Was für ein Theater – Casinotheater Winterthur

Als Satiriker im Schweizer Fernsehen genauso wie als Verwaltungsratspräsident des Casinotheaters Winterthur sorgt Viktor Giacobbo für beste Unterhaltung.
Als Satiriker im Schweizer Fernsehen genauso wie als Verwaltungsratspräsident des Casinotheaters Winterthur sorgt Viktor Giacobbo für beste Unterhaltung.

Ein eigenes Theater, geführt von Künstler für Künstler. Das schwebte dem bekannten Kabarettisten und Schauspieler Viktor Giacobbo vor, als er vor über elf Jahren vor dem heutigen Casinotheater stand, damals unbenutzt und baufällig. Zu Giacobbos Jugendzeit war das Theater als belebtes Versammlungshaus jedem in der Stadt bekannt. „Meine Ausmusterung fürs Militär fand zum Beispiel hier statt. Um vom Dienst befreit zu werden spielte ich damals meine erste erfolgreiche Rolle, einen Junkie.“ Im Laufe seiner Karriere hat er sich mit zahlreichen Rollen, vom Bundesrat bis zum Zuhälter, stets neu erfunden und damit längst seinen Platz in der Schweizer Populärkultur gefunden.

Drehscheibe des Kulturlebens in Winterthur: Das Casinotheater.
Drehscheibe des Kulturlebens in Winterthur: Das Casinotheater.

Heute sitzt Viktor Giacobbo im Restaurant des Casinotheaters und erzählt, wie sich das Haus weit über die Stadtgrenze hinaus einen Namen für sein facettenreiches, aber nicht durchwegs populäres Programm in der Sparte der Kleinkunst gemacht hat. „Wir wagen viel lieber immer mal wieder ein Experiment. Manchmal funktioniert es, manchmal eben nicht.“ Nach diesem Credo hat sich der gebürtige Winterthurer auch seine Karriere in der Schweizer Unterhaltungsbranche geschmiedet. Ob als Mitglied verschiedener Kabarettgruppen, als erfolgreicher Satiriker und Moderator im Schweizer Fernsehen, Kolumnist oder Filmemacher und Schauspieler, er wählt Projekte meist nach dem Lustprinzip aus. „Meine Aufgabe als Künstler ist es in erster Linie zu unterhalten. Wenn es um Inhalte geht, frage ich mich jeweils, was ist aktuell und was interessiert auch mich selbst?“ Gefallen könne man dabei nicht allen, das habe er früh gelernt.

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Das Casinotheater besticht durch Charme und erstklassige Vorstellungen. (Fotos: Zürich Tourismus)

Dass seine Art der satirischen und klugen Unterhaltung großen Anklang findet, davon zeugt seine langjährige Karriere beim Schweizer Fernsehen. Seit 2008 in der Sendung „Giacobbo/Müller“, und davor in seiner eigenen Sendung „Viktors Spätprogramm“, empfängt er regelmäßig Gäste aus Politik und Wirtschaft, spielt bekannte oder erfundene Charaktere und kommentiert das Zeitgeschehen auf ironische Weise. Letzteres tut er nach Sendeschluss gerne auch via Twitter. „Eine Pointen-Show habe ich nie gemacht. Aber ich merke, dass wir durch unsere Art der Unterhaltung auch ein jüngeres Publikum für gegenwärtige Themen interessieren können.“

Den Schweizer Humor neu zu definieren, das sah Viktor Giacobbo nie als seine Aufgabe. Neue Unterhaltungsformen oder Rollen entstanden immer intuitiv und von eigenem Interesse getrieben. Deswegen sagt er auch, er werde von der Bühne abtreten, wenn er einfach keine Lust mehr darauf hat. Weitere Informationen unter www.casinotheater.ch.

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