Pinguine, Marmelade und Design in Dundee

Das V&A Dundee eröffnet Mitte September als architektonisches und museales Highlight. (Foto V&A Dundee )

Als viertgrößte Stadt in Schottland steht Dundee im Ruf, sich immer wieder neu erfinden zu können. Über Jahrzehnte und Jahrhunderte hinweg prägten Walfang, Schiffbau und Jute-Manufakturen  das Leben der Menschen am Firth of Tay. Als diese Industriezweige wegbrachen, haben die Dundonians sie schlichtweg mit Design, Innovation und Kultur ersetzt.

V&A Dundee sorgt für kulturelle Strahlkraft

Die Uferzonen am Firth of Tay urde in den zurückliegenden jahren neu gestaltet.

Am 15. September 2018 bricht in Dundee eine neue Zeitrechnung an – dann nämlich eröffnet hier das erste Design-Museum Schottlands und das erste V&A-Museum außerhalb von London. Schon jetzt beeindruckt das Gebäude selbst, ein Entwurf des japanischen Star-Architekten Kengo Kuma, Besucher aus aller Welt. Es ist das Herzstück der neugestalteten Uferzone, inspiriert von der Klippenlandschaft entlang der schottischen Ostküste. Neben einer Daueraustellung zu schottischem Design wird das Museum wechselnde Ausstellungen zeigen, deren Bedeutung weit über die Landesgrenzen hinausgehen sollen.

Pinguine & Delfine

Die possierlichen Pinguine sind zu einem Wahrzeichen der viertgrößten schottischen Stadt geworden. (Foto Visit Britain)

Dundee war Ausgangspunkt für mehrere Antarktisexpeditionen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts und verschiedene Pinguin-Skulpturen in der Stadt erinnern an dieses Erbe. Die fünf Dundee Penguins haben sogar ihre eigene Facebook-Seite und werden von den Einheimischen je nach Anlass gerne liebevoll geschmückt oder verkleidet.

Etwas mehr Glück braucht man, um die anderen Lieblingstiere der Dundonians zu sehen – Delfine, die in der Mündung des Rivers Tay auf Fischfang gehen. Regelmäßig werden sie auf den Bootstouren gesichtet, die außerdem eine einmalige Perspektive auf das neue V&A-Gebäude ermöglichen.

Mojito mit Marmeladegeschmack

Am Firth of Tay legt Dundee ein modernes Gesicht an den Tag.

Orangenmarmelade ist ein britischer Klassiker. Aber kaum jemand weiß, dass der berühmte Brotaufstrich in Dundee erfunden wurde. Heute kann man ihn hier längst nicht mehr nur auf Toast genießen. Bei Avery & Co, einem der zahlreichen neuen Cafés und Restaurants der Stadt, kommt die Marmelade in den Mojito, den man stilecht direkt aus dem Marmeladenglas schlürft.

Unbedingt probieren solltt man auch den schottischen Gin des Jahres 2017 von Verdant Spirits. Mit der Eröffnung der Destillerie ist die Gin-Herstellung nach einer 200-jährigen Pause wieder in die schottische Metropole  zurückgekehrt.

Design, Design, Design

Kunst und Design prägen zunehmend das Gesicht der 150.000-Seelen-Gemeinde.

Nicht umsonst ist die 150.000-Seelen-Gemeinde von der UNESCO zur City of Design erklärt worden. Die Stadt zieht kreative Köpfe magisch an. Von Kunst über Mode bis hin zu Videospielen wie Lemmings und Grand Theft Auto: Ideen aus Dundee erobern immer wieder die Welt. Für Kunstinteressierte sind die McManus Galleries und Dundee Contemporary Arts ein Muss. Aber dank des Street Art-Projekts Open/Close Dundee sind die Kreativität und das Talent der einheimischen Künstler selbst in den verstecktesten Winkeln der Stadt unverkennbar.

Sonne satt in Broughty Ferry

Auch wenn das Wetter in Schottland Nebensache ist – die Einwohner von Dundee sind stolz darauf, in der sonnigsten Stadt Schottlands zu leben. Statistiken zeigen tatsächlich, dass die Stadt weniger Regen und mehr Sonnentage aufweist als viele andere schottische Orte. Im hübschen Vorort Broughty Ferry können Besucher diesen Vorzug der Stadt wunderbar bei einem Strandspaziergang genießen. Die Sonnenbrille gehört für einen Dundee-Urlaub also unbedingt ins Reisegepäck.

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