7.777 Heilige, Asterix und Obelix, das größte Hinkelsteinfeld der Welt und eine Geheimbotschaft im Radio der BBC zur Rosa Granitküste… alles, was selbst passionierte Frankreich-Liebhaber vielleicht noch nicht über die Bretagne wussten, findet sich in den nachstehenden Zeilen.
Die Lupe am Anfang aller Asterix-Werke zeigt immer auf die Bretagne, denn hier wurde 56 v. Chr. tatsächlich eines der letzten und widerstandsfähigsten keltischen Dörfer von den Römern erobert. Man vermutet auch, dass sich Zeichner Albert Uderzo vom bretonischen Hafenort Erquy inspirieren ließ.
Der kleine Ort Cancale an der bretonischen Smaragdküste ist bekannt für seine hervorragenden Austern. Schon die französischen Könige schickten zweimal pro Woche Boten in die kleine Hafenstadt zwischen Saint-Malo und dem Klosterberg Mont-Saint-Michel, um sich die begehrten Austern an ihren Pariser Hof liefern zu lassen.
Die Bewohner der Ile de Sein zahlen keine Grundsteuer. Jean-Baptiste Colbert befreite sie von dieser Abgabe, denn seiner Meinung nach hatten die Insulaner mit den Naturgewalten des Meeres schon genug zu tun.
Die höchste Erhebung der Bretagne misst 3.840 Dezimeter. In den mythischen Hügel der Monts d’Arrée leben der Legende nach freundliche Kobolde, die Getreideähren in Gold verwandeln können. Wenn sich der morgendliche Nebel lichtet, sieht man in der Ferne die Bucht von Morlaix funkeln.
Die nächtlichen Volksfeste in der Bretagne namens „Fest-Noz“ sind von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt worden. Mit vielfältigen modernen Einflüssen haben die feierlustigen Bretonen diese alte Tradition in die Gegenwart geführt. Mehr als 1.000 dieser Tanzfeste finden jedes Jahr in der Bretagne statt.
Mehr als ein Drittel der französischen Leuchttürme steht in der Bretagne. Entlang der zerklüfteten Küste weisen sie den Schiffen den sicheren Weg in den Hafen. Von insgesamt 148 französischen Leuchttürmen befinden sich 52 in der Bretagne. Nur acht Stunden lang konnten die Arbeiter im Jahr 1867 am Leuchtturm Ar-Men bauen. Die Wetterbedingungen sind vor der Westküste der Bretagne so widrig, dass der Bau insgesamt 14 Jahre gedauert hat. Nicht umsonst werden die Leuchttürme im Meer auch „Höllen“ genannt, während ihre Kollegen auf dem Festland als „Paradiese“ bezeichnet werden.
Yves Rocher war 46 Jahre lang Bürgermeister des kleinen Ortes La Gacilly südwestlich von Rennes. Hier hat das Kosmetikunternehmen seinen Sitz und baut viele seiner Pflanzen an. Gründung und Geschichte der weltberühmten Marke können Besucher seit September 2017 in einer liebevoll gestalteten Szenographie mit- und nacherleben. Yves Rochers Sohn Jacques gründete außerdem das nachhaltige Wellness-Hotel „La Grée des Landes Yves Rocher“ ebenfalls in La Gacilly.
„Befindet sich Napoleons Hut noch immer in Perros-Guirec?“ Mit diesem Code gab der britische Radiosender BBC am 03. April 1943 das Signal für den bewaffneten Widerstand gegen die deutsche Besatzung. „Napoleons Hut“, die „Hexe“, die „Flasche“ und viele weitere Figuren sind Namen für die bizarren Felsformationen, die Wind und Meer in 300 Millionen Jahren in den rosafarbenen Granit an der gleichnamigen Küste im Norden der Bretagne geschliffen haben. Rötliche Felsblöcke stapeln sich hier kreuz und quer bis zu 35 Meter hoch. In der Abenddämmerung taucht die Sonne das Felschaos in warme Orangetöne.
7.777 Heilige verehren die Bretonen, für jeden Angelegenheit des täglichen Lebens in der Bretagne einen. Am beliebtesten ist die Heilige Maria, die Schutzpatronin der Seefahrer. Ihre Lieblingsfarbe soll Blau sein. Und das ist auch der Grund, warum in der Bretagne so viele Fensterläden blau angemalt sind.
2.792 Menhire – hochkant stehende, einzelne Steinblöcke unterschiedlicher Größe – können in Carnac besichtigt werden. Damit gibt es im Süden der Bretagne das größte Hinkelsteinfeld der Welt. „Men hir“ ist übrigens auch bretonisch und heißt „langer Stein“. Weitere Informationen unter www.bretagne-reisen.de.
Mortimer
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