Die Steinmännchen von Bushiribana

Die felsige Nordwestküste der Karibik-Insel Aruba besticht durch ein besonderes Phänomen. Unweit der ehemaligen Gold-Miene von Bushiribana finden sich, soweit das Auge reicht, kleine Türme mit von Hand aufgestapelten Steinen. Nachdem vor Jahren einige Kinder hier zum Spaß kleine Steinmännchen aufgetürmt hatten, wollten einige Touristen aus den USA nach dem Besuch der Miene wissen, was es mit den Steinfiguren auf sich habe?

Ein Tourguide soll daraufhin geantwortet haben, dass man an der Höhe der gestapelten Steine messen könne, wie viel Geld man abends im Casino gewinnen würde. Also, je höher der Steinberg, desto größer der prognostizierte Gewinn. Ganz Heerscharen von US-Amerikanern nahmen die Worte für bare Münze, verwandelten den Küstenstreifen in ein Meer an Steinmännchen und trugen Tausende von US-Dollar in eines der zehn Glückspieltempel der Insel. Leider hat Fortuna nur den aller wenigsten zugezwinkert. Stattdessen hielt sich die Glücksgöttin wohl angesichts der Leichtgläubigkeit einiger Amerikaner den Bauch vor lachen.

Die US-Regierung nahm dies gar nicht so humorvoll, sondern sandte sogar einen offiziellen Beschwerdebrief an den arubanischen Ministerpräsidenten. Der Beleibtheit der Insel bei den Amerikanern tat dies jedoch keinen Abbruch. Wohl auch, weil sie sich hier ein bisschen heimisch fühlen können. So sind auf Aruba Dependancen aller großen amerikanischen Fast-Food-Ketten zu finden. Und bezahlt wird überall in US-Dollar. Weitere Infos zu Aruba unter www.aruba.de

Karsten-Thilo Raab

berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführern sowie Bildbänden gemacht.

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