
Viele Teile von Afrika entwickeln sich mehr und mehr zu gefragten Schauplätzen für internationale Filmproduktionen. Filme aus und über den Kontinent begeistern unlängst ein weltweites Publikum. Zwischen November 2023 und Juni 2024 flossen allein in Südafrika rund 125 Millionen Euro ausländischer Investitionen in die Filmbranche. Laut der südafrikanischen Commercial Producers Association könnte diese Summe bis Oktober 2025 sogar auf 250 Millionen Euro steigen.
„Festivals wie das renommierte Durban International Film Festival oder das Africa International Film Festival in Lagos rücken afrikanische Städte als kreative Hotspots ins Rampenlicht und zeigen das Potenzial des Kontinents als Standort für die Film- und Medienbranche“, erklärt Hanna Kleber von Voice4Africa.
Hollywood in der marokkanischen Wüste
Die beeindruckende Lehmstadt Ait-Ben-Haddou in Marokko zählt zu den berühmtesten Filmkulissen Afrikas. Das UNESCO-Weltkulturerbe diente bereits als Schauplatz für zahlreiche Blockbuster, darunter Game of Thrones, Gladiator und Die Mumie. Die einzigartige Architektur und die dramatische Wüstenkulisse machen den Ort zu einem beliebten Reiseziel für Filmfans aus aller Welt. Zahlreiche lokale Anbieter organisieren von Marrakesch aus Touren nach Aït-Ben-Haddou, die häufig einen Besuch der Filmstudios in Ouarzazate, dem „Tor zur Wüste“, beinhalten.
Auf den Spuren der Gorillas im Nebel

Die dichten Regenwälder Ruandas dienen als Kulisse für den Kinofilm Gorillas im Nebel, der die bewegende Geschichte von Dian Fossey – verkörpert von Hollywood-Schauspielerin Sigourney Weaver – und ihrem unermüdlichen Einsatz zum Schutz der Berggorillas erzählt. Bei einem Besuch im Virunga Nationalpark können Virunga Nationalparkressierte auch das Gelände des Forschungszentrums von Dian Fossey in Karisoke besichtigen, wo die Wissenschaftlerin zusammen mit mehreren Gorillas beigesetzt wurde.
Fossey war ursprünglich gegen Besucher bei den Gorillas, da unregulierter Tourismus den Tieren zunächst schadete. Heute jedoch fördert der Dian Fossey Gorilla Fund International nachhaltigen Tourismus, der dazu beiträgt, eine stabile lokale Gemeinschaft aufzubauen, die sich dem Schutz der Gorillas und ihres Lebensraums widmet. Auch im benachbarten Uganda sind der Bwindi Impenetrable Forest und der Mgahinga Gorilla Nationalpark beliebte Reiseziele für alle, die die letzten frei lebenden Berggorillas in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten möchten.
Angola im Rampenlicht

Auch wenig bekannte Destinationen in Afrika erscheinen durch Filmprojekte auf der Bildschirmfläche – so wie Angola, das dank der erfolgreichen Netflix-Dokuserie African Queens neue Aufmerksamkeit erhält. Die von Jada Pinkett Smith produzierte Reihe beginnt mit der faszinierenden Geschichte von Königin Nzinga, einer der prägendsten Figuren Angolas, und wurde für ihre packende Erzählweise und historische Authentizität gefeiert.
Die Serie lenkt den Blick auf ein Land voller kultureller Schätze und unberührter Naturlandschaften. Von der lebendigen Metropole Luanda über die majestätischen Kalandula-Wasserfälle, beeindruckende Bergwelten und unberührte Strände bis hin zu den weiten Savannen- und Dünenlandschaften des Iona Nationalparks – Angola vereint Geschichte, Natur und Tradition auf einzigartige Weise und gilt als Geheimtipp für Entdecker.
Südafrika: Hotspot für Filmproduktionen

Südafrika hat sich längst als einer der beliebtesten Drehorte auf dem afrikanischen Kontinent für internationale Filme, Serien und Werbeproduktionen etabliert. Die Vielfalt an Landschaften – von Halbwüsten über üppige Wälder bis hin zu majestätischen Bergketten – macht das Land zu einem idealen Ort für Kreative. Ein bekanntes Beispiel ist der oscarprämierte Kinofilm Invictus, der die Geschichte von Nelson Mandela und der südafrikanischen Rugby-Nationalmannschaft erzählt und 2009 unter der Regie von Clint Eastwood in Südafrika gedreht wurde. Auch der Dokumentarfilm Searching for Sugarman, der die unglaubliche Geschichte des mysteriösen Musikers Sixto Rodriguez erzählt, wurde in Südafrikas Kapregion produziert und gewann 2013 den Oscar für den besten Dokumentarfilm.
Die beeindruckenden Naturkulissen, besonderen Lichtverhältnisse und die hohe Qualität der Filmproduktionen haben das Land am Kap nicht nur ins Scheinwerferlicht gerückt, sondern fördern auch den Tourismus in Regionen wie Kapstadt, dem Western Cape und der Garden Route. Südafrika bleibt damit ein Vorreiter in Afrika für kreative Projekte aus der Film- und Werbebranche, die den Tourismus beleben und Reisende aus aller Welt anziehen.

Buch- und Geschenktipp für naseweise Reisende und Zuhausebleiber
Reisen erweitert den Horizont und schärft den Blick für andere Länder, Kulturen und Lebensweisen. Wer reist, entdeckt immer wieder Spannendes, Faszinierendes, Kurioses, Verrücktes und Amüsantes. Vor allem Superlative und Rekordverdächtiges werden allerorts gerne mit Stolz präsentiert. Das eine oder andere bleibt im Gedächtnis, anderes ist schnell wieder vergessen. So oder so ist Reisen immer ein Stück weit vergleichen. Mal stechen Gemeinsamkeiten ins Auge, dann sind es gravierende Unterschiede zu dem, was man im heimischen Sprengel vorfindet.
Vieles von dem, was sich unterwegs entdecken lässt, sorgt später für Gesprächsstoff. Dabei gibt es Zeitgenossen, die als wandelndes Lexikon durchgehen könnten, weil sie in der Lage sind, sich noch so kleine Details und Fakten zu merken. Gerade diese Dinge sind es, die für jede Menge Gesprächsstoff und Spaß, für Staunen, Kopfschütteln und Gelächter sorgen. Und so überrascht „Prahlhanswissen für Gelegenheitsreisende“ von Karsten-Thilo Raab als ein Kompendium, das nicht unbedingt im Alltag benötigtes Wissen vermittelt, gleichzeitig jedoch jede Menge Spaß garantiert.
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Mortimer
Seit dem Jahr 2011 berichtet das Mortimer Reisemagazin tagtäglich in Wort, Bild und teilweise mit Videos aus der Welt des Reisens. Mehr als 8.000 Beiträge über Destinationen aus allen Teilen der Erde stehen für Interessierte mittlerweile kostenfei bereit.
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