Notizen aus der Welt des Reisens: Fliegende Steine, Frauenbilder, Visafreiheit und Faszination Pfahldorf

Mit der richtigen Technik wird der Stein zum Wellenreiter. (Foto: Ermatingen Tourismus)

Mit einer geschickten Bewegung aus dem Handgelenk wird der Stein zum Wellenreiter. Das sogenannte Schiefern fordert viel Übung und eine kleine Portion Glück. Am 25. Juni 2017 hüpfen bei den 4. Schweizer Steinschiefer Meisterschaften in der Ermatinger Badi wieder Steine übers Wasser. Für alle Profis und die, die es werden wollen, warten tolle Preise und ein entspannter Tag am Schweizer Bodensee. Besonderer Ansporn: die Chance, als Schweizer Meister bei der Weltmeisterschaft in Schottland anzutreten. Ob im Team oder als Einzelkämpfer, der Spass kommt neben dem sportlichen Ehrgeiz nicht zu kurz. Es gibt fünf Kategorien, in denen jede Altersgruppe ab sechs Jahren vertreten ist. Anmeldungen sind bereits ab 10 Uhr vor Ort möglich, der Startschuss für den offiziellen Wettkampf fällt um 12 Uhr. Natursteine, nicht größer als 7.5 Zentimetern, dürfen gerne mitgebracht werden. Weitere Informationen unter www.thurgau-bodensee.ch/schiefern.

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Weißrussland fünf Tage visafrei

Die Pracht von Minsk in Weißrussland kann nun fünf Tage lang ohne Visum genossen werden.

Im Werben um mehr Touristen und Geschäftsleute hat Weißrusslands Präsident Aljaksandr Lukaschenko die Visa-Pflicht für Besucher aus 80 Staaten, darunter auch Deutschland, aufgehoben. Allerdings muss die Einreise über den Flughafen Minsk erfolgen und der Aufenthalt darf fünf Tage nicht überschreiten. Wer länger in der ehemaligen sowjetischen Teilrepublik bleiben möchte, benötigt weiterhin ein Visum.

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Das Frauenbild in Zeiten der Römer

Fotokunst der besonderen Art: Die Aphrodite (Foto Atelier Lagrange)

Welches Idealbild von weiblicher Schönheit dominierte im Römischen Reich? Womit schmückten sich die Frauen vor 2000 Jahren? Und welche Art von Schminke stand ihnen zur Verfügung, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken? Mit diesen Fragen befasst sich die Ausstellung „Timeless Beauty“, die noch bis zum 30. Juni im Gallo-Römischen Museum im belgischen Tongeren zu sehen ist. Mit Hilfe von Leihgaben aus dem In- und Ausland rekonstruiert die Schau die Weiblichkeit in Zeiten der römischen Hochkultur. Angereichert werden die Exponate von Textpassagen, die ein Altphilologe aus einschlägigen Werken zusammengestellt hat. Die Ausstellung aber beschränkt sich nicht allein auf den Versuch einer historischen Abbildung. Vielmehr werden die Exponate in den Werken des Fotografen Marc Lagrange (1957–2015) gespiegelt. Der Belgier ist berühmt für seine monochromen Aktaufnahmen, deren Betrachtung zu einer Gegenüberstellung vergangener und gegenwärtiger Frauenbilder einlädt. Für zusätzlichen Gesprächsstoff sorgen die Statements moderner Frauen von heute, die sich über das Verhältnis zu ihrem eigenen Körper äußern.

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Pfahlbauten am Untersee entdecken

Ein neu errichtetes Pfahlhaus in der Flachwasserzone des Untersees gibt nun Einblicke in das Leben vor 5900 Jahren. (Foto Karin Woerner)

Die Pfahlbausiedlungen in Wangen am westlichen Bodensee gehören seit 2011 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Dieser versunkene Schatz wird nun sichtbar: Im letzten Jahr wurde ein Pfahlhaus ganz nach den Vorbildern der Jungsteinzeit errichtet. Es steht in der Flachwasserzone des Untersees und präsentiert Besuchern das Leben der Menschen am Wangener Hinterhorn vor 5900 Jahren.Das benachbarte Museum Fischerhaus zeigt außerdem Fundstücke aus der Wangener Pfahlbaubucht. Keramikgefäße, Stein- und Knochenwerkzeuge, Textilfunde aus Lein- und Lindenbastfasern gehören ebenso zur Sammlung wie Originalfunde des Wangener Bürgers Kaspar Löhle, der Mitte des 19. Jahrhunderts als erster die Pfahlbausiedlungen in Deutschland entdeckte. Weitere Informationen unter www.museum-fischerhaus.de.