Hotelcheck: Ibis Paris Gare Montparnasse Catalogne

Montparnasse
Minimalistisch, aber zweckmäßig und komfortabel ist das Ibis Paris Gare Montparnasse Catalogne eingerichtet. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Allein die bloße Erwähnung des Namens Montparnasse sorgt bei Paris-Liebhabern und Kulturbeflissenen für pure Entzückung. Der Stadtteil auf der Südseite der Seine avancierte insbesondere zu Beginn des 20. Jahrhunderts zum In-Treff für zahlreiche Künstler, Schriftsteller, Maler, Musiker und Intellektuelle – darunter namhafte Persönlichkeiten wie Henri Matisse, Marc Chagall, Pablo Picasso, Jean-Paul Sartre oder Ernest Hemingway. Sie alle schätzten das besondere Flair, aber auch die vielen Cafés und Bars in Montparnasse.

Heute dominiert der 210 Meter in den Himmel aufragende Tour Montparnasse als höchstes Gebäude der französischen Hauptstadt und eröffnet famose Rundumblicke auf Paris und den 312 Meter hohen Eiffelturm. Nur einen Steinwurf vom Tour Montparnasse entfernt, duckt sich in der ruhigen Rue du Texel seit Mai 2022 mit dem Ibis Paris Gare Montparnasse Catalogne ein Drei-Sterne-Hotel, dass alle Annehmlichkeiten eines zentral gelegenen Beherbergungsbetriebs unter einem Dach vereint.

Minimalistisch und zweckmäßig

Montparnasse
Der Frühstücksbereich wird im Laufe des Tages gerne als Co-Working-Space genutzt. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Wo lange Jahre der Standort eines Krankenhauses war, befindet sich nun das modern wie zweckmäßige ausgestattete Hotel. Auf sechs Etagen zählt das Haus der Accor-Gruppe 146 Zimmer, die allesamt von der Ausstattung identisch sind und sich nur dadurch unterscheiden, ob sie über einen Balkon verfügen oder nicht. Dabei hält das Haus gleich elf Familienzimmer, 25 Dreierräume sowie vier behindertengerechte Zimmer vor.

Teile der großzügigen Lobby haben gemütlichen Wohnzimmer-Charakter. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Die Ausstattung der klimatisierten Gästeräume ist eher minimalistisch und doch zweckmäßig. Statt eines Kleiderschranks wird beispielsweise eine offene Regalkombination mit einer Kleiderstange und Bügeln vorgehalten. Ablageflächen sind somit genügend vorhanden. Für die Koffer gibt es einen Stauraum unter dem Bett. Die Möbel sind ansonsten auf einen kleinen runden Tisch mit Stuhl sowie zwei Beistelltische als Nachtischersatz neben dem Bett reduziert. Ergänzt wird das Ganze durch einen Flachbildfernseher. Nicht mehr und nicht weniger.

Durchdachtes Konzept

Die All-in-one-Ablage und Garderobe. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Das Queen-size-Bett ist durchaus komfortabel, hat aber den Nachteil, dass es standardmäßig nur mit einer Decke ausgestattet ist. Was bei vielen Pärchen gerne mal zu Problemen und nächtlichen Kämpfen um das Oberbett führen kann. Doch keine Angst: die Rezeption liefert auf Wunsch sofort eine zweite Decke. Zudem stehen gleich vier Kissen bereit, für diejenigen, die sich gerne etwas höher betten mögen.

Montparnasse
Modern und adäquat groß sind die Badezimmer im Ibis Paris Gare Montparnasse Catalogne. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Überaus praktisch ist die Lichtleiste am Kopfende des Bettes, in der sich zahlreiche Steckdosen und USB-Anschlüsse finden. Damit wird dem Zeitgeist Rechnung getragen, da immer mehr, insbesondere junge Menschen mit ihren elektronischen Geräten auf dem Bett sitzen oder liegen, um ihre Eindrücke vom Tag mit Freunden oder Verwandten zu teilen. Dabei profitieren sie vom kostenfreien Wlan, das überall im Ibis Paris Gare Montparnasse Catalogne zur Verfügung steht.

Hoteldirektorin ohne Büro

Die gut sortierte Bar wird gerne abends auch von Anreiner aus der Nachbarschaft aufgesucht. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Ungewöhnlich ist das Farbkonzept der Zimmer: der Eingangs- und Flurbereich ist in einem dunklen Blau gehalten und das Badezimmer mit dunkelblauen Fliesen ausstaffiert. Der eigentliche Schlaftrakt ist in beige-grau gehalten, mit einer Tapete hinter dem Bett, und der Boden ist mit dunklem Laminat ausgelegt, was zusammen für eine Wohlfühlatmosphäre sorgt.

Zahlreiche Plätze sind für diejenigen, die arbeiten wollen, vorhanden. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Ungewöhnlich ist daneben die Tatsache, dass das Ibis Paris Gare Montparnasse Catalogne über keine feste Rezeption verfügt. Stattdessen bewegen sich die Angestellten im kombinierten Loung-, Bar- und Frühstücksbereich oder sitzen in einem der gemütlichen Sessel oder am Tresen.

Wo die Rezeption zum Gast kommt …

Das Schild weist darauf hin, dass die Rezeptionisten keinen festen Platz haben. – Foto: Karsten-Thilo Raab

„Wir wollen die Gäste begrüßen, als seien sie zuhause. Deshalb geht das Personal zur Begrüßung auf die Gäste zu, nicht umgekehrt“, stellt Hoteldirektorin Fiona Regenermel das ungewöhnliche Konzept vor. Und tatsächlich nimmt das bestens geschulte Personal die Gäste auf diese Art wahlweise in Französisch oder Englisch in Empfang. Dabei verfügen die Rezeptionisten über nicht mehr als ein Mobiltelefon und ein an einem freien Platz abgestelltes Laptop. Sogar Fiona Regenermel verfügt über kein eigenes Büro.

Zum Frühstück werden auch französische Backwaren angeboten. – Foto: Karsten-Thilo Raab

„Das ist reine Gewohnheit“, lacht die sympathische Blondine und ergänzt, dass sie sich üblicherweise im Frühstücks- oder Co-Working-Bereich aufhält. „So bekomme ich hautnah mit, was in unserem Haus los ist und stehe den Gästen bei Fragen gerne zur Verfügung“, unterstreicht die werdende Mutter. Dabei tummeln sich im Lounge- und Co-Working-Bereich neben den Hotelgäste eine Reihe von Bewohnern aus der Nachbarschaft. Diese genießen – ebenso wie die Gäste – für 13,80 Euro gerne das reichhaltige Frühstücksbüffet mit französischen Backwaren, Käsen, Wurstsorten, Eierspeisen und frischem Obst. Daneben nutzen sie gerne das kostenfreie Wlan-Angebot des Hauses.

Ausgehmeile und Promi-Friedhof

Die Rue de la Gaité besticht durch eine große Dichte an einladenden Cafés, Restaurants und Bars. – Foto: Karsten-Thilo Raab

„Das ist eine Win-win-Situation“, freut sich Fiona Regenermel, dass die Anrainer von dem Angebot Gebrauch machen und zudem gerne mal abends auf einen Drink an der gut sortierten Bar vorbeischauen. Dabei ist die Konkurrenz in Montparnasse mit seiner großen Kneipen- und Café-Dichte nicht gerade gering. So liegt etwa die populäre Theaterstraße, die Rue de la Gaité, kein fünf Minuten entfernt. Was auch fürs Mittag- oder Abendessen eine gute Anlaufstelle ist, zumal das Ibis Paris Gare Montparnasse Catalogne nur einige Snacks und Pizzen vorhält.

Montparnasse
An- und aussichtsreich ist der Tour Montparnasse.

„Rund um das Hotel gibt es einiges zu entdecken“, verrät die Hoteldirektorin, die selber großer Fan der Rue de la Gaité und ihres Flairs ist. Neben einer Vielzahl an Geschäften ist der Tour Montparnasse ein beliebtes Ziel. Hier lässt sich aus der 59. Etage ein Rundblick auf Paris genießen. Lohnenswert ist ferner der kurze Gang zum 1824 eingeweihten Cimetière du Montparnasse. Auf dem 19 Hektar großen Friedhof mit seinen beeindruckenden Grabmalen fanden zahllose Berühmtheiten wie der französische Philosoph Jean-Paul Sartre, der irische Schriftsteller Samuel Beckett, die Schriftstellerin Simone de Beauvoir, der französische Automobilkonstrukteur André Citroën, der ehemalige französische Staatspräsident Jacques Chirac oder Schauspieler Jean-Paul Belmondo ihre letzte Ruhestätte.

Montparnasse
Zum Frühstück wartet eine große Brotauswahl. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Informationen: Ibis Paris Gare Montparnasse Catalogne, 7-11 Rue du Texel, 75014 Paris, Frankreich, Telefon 0033-(0)7 56 43 04 45

Preise: Doppelzimmer werden ab 120 Euro angeboten; für das Frühstück werden zusätzlich 13,80 Euro fürs Frühstück pro Person in Rechnung gestellt.

Parken: Zum Hotel gehört auch ein Parkhaus mit E-Ladestation. Pro Fahrzeug und Tag werden 25 Euro erhoben.

Bewertung des Mortimer Reisemagazins

Montparnasse
Das Drei-Sterne-Hotel liegt in einer ruhigen Seitenstraße in Montparnasse. – Foto: Karsten-Thilo Raab

In jeder Kategorie werden maximal fünf Sterne vergeben:

  • Lage ∗∗∗
  • Ausstattung ∗∗∗
  • Sauberkeit ∗∗∗∗
  • Essen & Trinken ∗∗∗/∗
  • Service ∗∗∗

Fazit: Empfehlenswertes Stadthotel mit ordentlicher Ausstattung in einer ruhiger Straße nur wenige Minuten vom Bahnhof und der nächsten Metrostation entfernt.


Die Recherche fand auf Einladung / mit Unterstützung der Accor Gruppe in Zusammenarbeit mit uschi liebl pr statt.

Buchtipp: Bettgeflüster – Amüsantes unter der (Bett-) Decke

BettgeflüsterDas Bett. Für die einen ist es nur eine Schlafstätte, für andere das unumstritten beliebtes Naherholungsgebiet auf dem Erdball. Für wiederum andere eine Wiederaufbereitungsanlage für verbrauchte Energie. Fakt ist, statistisch gesehen, verbringen wir Menschenkinder rund ein Drittel unseres Erdendaseins im Bett und dies zumeist nicht nur allein. In jungen Jahren sind es oft Stofftiere, die mit einem unter die Bettdecke kriechen. Später teilen wir mehr oder weniger regelmäßig mit dem Ehe- und Lebenspartner Tisch und Bett.

Viele genießen zudem insbesonders auf Reisen im In- und Ausland den Matratzenhorchdienst in Hotels oder anderen Übernachtungsherbergen. Nicht immer sorgen dabei die Zimmer und der Komfort der Betten für Begeisterung. Und so wagt Mortimer-Reisemagazin-Redakteur Karsten-Thilo Raab in seinem Buch Bettgeflüster einen augenzwinkernden Blick unter die Oberbetten zu Hause und in Hotels. Doch keine Angst, niemand muss vor Schamesröte die Bettdecke über den Kopf ziehen.

Mal beleuchtet Bettgeflüster die Qualität der Matratzen, mal wie Menschen sich wie bekleidet betten, dann wiederum werden die kuriosen Zusatzwünsche von Gästen in Hotels liebevoll auf die Schippe genommen oder das Phänomen, dass zahlreiche Gäste, warum auch immer, sich berufen fühlen, das eigene Hotelzimmer während ihres Aufenthalts zu reinigen.

Erhältlich ist Bettgeflüster (ISBN 978-3-7115-2744-8) von Karsten-Thilo Raab für 18 Euro im Buchhandel oder online bei allen Versandbuchhändler wie beispielsweise Thalia.

Karsten-Thilo Raab

berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführern sowie Bildbänden gemacht.