstmalig 1736 erwähnt wurde. Knappe 100 Jahre später gründete George Connell im Jahre 1833 die Destillerie Glengoyne, die heute mehr denn je Besucher aus der ganzen Welt anzieht. Besonders aufregend: In der idyllisch an einem Wasserfall gelegenen Destillerie können Besucher bei der „Bottle your own“ Tour ihren eigenen Single Malt Whisky abfüllen und sich anschließend mit stolzer Brust und einer Urkunde „Whisky Master Blender Extraordinaire“ nennen. Glengoyne ist übrigens eine der ganz wenigen Destillerien, die sich immer noch in unabhängigem schottischen Familienbesitz befindet. Alternativ zur Glengoyne Brennerei bietet sich auch ein Besuch der Auchentoshan Destillerie an, die sogar noch älter ist und als letzte verbleibende Destillerie in den Lowlands gilt. Durch eine heutzutage nur noch sehr selten durchgeführte Dreifachbrennung entsteht dort ein besonders leichter und sanfter Whisky – und damit der perfekte Gegenpart zum meist eher rauen und rauchigen Scotch.

In verschiedenen Bars in Glasgow wird eine große Auswahl an Whiskys vorgehalten.
In verschiedenen Bars in Glasgow wird eine große Auswahl an Whiskys vorgehalten.

Zurück in Glasgow fällt die Entscheidung wohin es gehen soll nicht schwer. Erster Anlaufpunkt ist in der Regel die Pot Still Bar in der Argyle Street, die zu den besten Whisky Bars der Stadt zählt und mittlerweile mehr als 370 Whisky Sorten führt. Whiskyspezialisten finden hier auf jeden Fall einen kompetenten Ansprechpartner und garantiert mehr als eine hervorragende Empfehlung. Übrigens ist die Pot Still Bar auch der Gründungsort des ersten „Ladies Only Whisky Clubs“, der erst vor wenigen Tagen seinen ersten Geburtstag feierte und schon weit über die Grenzen Glasgows bekannt ist. Dass Frauen und Whisky ein gutes Team sind, zeigt auch die Verkostung der Glasgow Malt Whisky Company am 5. Oktober 2013 mit dem Titel: Whisky, it’s a women’s world! Eine Verkostung nur für Frauen, die neben herausragenden Whiskys auch sechs Frauen vorstellt, die ihre Lebensaufgabe in der Herstellung der besten Whiskys gefunden haben. Nur ein paar Häuser von der Pot Still Bar entfernt befindet sich die liebevoll designte Bar „The Ben Nevis“. Nach dem höchsten Berg der Schotten benannt, findet man hier eine Hommage an Schottland und seine Geschichte. Steinwände, dunkles Holz und ein knisternder Kamin laden zum perfekten Whisky Genuss ein. „It’s a bar, it’s a restaurant, it’s a club, it’s a venue, it’s a… church“. Mit wenigen Worten ist die Location „Oran Mor“ im Westend erklärt. Dort kann man prima essen und nach dem Dinner dann in die hauseigene Whisky Bar weiterziehen, in der sich allabendlich Whiskyfreunde treffen und die ein oder andere der immerhin 250 Sorten verkosten.

Das Tasting und Nosing ist Teil einer jeder Whisky-Probe. (Foto: Visit Britain)
Das Tasting und Nosing ist Teil einer jeder Whisky-Probe. (Foto: Visit Britain)

Im November sollten sich Fans des schottischen Whisky’s das „Glasgow Whisky Festival“ in den Kalender eintragen. In der Veranstaltungslocation „The Arches“ bieten über 40 Aussteller die besten Whiskys Schottlands aber auch der ganzen Welt an. Darüber hinaus kann man dort auch zahlreiche Dinge rund um das Thema Whisky erwerben, beispielsweise Bücher, Kunst, Essen und vieles mehr. Auch immer mal wieder einen Besuch wert, ist die Homepage der Tennent`s Training Academy. Neben zahlreichen Kochkursen werden hier auch Bier-, Wein-, Cocktail- und natürlich Whiskyschulungen angeboten. Für zwei Stunden bekommen Whisky Enthusiasten aber auch Neulinge einen tiefen Einblick in die Welt der schottischen Whiskys. Weitere Informationen über Glasgow sind unter www.peoplemakeglasgow.com zu finden.

Buchtipp: Ulrike Katrin Peters, Karsten-Thilo Raab: Oh, diese Briten, Conrad Stein Verlag, ISBN 9783866868007 . Der Titel ist im Buchhandel oder direkt beim Verlag erhältlich.

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